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Collectie Pohlsander - ArcH - Artland Resource Collection for History

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

Eberhard Bentlage derart, dass er ihnen ein Stück Land gab und ihnen unweit des Gutes eine<br />

Kapelle erbaute unter der Bedingung, die Chronik der Familie zu schreiben. Eine weitere<br />

Bedingung meines Vorfahren Eberhard wurde aber nicht innegehalten, dass nämlich nur<br />

neun Mönche jeweils anwesend sein dürften, es kamen aber immer mehr und bauten an<br />

und um die Kirche ihre Zellen. Schliesslich brachten sie es dahin, dass der Bischof von<br />

Münster, zu dessen Fürstentum das Gut gehörte, durch ein Domkapitel beschliessen liess,<br />

dass das Gut insgesamt an den Mönchsorden verkauft werden musste, bezeichnend ist, dass<br />

die Mönche die Mitglieder des Domkapitels in Münster bestochen hatten, dafür ihre<br />

Stimme abzugeben. Im Nachtrage zum Chronik Bentlage wurden sogar die einzeln recht<br />

hohen Bestechungssummen angegeben. Eberhard Bentlage fügte sich zähnknirschend.<br />

Ergreifend ist die Urkunde, in welcher der alte Mann im Jahre 1433 das Gut übergiebt. Er<br />

zeigt mit der Hand rundum und sagt; Alles dies gehörte mir und meinen Vorfahren seit<br />

Menschengedenken. Nun nehmt ihr es hin. Gleichwohl war der Kaufpreis offenbar<br />

zufriedenstellend. Er bestand in 3 Tonnen Gold und der Berechtigung von zwei Töchtern,<br />

lebenslang auf dem Gute zu wohnen und einen recht beträglichen Lebensunterhalt zu<br />

empfangen. Nich im Jahre 1500 beklagen sich die Mönche, das die beiden alten Jungfern<br />

noch lebten und viel Geld kosteten. Das Gut sei überhaupt viel zu teuer gekauft worden. Die<br />

Hauptbedingung im Kaufvertrag aber war die Erstellung eines, allerdings wesentlich<br />

kleineren, Gutes an der Hase in Wierup bei Menslage. Dort ist dann auch stets von da ab der<br />

Sitz unserer Familie gewesen, dort ist auch 1860 mein Vater geboren, der noch von den<br />

Resten der Befestigung sprach, die er gesehen hat. Das Wohnhaus wurde nach 1900<br />

abgebrochen und an anderer Stelle wieder errichtet. An seine Stelle trat ein massives Haus.<br />

Während sich nun die Mönche in Bentlage, wie die Siedlung weiter hiess, einrichteten, zog<br />

Eberhard Bentlage also mit seiner Familie nach Wierup. Die übrigen Mitglieder der weiteren<br />

Familie wurden in alle Welt zerstreut. Bekannt ist Johannes Bentlage, der zu den<br />

Wiedertäufern in Münster gehörte, sich aber rechtzeitig vor der Katastrophe nach Holland<br />

flüchtete. Er hatte einen roten Vollbart und war im Gefolge der Königin. In Amsterdam<br />

existiert noch heute ein grossen Konfektionshaus Bentlage. Weiter wurde wegen seiner<br />

Gelehrsamkeit der Comtur Bernhard von Bentlage bekannt, der in Groningen residierte und<br />

gelegentlich einer Revision der zu seinem Orden gehörenden Stadt Emden sovile<br />

Unterschleife feststellte, dass er aus Ärger darüber einen Schlaganfall bekam und verstarb.<br />

Er ist im Dom in Emden begraben. In seinem noch vorhandenen Testamente sind seine<br />

Verwandten erwähnt, so ein Bürgermeister Bentlage in Rheine, eine Nichte Swanen<br />

Bentlage daselbst u.s.w., die Verächtnisse erhileten. Er stiftete der Stadt Rheine Ländereien,<br />

aus deren Ertrag die Armen bis auf den heutigen Tag alljährlich Schuhe erhalten. In der Stadt<br />

Rheine, das von Ludwig dem Frommen als Reni gegründet wurde, als das Gut Bentlage<br />

längst bestand, stellte die Familie Bentlage viele Richter und Bürgermeister. Grosse Höfe des<br />

Namens Bentlage wurden später angelegt und existieren noch in Westfalen, so zum<br />

Bentlage in Paderborn. Auch in England wurde die Name heimisch in Bentlay oder Bentley<br />

anglisiert. Ein bekannter Englischer Gelehrter dieses Namens stellte im 16. Jahrhundert u.a.<br />

Untersuchungen über den Aufbau der Eiskristalle an, wie man in jeden Konversationslexikon<br />

nachlesen kann. In Noerdamerika gibt es verschiedene Orte Bentlage. Ein Bentlage liess sich<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 34 / 331

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