Collectie Pohlsander - ArcH - Artland Resource Collection for History

FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander
1812 zahlte Johann Friedrich Diersing nach einem Steuerzettel des departement der Ober-
Ems, Bezirk Quakenbrück, Maire von Ankum und Gemeinde Nortrup, an Grundsteuer 468
Francs 21 Cent, an Personal- und Mobilairsteuer 7 Francs 20 Cent, an Fenster- und
Türensteuer 5 Francs 76 Cent.
1824 war das Dach des Heuerhauses, in dem die Familie Beckermann wohnte, stark
reparaturbedürftig. Diersing bezog dafür von Arent Buelt 433 Pfund Dachschöve.
1834 und 1845 hat sich Diersing von der Eigenbehörigkeit der St. Sylvesterkirche in
Quakenbrück für die beträchtliche Summe von 1572 Thl. 19 ggr. 5 Pf. freigekauft. Mit
diesem Freikauf trat Diersing in die Reihe der freien Bauern ein.
1852 werden 3 Doppelhäuser und 3 einfache Heuerhäuser genannt, die von den
Heuerleuten H. Ermeling, H. Beckermann, D. Merse, H. Nedler, G. Wrocklage, G. Budke, H.
Merse, H. Kopmann und H. Middendorf bewohnt waren.
1852 schloss Johann Arnold Vossbrinck itzo Diersing mit seinem Heuermann Beckermann
einen neuen Pachtvertrag, in welchem vereinbart wird, dass Beckermann jährlich 22 Tage
ohne besondere Entschädigung auf dem Hofe Diersing arbeiten muss. Wird Beckermann
darüber hinaus zur Arbeit gefordert, so hat er der Ansage Folge zu leisten, erhält aber einen
Tagelohn. Dieser Lohn brägt in der Heuernte 12 Grote, in der Getreideernte 18 Grote. Für
alle anderen Arbeiten, zu den er aufgefordert wird, soll er 8 Grote als Tagelohn erhalten.
1870, 1871, 1872 und 1873 beträgt die Größe des Colonates schliesslich der angefallenen
Markengründe 78 ha.
1810 ist das alte Kleinhaus auf dem Steinbrink abermals abgebrannt, aber sofort wieder
aufgebaut worden. Der südliche Teil des Hauses wurde nach wie vor, noch 1964 von der
Familie Beckermann bewohnt.
Johann Friedrich Diersing war eine bekannte Persönlichkeit, er war in allem fortschrittlich
gesinnt und hat viel zur verbesserung des Hofes getan, er baute ein neues Backhaus auf dem
Hofe und das Kleinhaus, welches Torden genannt ist. Wegen seiner Körperfülle von 250
Pfund wurde er der Dicke genannt. Im Kreise seiner Freunde Meyer zu Varwick, Nehrenhaus
und Meyling war er ein frölicher Zecher. Im Jahre 1794 schickte ihn die Nortruper Gemeinde
als Zeuge nach dem Reichskammergericht in Wetzlar, in der Franzosenzeit war er
Municipalrat, an der Auflösung der Nortruper Mark wirkte er als Markdeputierter, auch die
Bauernbefreiung liess ihn nicht unberührt und untätich. 46 Jahre lebte er im Witwerstande.
Am 16.2.1846, wenige Tage nach Vollendung seines 190. Lebensjahres, schloss er seine
müden Augen. Erbin des Hofes wurde Katharina Margaretha Wrocklage, seine Grosstochter,
die schon mit 10 Jahren zu ihm auf dem Hof gekommen war, diese war am 28.2.1832
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