Collectie Pohlsander - ArcH - Artland Resource Collection for History

FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander
wofür ich einen Baum bey dem Vosskampe verkaufet vor 7 Thl und Korn vom Land für 11
Thl. 9 Schill. 5 Pf. Gelt. Es war also ein Tauschgeschäft. Das verkaufte Holz ist von dem freien
Velmelage-Erbe genommen. Die Sylvester-Kirche würde nicht die Einwilligung zum Schlagen
und Verkauf des Holzes gegeben haben, wenn es sich um Blumenholz auf dem Hofe Diersing
gehandelt hätte. Der Kiepen Kramer Harting ist Jahrenlang ein- und ausgegangen auf dem
Hofe Diersing. Er verkauft Flohr und Lind, Dochtgahren und andere Hausiererware. Auch ein
Scherenschlieper wird als regelmässiger Hofgast aufgeführt. 1753, so heisst es, hat man zu
Menschlage auf der Kirchmess gefeiert. Für den Notarius Dr. Voss in Quakenbrück und für
Hartmann in Ankum sind Honrare notiert, aber für den Obrigkeitlichen Notarrichter
Erbmann ein Schinken. Als Bauerrichter werden Wolthaus und Schulten genannt. 1751 muss
Diersing eine lange Fahrt für Fürstenau leisten, er fährt Leute aus Boemen, so mit den
Kurfürsten verwant. In Quakenbrück, Gehrde, Badbergen und Ankum wird oft Was gekaufet
und verzehret. Alljährlich wird Kurfürstenzoll und Wachtegeld, auch Backsteuer in Fürstenau
bezahlt. Noch an Zoll zahlen müssen als sie nach Schweden gezogen(das ist für den
Schwiegervater Luebbert Velmelage gewesen). An den Rekruten Roeling liefert Diersing 2
Scheffel Roggen, und einmal zahlt er an Rekrutenrechnunge 2 Thl. 1 Schilla. 2 Pf. Für wen
dieser Roeling als Stellvertreter angeworben wurde, ist nicht bekannt. Für einen Sohn des
Johann Hinrich Diersing kann es nicht gewesen sein. Weiter finden sich Lohn für Kleinnehers
(Weissnaherinen). Strohhüte werden gekauft doch nur einmal eine Mütze. Man hat Bunt
drucken lassen, und auch einmal ein Ehrenkleid gekauft. Bücher hat man einbinden lassen
und Papier in Ankum gekauft. Die Bibel ist zweimal eingebunden worden, und gekaufet ist
Hahnemanns Gebetbuch und ein Testamentebuch. Ferner heisst es unter den Ausgaben;
Vor mich ein Tuchg um den Hals, meiner Frau ein blaues Vortuchg. Auch ein Taschetuchg ist
genannt. Schule gelt wird notiert. An den Küster ist mal wass geschicket. Messer und
Gabeln, eine Peppermöhle, eine Mausefallen, vier tinnen Teller, seissen (Sensen), Forken,
Holschen und Pottasche und zweimal Pulver. Die Spenden für Hochzeiten und Kindtaufen
sind sorgsam aufgezeichnet. Gevatter ist Diersing bey Gerdt Aling und bey meinem Bruder
Luebert Diersing. Für die Mühlen von Wessel Buelt und Eggermühlen wird Schlaglohn,
Buellohn (Beutellohn) und Schnittlohn notiert. Für Nortrup und Wachhorst Sagelohn. Als
Schmiede werden Wessel Bueld und Stecker aufgeführt. Letzterer hat auch ein Schnittmest
(Schneidemesser) gestaehlt. Für die Pferde werden Strenge, Leder vor Riemen, Halftern und
Karbatzgen (Schabraken) und Decken angeschafft. Ein neuer Kahren ist gekauft. Für
Reparaturen und Tischlerarbeiten sind Löhne angeschrieben. Für die Frau wird Medizin für
Tantpine (Zahnweh) von der Apotheke Boecker besorgt. Auch sind Kindelohn und
Windellohn für die Hebamme verbucht.
1.5.1752 ist Johann Hinderich itzo Velmelage Zeuge, als die Lücke Anna Margaretha
Krogmann, Witwe des Johann Gerhard Kemlage sive Luebbert vel Ahlbrinks Leibzucht, auf
jeden Anspruch an den Kotten verzichtet. Vor dem Advocaten und Notar Johannes
Gerhardus Jütting erschienen am Maitag 1752 Catharina Hülskämper, Witwe des Rolf
Kemlage, Coloni auf Alberdings Leibzucht sive Luebberts Kotten (Ahlbrinks Leibzucht), mit
ihrem Halbbruder und Beistand Johann Berndt Hülskämper einerseits und Lücke Anna
1. 0 ARCH 21-9-2011 284 / 331