Collectie Pohlsander - ArcH - Artland Resource Collection for History
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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />
Steinburg vermählt und hatte 3 Kinder; Georg oder Juergen, Victor und Amalie. Die beiden<br />
Söhne Georg oder Juergen und Victor, liessen ihre Güter durch einen Johan zur Schmedden<br />
verwalten und verstarben kinderlos. Margaretha von Stempel hatte den Wunsch, dass ihre<br />
Nichte Amalie von Steinhaus, die Stiftdame in Börstel war, Adolph von Stempel, den Sohn<br />
des nach Livland gezogenen Claus von Stempel heiratete und dadurch das Geschlecht<br />
wieder gehoben würde. Margaretha von Stempel setzte daher in ihrem Testamente ihre<br />
Nichte Amalie von Steinhaus als Erbin ein. Amalie von Steinhaus erbte ausserdem noch die<br />
Güter ihrer verstorbenen Brüder Georg und Victor, doch der Verwalter Johan zur<br />
Schmedden wollte sie zum Erbe nicht zulassen. Aus den Heiratsplane wurde nichts, denn<br />
Amalie von Steinhaus den Rittmeister Hugo von Dincklage, der frühere Domherr zu<br />
Osnabrück gewesen war, in Spanischen Diensten gestanden, hier einen Todschlag im Duell<br />
begangen und deshalb die Pfruende resigniert und es im Kriegsdienste zum Rittmeister<br />
gebracht hatte.<br />
Zur Schmedden hatte aber, wie es scheint, mit den Schulden der Gutsherrschaft und denen<br />
der Bauern in einer Weise gewirtschaftet, die in Prozessakten völlig dunkell bleibt. Die<br />
Gutsherren glaubten, dass die Bauern überschuldet seien, und die Bauern, dass man<br />
Schulden der Gutsherrschaft ihnen durch Consense aufgebuerdet habe. Das Verfahren war<br />
überall so willkürlich und regellos, dass man nicht umhin kann, dem Verdachte<br />
nachzugeben, wenn man solchen jetzt weniger als zu jener Zeit begründen kann. Es handelt<br />
sich hauptsächlich um die Erben Ahlert und Burmester und die Kötter Oldenhagen, Burding<br />
und Riedemann. Der Plan scheint dahin gegangen zu sein, die Eigenbehörigen Besitzer ganz<br />
von den Höfen zu entfernen oder dieselben lediglich in Zeitpächter zu verwandeln. Mit<br />
Ahlert wurde zuerst, der 1588 geäussert wurde, angefangen. Ähnlich war das Verfahren mit<br />
Burmeister. Es wird angegeben, Burmeister habe 240 Rth. Auffahrt bezahlt, dann seien aber<br />
von den Brüdern Steinhaus erhebliche Schulden in das Erbe geschrieben, Stücke davon<br />
verkauft, Burmeister die Zinsen aufgelegt worden, wodurch Burmeister sehr beschwert<br />
worden sei. Der Verwalter Johan zu Schmedden habe von 1581-1587 das Erbe verheuert<br />
und jährlich 105 Rth. eingenommen, dagegen habe der Überschuss über die Pacht wie bei<br />
anderen Gutsherren und dem Domcapitel dazu verwendet werden sollen, die auf dem Erbe<br />
ruhenden Schulden abzutragen. Von 1587 bis 1591 habe zu Schmedden 85 Rth. erhoben,<br />
aber alles zum Besten der Gutsherrn angewandt. 1590 war man zur Äusserung geschritten<br />
und hatte dabei dem Oldenhagen 3 Stücke Land auf 9 Jahre und nach der Zeit von 3 zu 3<br />
Jahren kündbar überlassen.<br />
1596 wurde nun Burmeister unter dem Vorwande siebenjähriger Pachtrückstände wirklich<br />
abgeäussert. Man überliess ihm eine Pacht von 30 Rth., tat ihm 1597 das Erbe für 50 Rth.<br />
wieder ein, dass seine Kinder dasselbe an Meierstatt wieder erhalten und der Überschuss<br />
auf die Schulden verwendet werden solle. Zugleich verpachtete zur Schmedden einen Teil<br />
der Grundstücke an 2 Söhne Burmeisters und an dessen Tochter Mann Albert Schoene,<br />
setzte dann aber einen Engberding auf das Erbe. Später verpachtete zur Schmedden den<br />
Burmeisters Hof an Engberding. Albert Schoene aber wollte nicht weichen. Zur Schmedden<br />
jagte ihn aus der Leibzucht unter den blauen Himmel, doch die Amalie von Steinhaus, die<br />
ihn in Dienst genommen hatte, befahl Albert Schoene, nicht zu weichen, sondern in ein<br />
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