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Anne Sieger - Heinz-Kühn-Stiftung

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Mongolei<br />

<strong>Anne</strong> <strong>Sieger</strong><br />

Der Reichtum an Rohstoffen könnte der Mongolei, einem der ärmsten<br />

Länder der Welt, das Tor zu wirtschaftlicher Entwicklung öffnen. Das Thema<br />

ist auch im Alltag enorm präsent – jede größere Tageszeitung hat ein eigenes<br />

Bergbau-Ressort.<br />

Viele Mongolen sehen jedoch mit Sorge, dass die Schürfrechte vor allem<br />

an ausländische Bergbauunternehmen gehen, wie zum Beispiel den kanadischen<br />

Konzern Ivanhoe Mines. Die Kanadier erhielten die Lizenz für eine<br />

der größten Kupfer- und Goldlagerstätten der Welt – Oyu Tolgoi in der südlichen<br />

Gobi Wüste.<br />

Eine der wesentlichen Herausforderungen dieser Investoren ist es, die<br />

Rohstoffvorkommen, die in den letzten Jahren gefunden wurden, abzubauen.<br />

Denn gerade in der Gobi gibt es noch nicht einmal ausgebaute Straßen,<br />

der logistische Aufwand die Bodenschätze zu bergen, ist enorm.<br />

Bei einer der jüngsten internationalen Bergbaukonferenzen in Ulan Bator<br />

hieß es darum im Einladungsschreiben: „Mongolia is a discovered destination.<br />

Isn´t it the time to develop her?“<br />

4.1 Exkurs: Ein paar aktuelle Zahlen zum Bergbau in der Mongolei<br />

Der Bergbau-Sektor ist seit ein paar Jahren stark in Bewegung. Nach den<br />

aktuellen Zahlen vom Februar 2009 sind 31 Prozent der Fläche der Mongolei<br />

an Bergbau-Unternehmen „vergeben“. Ferner weist die Januar-Statistik<br />

die stolze Zahl von 5.202 Bergbau-Lizenzen auf. 8 Monate zuvor, im Juni<br />

2008, waren es noch 558 Lizenzen weniger. Die kanadische Ivanhoe Mines<br />

und Gobi Coal and Energy sind die Unternehmen mit der größten Bergbaufläche<br />

– jeweils über 2 Millionen Hektar.<br />

So langsam ist der Kuchen verteilt – und der mongolische Staat sieht zu,<br />

dass er ein Stück abbekommt: Im Dezember 2008 verabschiedete das Parlament<br />

eine Richtlinie für den Umgang mit den Millionen-Deals mit ausländischen<br />

Investoren. Grund für die Notwendigkeit eines verbindlichen Leitfadens<br />

ist u.a. ein anstehendes Großprojekt im Kohlebergbau. Hier ist nun festgelegt,<br />

dass die Regierung 34 Prozent an dem Projekt besitzen darf, mit der Möglichkeit<br />

auf 50 Prozent zu erhöhen, wenn die erste Investition sich ausgezahlt hat.<br />

Bei einem anderen Großprojekt, Oyu Tolgoi, das ebenfalls von Ivanhoe<br />

betrieben wird, wehren sich die Kanadier mit Händen und Füßen gegen eine<br />

50-prozentige Beteiligung durch die Mongolen. Sie wissen warum: Das<br />

Projekt wird auf einen Wert von 3 Milliarden Dollar geschätzt, soll etwa<br />

440.000 Tonnen Kupfer und 320.000 Unzen Gold im Jahr abwerfen – und<br />

das für die nächsten 35 Jahre. Der andere Knackpunkt – die Windfall Profits<br />

Tax – soll im März geregelt werden.<br />

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