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Feldschützengesellschaft Jonschwil gegründet im März 1873

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<strong>Feldschützengesellschaft</strong> <strong>Jonschwil</strong><br />

<strong>gegründet</strong> <strong>im</strong> <strong>März</strong> <strong>1873</strong><br />

Bericht über die Entstehung dieses vor 130 Jahren entstandenen Schützenvereins mit<br />

teilweisem Einbezug des Militärschützenvereins <strong>Jonschwil</strong>, gegr. 1880<br />

Verfasser: Chronisten Paul Gämperli, 1936, <strong>Jonschwil</strong>.<br />

Vorbemerkung:<br />

Wie festzustellen ist, hatte <strong>Jonschwil</strong> einst 2 Schützenvereine: Die <strong>Feldschützengesellschaft</strong> (von <strong>1873</strong><br />

bis 1895 bestehend) und den Militärschützenverein (gegr. 1880 und heute noch bestehend). Um die<br />

Jahrhundertwende herum wurde auch noch einmal kurz ein Armbrustschützenverein erwähnt.<br />

Protokolle liegen jedoch keine vor.<br />

Die mir zur Verfügung stehenden Unterlagen betreffen in erster Linie ein Protokollbuch der<br />

<strong>Feldschützengesellschaft</strong> und weitere jedoch nicht vollständig vorhandene Protokollbücher des<br />

Militärschützenvereins. Ebenfalls ist vom damaligen Präsidenten Walter Notter ein kurz verfasster<br />

Jubiläumsbericht von nur 2 Seiten zum 75-jährigen Bestehen des Vereins vorhanden. Wie auch bei<br />

andern Vereinen oder gar Körperschaften, fehlen <strong>im</strong>mer die wichtigsten Bücher, resp. jene die oft eine<br />

Zeit von Spannungen in den Vereinen betreffen. Mag Zufall sein, oder doch nicht ??? Für die<br />

Chronisten ist dies sehr schade.<br />

Persönliche Gespräche mit dem ehemaligen Präsidenten Hausi Schildknecht, dem jetzigen Präsidenten<br />

Erwin Eisenring und dem amtierenden Schützenmeister Willi Baumgartner gaben mir neue Impulse zur<br />

Berichterstattung.<br />

Die persönlichen Meinungen, Reminiszenzen, und <strong>im</strong> Speziellen Vergleiche der damaligen Zeit mit<br />

heute, werden vom Chronisten kursiv gedruckt.<br />

Ueber einzelne Persönlichkeiten, deren Herkunft und deren Abstämmlinge der<br />

<strong>Feldschützengesellschaft</strong>, wie des Militärschützenvereins ist <strong>im</strong> Anhang eine Beschreibung.<br />

Uebersichtshalber wird der Bericht nach chronologischer Aufstellung geschrieben.<br />

<strong>1873</strong><br />

Auf vielseitigen Wunsch, man möchte in <strong>Jonschwil</strong> eine <strong>Feldschützengesellschaft</strong> bilden, erklärten sich<br />

die Herren Josef Storchenegger, Stickereifabrikant und Frid. Schnelli, ebenfalls Stickereifabrikant,<br />

bereit, in dieser Sache geeignete Schritte zu tun. Infolge dessen erliessen sie eine öffentliche Einladung<br />

an Schützen und Schützenfreunde, sich am 16. <strong>März</strong> <strong>1873</strong> <strong>im</strong> Rest. Zur Sonne in <strong>Jonschwil</strong> zu<br />

versammeln. Die Gründung erfolgte bereits an dieser Sitzung. Gleich wurde eine Kommission von 5<br />

Mitgliedern gewählt:<br />

- Josef Storchenegger, Stickfabrikant, Präsident (Anhang 1)<br />

- Johann Sutter, Metzger und Wirt zur Sonne (Anhang 2)<br />

- Pankraz Niedermann, Landwirt, <strong>im</strong> Oberriet, <strong>Jonschwil</strong><br />

- Jakob Anton Truniger, <strong>Jonschwil</strong><br />

- J. Eicher, <strong>Jonschwil</strong><br />

Sogleich wurden Statuten erstellt. Auszug aus denselben:<br />

G:\ga\Chronikstube\<strong>Feldschützengesellschaft</strong>_<strong>Jonschwil</strong>.doc


Seite 2<br />

„Die Schützen und Schützenfreunde der Gemeinde <strong>Jonschwil</strong> bilden eine <strong>Feldschützengesellschaft</strong> zur<br />

besseren Ausbildung <strong>im</strong> Schiessen, wie zur geselligen Unterhaltung <strong>im</strong> Waffenspiel unter<br />

erschwerenden Bedingungen.“<br />

(Von Pflichtschützen, welche ein obligatorisches Programm schiessen mussten, war damals noch keine<br />

Rede. Erst die Bundesverfassung vom Jahre 1874 sah vor, gestützt auf Art. 1 der Wehrordnung, dass<br />

jeder Schweizer wehrpflichtig sei, und damals wurde beschlossen, die allgemeine Schiesspflicht des<br />

Auszuges und der Landwehr, einzuführen. Die Schiesspflicht wurde dann bereits <strong>im</strong> Jahre 1876 in Kraft<br />

gesetzt und für best<strong>im</strong>mte Jahrgänge als obligatorisch erklärt.)<br />

Das Schiesswesen war zur Gründungszeit der <strong>Feldschützengesellschaft</strong> noch sehr teuer, wie mir der<br />

ehemalige Präsident Hausi Schildknecht bestätigt, eigentlich gleichzusetzen mit dem heutigen Golf. Nur<br />

die bessern Leute hätten einem freiwillig entstandenen „Herrenverein“ beitreten können.<br />

Dies mag auch der Grund gewesen sein, dass die beiden Stickereifabrikanten Storchengger und<br />

Schnelli die Initiative für die Gründung eines Schiessvereins ergriffen. Die Stickerei war in jenen Jahren<br />

in Hochblüte und um 1885 herum hatte es in <strong>Jonschwil</strong> zu den beiden Stickereifabrikanten noch weitere<br />

55 selbständige Sticker, meist jedoch <strong>im</strong> Nebenamt mit der Landwirtschaft. Das Geld und somit den<br />

Wohlstand hatten sie durch das Sticken. Den Einwohnern der politischen Gemeinde ging es so gut,<br />

dass innert 5 Jahren 5 neue Wirtschaften entstanden und dies anfangs des 20. Jahrhunderts. Diese 5,<br />

Adler, Hirschen in <strong>Jonschwil</strong> und Rose, Schöntal und Tiefenau in Schwarzenbach sind inzwischen alle<br />

wieder eingegangen.<br />

Die beiden Herren konnten ja nicht allein einen Schiessverein gründen und in erster Linie hatten sie<br />

dafür zu sorgen, dass eine Schiessgelegenheit möglich wurde. In der Person von Johann Sutter war<br />

dies natürlich in zweifacher Hinsicht gegeben. Erstens gehörte er als Wirt zu den Wohlhabenden und<br />

Einflussreichsten der Gemeinde (der Gemeinderat bestand in jener Zeit aus 3 Wirten) und zweitens war<br />

er Besitzer des Landes unmittelbar bei seiner Wirtschaft (heute Garage Schmidt und<br />

Eigentumswohnungen an der Sonnenstrasse). Ein Schützenhaus benötigte man damals noch nicht. Auf<br />

freiem Feld wurde geschossen und es ist anzunehmen, dass die Scheiben jeweils frei <strong>im</strong><br />

Funkenbühlgebiet aufgestellt wurden. Das Winkelsträsschen wurde wohl einfach überschossen.<br />

Art. 1: Mitglied der Gesellschaft kann werden, jeder Schweizerbürger in der Gemeinde wohnend, der in<br />

bürgerlichen Ehren und Rechten steht. Für die Aufnahme in den Verein hat ein Mitglied Fr. 1.50 zu<br />

bezahlen.<br />

Art 5: Jedes Jahr haben mindestens 4 Schiessübungen stattzufinden.<br />

Art 6: Die Finanzierung des Vereins erfolgt:<br />

Fr. 1.—für Nichterscheinen an der Hauptversammlung<br />

Fr. 1.—Jahresbeitrag an der Hauptversammlung zu bezahlen<br />

Fr. -.50 Nichtbeteiligung an einer Schiessübung<br />

Fr. 2.—Austrittsgeld<br />

An der ersten Versammlung, die bereits am 30. <strong>März</strong> <strong>1873</strong> stattfand, wurde beschlossen, die<br />

Musikgesellschaft <strong>Jonschwil</strong> zu ersuchen, am ersten Schiessen, wahrscheinlich am Osternachheiligtag,<br />

mitzuwirken.<br />

G:\ga\Chronikstube\<strong>Feldschützengesellschaft</strong>_<strong>Jonschwil</strong>.doc


Seite 3<br />

Es verhielt sich zu jener Zeit so, dass sich die Schützen jeweils in Uniform, sicher aber mit einheitlichem<br />

Hut be<strong>im</strong> Schulhaus besammelten und sich dann von der Bürgermusik begleitet zum Schiessplatz in<br />

der Sonne begaben.<br />

1874<br />

An der 2. Hauptversammlung konnten bereits 22 Mitglieder gezählt werden. Dank dieser Eintrittsgebühr<br />

von total Fr. 33.— resultierte ein Vorschlag von Fr. 14.05. Am 5. November fand bereits ein<br />

Grümpelschiessen statt. Abhaltung bei der Wirtschaft zur Sonne und zwar von Mittag 12.00 Uhr bis<br />

abends nach eingeholter Erlaubnis des Hochw. Herrn Pfarrers, ohne Unterbruch der Gottesdienstzeit.<br />

Es haben die Mitglieder Gaben mitzubringen, welche der Kommission vorzulegen sind und mindestens<br />

Fr. 3.— präsentieren.<br />

1875<br />

Durch den erzielten Erlös bei Schiessen, <strong>im</strong> Speziellen dem Grümpelschiessen und dem Verkauf von<br />

Hülsen stieg das Vermögen bereits auf Fr. 66.10. Bereits waren auch einige Schützen aus<br />

Schwarzenbach <strong>im</strong> Verein, wie auch Baldegger vom Bisacht/Oberuzwil.<br />

Obwohl in den Statuten vorgeschrieben war, die Schützen hätten in der politischen Gemeinde<br />

<strong>Jonschwil</strong> zu wohnen, wurde Baldegger in den Verein aufgenommen. Vermutlich war dies möglich, weil<br />

zu jener Zeit - übrigens noch bis 1965 - Bisacht kirchlich zu <strong>Jonschwil</strong>, politisch zu Oberuzwil und<br />

schulisch zu Oberrindal gehörte und dieser Baldegger in allen Gemeinden ein öffentliches Amt<br />

bekleidete (in Oberuzwil als Gemeinderat; in <strong>Jonschwil</strong> als Kirchenverwaltungsrat; in Oberrindal als<br />

Schulratspräsident).<br />

Die <strong>Feldschützengesellschaft</strong> <strong>Jonschwil</strong> n<strong>im</strong>mt am Montag den 19. Juli 1875 am Schweiz. Militär- und<br />

Preisschiessen in Winterthur teil.<br />

1876<br />

Der Antrag der Kommission betreffend die Anschaffung einer Sicherheit für die Zeiger, wurde<br />

angenommen und zugleich die Kommission beauftragt, für die Ausführung des Beschlusses zu sorgen.<br />

Anscheinend war die Sicherheit der Zeiger, wie sicher auch diejenige der Bevölkerung zu jener Zeit<br />

absolut nicht gewährleistet. Im Jahre 1875 bestand nämlich die Winkelstrasse bereits, wenn auch wenig<br />

benutzt, aber über diese Strasse wurde jeweils geschossen. Eine Blende gabs auch nicht. In einem<br />

privaten Schreiben, das etwas später vom damaligen Gemeinderatsschreiber Johann Sutter,<br />

Hauptmann Sutter, betreffend abzuschliessender Versicherung an den Schweiz. Schützenverein<br />

gerichtet wurde, ist in der Anfrage erwähnt, ob <strong>Jonschwil</strong> trotz ungenügender Sicherheit doch eine<br />

Versicherung abschliessen könne.<br />

Am 4. Oktober nahmen die Schützen die Einladung des Schiessvereins Henau an, betreffend<br />

Fahnenweihe und einem kleinen Schiessen.<br />

1877<br />

In Oberuzwil fand in diesem Jahr ein Kantonales Schützenfest statt. Durch die Teilnahme an<br />

Schützenfesten schwand auch das Vereinsvermögen. Es betrug noch Fr. 34.27. Erwähnenswert ist die<br />

Ehrengabe von Hochw. Herrn Dekan Rüdliger von Fr. 5.--.<br />

Es scheint, dass er mit den Schützen zufrieden war, wohl verständlich, wenn sie ihn bei jedem<br />

Schiessen zuerst verständigten.<br />

G:\ga\Chronikstube\<strong>Feldschützengesellschaft</strong>_<strong>Jonschwil</strong>.doc


Seite 4<br />

1878<br />

Um der Militärverordnung der Oberbehörde gerecht zu werden, wurde an der Hauptversammlung vom<br />

31. <strong>März</strong> 1878 beschlossen, dass die Militärs der Gemeinde <strong>Jonschwil</strong> Mitglieder <strong>im</strong> Feldschützenverein<br />

werden. Die obligatorischen Schüsse wurden gegen Bezahlung von Fr. -.50 abgegeben.<br />

In diesen Jahren 1878 bis 1895 sind einige Unklarheiten für den Chronisten vorhanden, wobei bei<br />

Verschiebung von Jubiläen resp. Gründungen <strong>im</strong>mer wieder Abweichungen festgestellt werden. Die<br />

Protokolle enthalten nicht <strong>im</strong>mer genau die gleichen Daten wie vielleicht in einem Schreiben oder einer<br />

Jubiläumsrede genannt worden sind.<br />

Wie schon oben erwähnt, fand <strong>im</strong> Jahre 1953 das 75-jährige Jubiläum des Militärschützenvereins<br />

Jonscbwil unter der Leitung des damaligen Präsidenten Walter Notter, Metzgermeister, ein Hauptmann<br />

der Schweizerarmee, statt. Nach meinen Nachforschungen war der Militärschützenverein <strong>Jonschwil</strong><br />

jedoch erst 1880 <strong>gegründet</strong> worden. Vermutlich ist schon früher davon geredet worden, nachdem ja die<br />

Pflichtschützen keine besonders gute Aufnahme bei den Feldschützen fanden, oder auch die Version<br />

kann noch herangezogen werden: Präsident, Hauptmann Walter Notter, verliess nämlich das Dorf<br />

<strong>Jonschwil</strong> via Aarau <strong>im</strong> Jahr 1954 und es ist anzunehmen, dass er das Fest etwas vorgezogen hat. Der<br />

Chronist stellt das Datum eigenmächtig wieder die 2 Jahre zurück ins Gründungsjahr lt. Protokoll 1880.<br />

Sicher ist, dass einst die Schwarzenbacher auch der <strong>Feldschützengesellschaft</strong> <strong>Jonschwil</strong> wie später<br />

den Militärschützen <strong>Jonschwil</strong> angehört haben. Wann der Austritt von Schwarzenbach resp. die<br />

Neugründung des Militärschützenvereins Schwarzenbach stattgefunden hat, kann nicht mit Sicherheit<br />

festgestellt werden. Im Jahre 1884 wurde erstmals in einem <strong>Jonschwil</strong>erprotokoll festgehalten, dass die<br />

Schwarzenbacher einen eigenen Verein <strong>gegründet</strong> hätten. In Schwarzenbach befindet sich eine Fahne<br />

<strong>im</strong> Rest. Dörfli, mit der Aufschrift 1893. Somit könnte es sein, dass <strong>im</strong> Jahre 1993 das 100-jährige<br />

Jubiläum gefeiert worden ist. Dann wäre die Gründung <strong>im</strong> Jahre 1893 gewesen. In der privaten<br />

Korrespondenz von Gemeindammann Johann Sutter (Anhang 3), die mir aus seiner Verwandtschaft<br />

(Herr a. Kantonsrat Chläus Sutter, früher in Wil, heute in Rieden) überlassen worden ist, habe ich ein<br />

Schreiben gefunden, wobei Hauptmann Johann Sutter, damaliger Präsident des Militärschützenvereins<br />

<strong>Jonschwil</strong> seinem Kollegen dem Oberlieutenant Albert Helg (Anhang 4), ersuchte, er solle verhindern,<br />

dass die Schwarzenbacher von <strong>Jonschwil</strong> abspringen und einen eigenen Verein gründen, denn in einer<br />

solch kleinen Gemeinde täte dies nicht gut. Das war eine Bitte einerseits unter den Amtsinhabern,<br />

Gemeindammann resp. damals noch Gemeinderatsschreiber und dem Vice-Ammann Gemeinderat<br />

Helg und andererseits wohl aus militärischen Gründen, denn es waren ja beide Offiziere und hielten so<br />

zusammen.<br />

Diese Ausschweifungen passen nirgends in die Chronologie dieses Berichtes hinein, nachdem sie<br />

einen Zeitraum von 1878-1895 enthalten. Ich habe sie deshalb an den Anfang genommen Somit mit der<br />

Berichterstattung wieder zurück ins Jahr 1879.<br />

1879<br />

Die <strong>Feldschützengesellschaft</strong> beschliesst für die Militärs (schiesspflichtige Soldaten) folgendes:<br />

„Diejenigen Militärs, welche laut Bundesbeschluss jährlich 30 Schüsse abzugeben und sich hierüber<br />

auszuweisen haben, sollen, falls sie nicht Mitglieder der Feldschützen sind, den Verein mit Fr. 2.— per<br />

Jahr und per Mann entschädigen.“<br />

Das Vereinsguthaben beträgt noch Fr. 70.17. Der Verein hat noch 19 Gesellschaftsmitglieder.<br />

G:\ga\Chronikstube\<strong>Feldschützengesellschaft</strong>_<strong>Jonschwil</strong>.doc


Seite 5<br />

1880<br />

Zu den Feldschützen wird noch ein Militärschützenverein <strong>gegründet</strong>. Johann Sutter,<br />

Gemeinderatsschreiber und späterer Gemeindammann, Hauptmann der Schweizer Armee, ist Initiant<br />

und erster Präsident. Ab 1880 fährt die <strong>Feldschützengesellschaft</strong> <strong>Jonschwil</strong> auf Schmalspur.<br />

1881<br />

Auf ein eingereichtes Gesuch des vorherigen Jahres neu <strong>gegründet</strong>en Militärschützenvereins behufs<br />

Uebernahme der Pathenstelle bei der am 17. ac. abzuhaltenden Fahnenweihe, beschliesst das<br />

Comitee: Es sei dem Gesuch zu entsprechen und die Mitglieder dazu einzuladen. Ist die Zahl unserer<br />

Teilnehmer zu klein, so hat die Fahne allein zu gehen.<br />

Es scheint, dass die Feldschützen auch eine Fahne besassen.<br />

1886<br />

Von 1881 bis 1886 kein Eintrag <strong>im</strong> Protokollbuch mehr. Als freier Zutritt der Militärschützen zu den<br />

Feldschützen sei nur noch bis Ende des Jahres 1886 gestattet.<br />

1894<br />

Die letzte Jahresrechnung zeigt noch ein Vermögen von Fr. 37.55.<br />

1895<br />

Die <strong>Feldschützengesellschaft</strong> verschwindet.<br />

28. Juli 1895, abends 8 Uhr Verhandlungen in der Sonne <strong>Jonschwil</strong>:<br />

Antrag der Kommission über einen Besuch an das eidgenössische Schützenfest in Winterthur.<br />

Es wird von der Versammlung beschlossen, einen Ausflug nach Winterthur zu machen. Die<br />

Versammlung beschliesst, Sonntags, den 4. August 1895, mittags 11 Uhr abzureisen und zu diesem<br />

Ausflug die Kasse zu verwenden.<br />

Seit dem Jahre 1880 bestand nun der Militärschützenverein. Bei der Niederschrift dieser Zeilen <strong>im</strong><br />

Jahre 2002 amtet Erwin Eisenring, 1967, als Präsident und dies schon seit 10 Jahren.<br />

Ich möchte an dieser Stelle doch noch einige überaus verdienstvolle Schützenfunktionäre und Schützen<br />

speziell erwähnen:<br />

Weber Jakob, Windegg, gestorben <strong>im</strong> Jahre 1998: Jakob Weber sei da an erster Stelle erwähnt, war<br />

er doch ein Schütze mit Herzblut. Als Schütze wie aber auch als Funktionär in praktisch allen<br />

Schützenfunktionen eines Vereins aber auch des Verbandes, hat er Vorzügliches geleistet. In<br />

menschlicher wie sportlicher Hinsicht war er für alle ein Vorbild. Über 50 Jahre stellte er seine Dienste<br />

dem Schützenwesen zur Verfügung.<br />

Gebrüder Schildknecht Hausi und Wisi: Die Erwähnung dieser beiden Brüder geschieht aus zwei<br />

Gründen.<br />

1. Der erste Präsident, der <strong>Feldschützengesellschaft</strong>, Josef Storchenegger, hatte wie die Gebrüder<br />

Schildknecht seinen Wohnsitz in der Freudenwies in <strong>Jonschwil</strong>. Aus Chronik-Gründen natürlich eine<br />

erwähnenswerte Sache.<br />

2. Die beiden Brüder Schildknecht leiteten den Verein zusammen über 25 Jahre, Hausi während 15<br />

Jahren und Wisi während 10 Jahren.<br />

Beide haben <strong>im</strong>mense Arbeit für das freiwillige Schützenwesen <strong>im</strong> Allgemeinen geleistet und <strong>im</strong><br />

Besondern für den Militärschützenverein <strong>Jonschwil</strong>. Der Umbau des <strong>im</strong> Jahre 1923 erstellten<br />

G:\ga\Chronikstube\<strong>Feldschützengesellschaft</strong>_<strong>Jonschwil</strong>.doc


Seite 6<br />

Schützenhauses <strong>im</strong> Lee trägt wesentlich die Handschrift dieser beiden verdienten Schützen, welche<br />

beide heute noch aktiv <strong>im</strong> Schiesswesen tätig sind.<br />

Gebrüder Wild, Winkel, <strong>Jonschwil</strong>: Ich weiss zwar nicht wie viele Brüder Wild heute noch <strong>im</strong><br />

Militärschützenverein tätig sind, aber es sind mehrere. Zählen wir die nächste Generation noch dazu,<br />

werrden es wohl zwischen 5 und 10 Mitgliedern sein. Ruhig, bescheiden und besonnen wie alle sind,<br />

leisten sie heute noch viel und haben früher schon viel für den Verein getan.<br />

Die Schützen jüngeren Jahrgänge mögen verzeihen, dass ich sie nicht aufzähle. Um deren Verdienste<br />

weiss ich zu wenig. Ich weiss aber, dass auch sie viel für das Schiesswesen und den Verein leisten.<br />

Ganz herzlichen Dank an alle. Sie werden dann sicher in spätern Jahren, wenn der alte Chronist nicht<br />

mehr tätig ist, vom neuen Chronisten gebührlich erwähnt werden.<br />

Ich möchte mein bescheidenes Berichtlein über die <strong>Feldschützengesellschaft</strong> nicht schliessen, ohne<br />

doch noch einige Reminiszenzen aufzuführen.<br />

1. Begebenheit <strong>im</strong> Militärschützenverein Schwarzenbach:<br />

Bekanntlich schiessen seit Jahrzehnten die Bettenauer be<strong>im</strong> Militärschützenverein Schwarzenbach. Seit<br />

wann ist auch den Präsidenten nach Anfrage nicht bekannt. Als Bettenauer hatte ich mit 20 Jahren<br />

auch dem Militärschützenverein Schwarzenbach beizutreten, nachdem ich vorher schon <strong>im</strong> Jahre 1953<br />

den Jungschützenkurs besucht hatte. Ich kam dann nach der RS 1956 gleich in die Kommission des<br />

Vereins und wurde deren Kassier. Es war ja erst gut 10 Jahre, nachdem der 2. Weltkrieg zu Ende war.<br />

Ich wurde mit dem Schützenreglement vertraut gemacht und der legendäre Toni Meier von<br />

Schwarzenbach erklärte mir, dass dann alles genau nach Reglement abgewickelt werden müsse, sonst<br />

lande man sogleich <strong>im</strong> Arrest und zwar militärisch. Da kam ein Schütze, der bekannt war, dass es mit<br />

den Punkten stets etwas knapp wurde. Ich nahm gleich das Reglement zur Hand und als der letzte<br />

Schuss fiel, war es soweit, der 16 Jahre ältere Schütze als der jugendliche Kassier hatte zuwenig<br />

Punkte und ich machte ihn darauf aufmerksam, dass er noch nachschiessen müsse. Die Rechnung<br />

hatte der junge Kassier ohne den Wirt gemacht. Was fällt dir ein, ich schiesse doch nicht mehr. Ja, aber<br />

sie müssen entschuldigen (vor 40 und 50 Jahren war es noch nicht üblich, dass man einen 15 Jahre<br />

ältern Mann per Du anredete), es steht <strong>im</strong> Reglement. Der Präsident konnte dann beschwichtigen.<br />

Dieser Schütze mit dem ich in spätern Jahren <strong>im</strong> Männerchor wie in der Männerriege mitmachte, konnte<br />

sich zeitlebens an dieser Begebenheit ergötzen, wie auch der Chronist. Dieser mein lieber Kollege ist<br />

nun schon seit Jahren gestorben, die Erinnerung bleibt jedoch und es war köstlich.<br />

Uebrigens sind mir gerade deren 4 <strong>im</strong> Kopf, die stets Mühe hatten, die vorgeschriebenen Resultate zu<br />

erreichen, es waren Jakob Wüthrich, Paul Eisenring, der Chronist Paul Gämperli und eben der oben<br />

erwähnte Schütze. Alle 4 gehörten in den Zitterklub.<br />

2. Begebenheit <strong>im</strong> Schützenverein Schwarzenbach<br />

Es war, wenn ich mich nicht täusche, <strong>im</strong> Jahre 1958. Der Schützenverein Schwarzenbach hatte ein<br />

grosses Schützenfest organisiert. Käsermeister und Schütze Walter Haag war ein grosser Gönner des<br />

Vereins. Für das Fest spendete er reichhaltig. Als Anerkennung für seine Dienste schlug die<br />

Kommission der nächsten Generalversammlung vor, Walter Haag, als Ehrenmitglied zu ernennen. Gut<br />

so und bei der Abst<strong>im</strong>mung meldete sich der ehemalige Vereinspräsident. Er sei dann gar nicht<br />

dagegen, wenn Walter Haag zum Ehrenmitglied ernannt werde, doch müsse er sagen, es sei dann <strong>im</strong><br />

Saal noch jemand anders, der diese Ehre auch verdient hätte (Er meinte wohl sich selbst). Ob es dann<br />

dieser Schütze auch noch erfahren durfte, die Ehrenmitgliedschaft oder gar Ehrenpräsident zu werden,<br />

entzieht sich der Kenntnis des Chronisten, denn <strong>im</strong> Jahre 1960 als ich heiratete, wurde ich dem<br />

G:\ga\Chronikstube\<strong>Feldschützengesellschaft</strong>_<strong>Jonschwil</strong>.doc


Seite 7<br />

Militärschützenverein <strong>Jonschwil</strong> zugeteilt und die Aktivitäten des alten Vereins sind mir ab diesem<br />

Datum nicht mehr bekannt.<br />

3. Begebenheit <strong>im</strong> Militärschützenverein <strong>Jonschwil</strong><br />

Wie schon oben erwähnt, war ich ein sehr schlechter Schütze, wohl zu nervös. Mit 42 Jahren, das sind<br />

nun 25 Jahre her, musste ich zum letzten Male das Obligatorische schiessen. Der damalige Präsident,<br />

Hausi Schildknecht, nahm sich meiner an, wie natürlich <strong>im</strong>mer bei den schwachen Schützen, die<br />

Scheibe 1, damit nicht auf beiden Seiten geknallt wurde und der schwache Schütze noch mehr<br />

verunsichert wird. Die Betreuung war sehr gut und Gämperli verbesserte sich kontinuierlich von 1 bis 4<br />

und diese 4 kam nicht nur ein einziges Mal. „Nun Paul, noch eine 5 als Abschluss, ermunterte<br />

Schildknecht den Schützen auf. Die letzte 4 war ganz leicht links, jetzt nur noch ein „Muggeseckeli“<br />

mehr rechts und die 5 ist drin. Es war dann keine 5, geknallt hatte es wie vorher, doch Staub wirbelte<br />

be<strong>im</strong> Scheibenstock auf und der Zeiger - eine null - „Herr Leutnant, sie winken“.<br />

Für das mir zur Verfügung gestellte Material danke ich ganz herzlich und wünsche allen viel Spass be<strong>im</strong><br />

Lesen dieses kleinen Berichtes.<br />

<strong>Jonschwil</strong>, 15. Januar 2003<br />

G:\ga\Chronikstube\<strong>Feldschützengesellschaft</strong>_<strong>Jonschwil</strong>.doc<br />

Paul Gämperli, Dorfchronist


Anhang 1:<br />

Seite 8<br />

Josef Storchenegger 1836-1893<br />

Bei der Kantonsgründung 1803 und Eröffnung der Bürgerregister in jeder politischen Gemeinde des<br />

Kantons sind 4 Storchenegger-Stämme zu verzeichnen. Oben erwähnter Storchenegger geht in den<br />

Stamm 1 ein. Die erste Erwähnung betr. Ehepaar Peter Storchenegger und der Anna Ammann.<br />

Jahrgänge sind keine eingetragen, doch wird es sich derer um 1720 herum handeln. Dieser Stamm hat<br />

seinen Ursprung ab 1800 herum in der Freudenwies/Weid, nachdem ein Storchenegger, mit Beruf<br />

Soldat und Landjäger vom Dorf <strong>Jonschwil</strong>, nach der Freudenwies zog und hier Haus und Scheune<br />

baute. Gut möglich, dass dieser Storchenegger einst in französischen Diensten war und da einige<br />

Gulden Sold erhielt und so eine Liegenschaft erwerben konnte und Haus und Scheune baute. Ein<br />

Abstämmling dieses Storchenegger war der oben erwähnte, Josef Storchenegger, wie übrigens ein<br />

Bruder davon, der noch die alte Letzibrücke über den Necker zwischen Lütisburg und Ganterschwil<br />

baute.<br />

Nachkommen dieses oben erwähnten Storchenegger sind u. a. Sebastian Storchenegger in Bettenau,<br />

wie der soeben verstorbene Martin Storchenegger, geb. 1912, der ein Eckpfeiler für den Chronisten war<br />

und dem die Chronik-Stube viel zu verdanken hat. Der heutige Dorfbürgerpräsident Maurus<br />

Storchenegger gehört ebenfalls in diese Linie.<br />

Josef Storchenegger war ein überaus begabter Mann. Er war verheiratet mit Katharina Schnelli von<br />

Gähwil (ob verwandt mit Schnelli, dem zweiten Stickereifabrikanten von <strong>Jonschwil</strong>, wohl möglich, doch<br />

nicht abgeklärt) Dieser Stammzweig Storchenegger-Schnelli ist ausgestorben, weil kein männlicher<br />

Nachkomme vorhanden ist. Im Jahre 1860 betrieb er in Bazenheid einen Honighandel und hatte<br />

Kunden bis nach Berlin. Später betrieb er den Honighandel mit Baldegger <strong>im</strong> Bisacht zusammen. Als<br />

die Stickereiblüte kam, errichtete er an der Lütisburgerstrasse eine Stickerei (Haus Othmar Schnetzer)<br />

und arbeitete mit 12 Stickmaschinen. (Schnelli baute dann 2 Jahre später in <strong>Jonschwil</strong> <strong>im</strong> Volksmund<br />

bekannt die „oberi Webi“, damals natürlich Stickerei. Nachdem in der katholischen Kirchenverwaltung<br />

Streitigkeiten zwischen dem Pfarrer Bischofberger (von Hch. Federer genannt der Papst) und dem<br />

Gemeindammann und Kirchenpräsident Bösch (genannt der Kaiser in Hch. Federers Büchern)<br />

ausbrachen, musste Storchenegger als Kirchenrat das Präsidium notgedrungen übernehmen.<br />

Vermutlich war er den Spannungen als friedliebender Mensch nicht gewachsen. Auf alle Fälle starb er<br />

bereits <strong>im</strong> folgenden Jahr, <strong>im</strong> Jahre 1893 <strong>im</strong> Alter von erst 57 Jahren.<br />

Da hatte auch die <strong>Feldschützengesellschaft</strong> ihren Präsidenten und Führer verloren und dies mag ein<br />

Mitgrund gewesen sein, dass dieser Verein dann <strong>im</strong> Jahre 1895 einging.<br />

G:\ga\Chronikstube\<strong>Feldschützengesellschaft</strong>_<strong>Jonschwil</strong>.doc


Anhang 2:<br />

Seite 9<br />

Johann Sutter, Sonnenwirt, <strong>Jonschwil</strong> 1832-1899<br />

Bei der Kantonsgründung 1803 bestanden <strong>im</strong> neu eröffneten Bürgerregister der Gemeinde <strong>Jonschwil</strong> 2<br />

Sutter Stämme. Ursprünglich kamen sie vom Rössli <strong>Jonschwil</strong> her. Diese teilten sich dann auf, einer<br />

blieb <strong>im</strong> Dorf (heute Lieg. Loosli und Hardegger, 3 Fam. Haus,) einer kam nach Bettenau in den Weiher,<br />

und der andere kaufte die Sonne in <strong>Jonschwil</strong>. Dies ist der oben erwähnte Sutter. <strong>Jonschwil</strong> kann sich<br />

stolz nennen, denn die heutige Regierungsräten Karin Keller-Sutter stammt von da ab.<br />

Mit 20 Jahren fing Johann Sutter an, den Metzgerberuf auszuüben, der nach Chronik in den 50iger und<br />

60iger Jahren sehr erträglich war. Zur Metzgerei bewirtschaftete Sutter noch eine grosse<br />

Landwirtschaft. Er war verheiratet mit Maria Barbara Strässle von Kirchberg. Der Ehe entsprossen 13<br />

Kinder. Den Wirteberuf übte er bis 1888 aus. Im Alter von 66 Jahren starb er. Das Restaurant Sonne ist<br />

nun schon über 150 Jahre in Sutter-Händen.<br />

****************************************************************************************************************<br />

Anhang 3:<br />

Johann Sutter-Zellweger, <strong>Jonschwil</strong> 1859-1938<br />

Johann Sutter betrifft den zweiten Sutter-Stamm, der 1803 <strong>im</strong> Bürgerregister der Gemeinde <strong>Jonschwil</strong><br />

eingetragen worden ist. Johann war der Sohn von Gemeinderatsschreiber Franz Martin Sutter, 1824-1887.<br />

Dieser war zuerst Lehrer in <strong>Jonschwil</strong>.<br />

Johann Sutter-Zellweger war eine Persönlichkeit von <strong>Jonschwil</strong>. Erstens der Abstammung wegen und<br />

zweitens, weil er die reiche Stickereifabrikanten-Tochter Zellweger von <strong>Jonschwil</strong> heiratete. Zuerst war<br />

die Religion von Frau Zellweger noch etwas ungewohnt für das stockkatholische <strong>Jonschwil</strong>. Doch Frau<br />

Sutter-Zellweger trat zum katholischen Glauben über. Sutter bekleidete fast sämtliche Ämter, die es zu<br />

verteilen gab. Gemeinderatsschreiber, Gemeinderat, Gemeindammann, Kantonsrat, Administrationsrat.<br />

Stolz war er auf seinen Grad als Hauptmann der Schweizer-Armee. Im Jahre 1921 musste er dann auf<br />

gewissen Druck des Gemeinderatsschreibers wie des Rössliwirtes Germann vom Amt zurücktreten,<br />

weil der Nachfolger Jakob Weibel, der damals auch schon 61 Jahre alt war, unbedingt noch ins Amt als<br />

Gemeindammann steigen wollte. Sutter betätigte sich in <strong>Jonschwil</strong> als grosser Güterhändler, wie<br />

übrigens später noch in vermehrterem Masse Gemeindammann Weibel. Sutter verabschiedete sich<br />

dann von <strong>Jonschwil</strong> und zog nach Wil, wo er <strong>im</strong> Jahre 1938 starb.<br />

G:\ga\Chronikstube\<strong>Feldschützengesellschaft</strong>_<strong>Jonschwil</strong>.doc


Anhang 4:<br />

G:\ga\Chronikstube\<strong>Feldschützengesellschaft</strong>_<strong>Jonschwil</strong>.doc<br />

Seite 10<br />

Albert Helg, Lieutenant, Schwarzenbach 1862-1953<br />

Bei der Eröffnung des Bürgerregisters der Gemeinde <strong>Jonschwil</strong> <strong>im</strong> Jahre 1803 waren 7 Helg-Stämme<br />

vorhanden. Zu jener Zeit schrieb man das einte mal Hälg, das andere Mal wieder Helg. Seit 1927 gilt<br />

die einheitliche Form für die <strong>Jonschwil</strong>er-Bürger Helg. Gleich verhält es sich bei Gämperli, Gämperle, da<br />

schreibt man ebenfalls seit 1937 Gämperli, wie auch Spitzle, Spitzli, hier gilt ab 1927 einheitlich Spitzli.<br />

Helg war einst das verbreitetste Geschlecht in Schwarzenbach. So gab es z. B. in einem Jahr um 1850<br />

herum in einer Schulklasse mehrheitlich Schüler mit dem Namen Helg.<br />

Albert Helg war eine grosse Persönlichkeit des Dorfes Schwarzenbach und der Gemeinde <strong>Jonschwil</strong>.<br />

Helg war 54 Jahre Betreibungsbeamter, 42 Jahre Präsident der Käserei, 33 Jahre Schulrat, 35 Jahre<br />

Gemeinderat etc. etc. Im Jahre 1892 erwarb er sich das schöne He<strong>im</strong>wesen in Schwarzenbach von<br />

Gemeindammann Weibel (heutige Liegenschaft von Cyrill Helg). Das Aushängeschild für Helg war der<br />

Name Lieutenant und dies ist den ältern Schwarzenbachern <strong>im</strong>mer noch ein Begriff.<br />

Schlusswort bei der Leichenrede von Dekan Staubli <strong>im</strong> Jahre 1953:<br />

Im Militärdienst lieh er seine Kraft auch dem Schutze des Vaterlandes und weil er das Amt als<br />

Oberleutnant bekleidete, musste er trotz seiner 52 Jahre noch über 600 Diensttage <strong>im</strong> ersten Weltkrieg<br />

leisten.

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