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Qualitätsbericht Wohn- und Pflegezentrum St ... - Caritas Dortmund

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<strong>Qualitätsbericht</strong> 2011<br />

<strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara


Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara<br />

1. Vorwort ............................................................................................................... 3<br />

2. Das <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara stellt sich vor ............................ 3<br />

2.1. Daten zur Einrichtung ....................................................................................... 3<br />

2.2. Lage <strong>und</strong> Infrastruktur ....................................................................................... 4<br />

2.3. Personalentwicklung ......................................................................................... 5<br />

2.4. Einarbeitungskonzept ....................................................................................... 6<br />

2.5. Beurteilung........................................................................................................ 6<br />

2.6. <strong>St</strong>ellenbeschreibung ......................................................................................... 7<br />

2.7. Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung .................................................................................... 7<br />

3. Leistungsangebot.............................................................................................. 7<br />

3.1. Pflege ............................................................................................................... 8<br />

3.2. Soziale Betreuung ............................................................................................ 8<br />

3.3. Ehrenamtliche Mitarbeit .................................................................................... 9<br />

3.4. Hauswirtschaftliche Dienstleistungen ..............................................................10<br />

3.5. Verwaltung <strong>und</strong> Empfang ................................................................................10<br />

3.6. Fachberatung Demenz ....................................................................................11<br />

3.7. Seelsorgerische Betreuung..............................................................................11<br />

3.8. Handwerkliche Dienste ....................................................................................12<br />

4. Gremien .............................................................................................................12<br />

4.1. Heimbeirat .......................................................................................................12<br />

4.2. Qualitätszirkel ..................................................................................................12<br />

4.3. Mitarbeitervertretung ........................................................................................13<br />

5. Kooperationspartner mit externen Dienstleistern .........................................13<br />

5.1. Ärzte, Therapeuten, Apotheken, Sanitätshäuser .............................................13<br />

5.2. Friseur .............................................................................................................14<br />

5.3. Fußpflege.........................................................................................................14<br />

5.4. Schneiderin ......................................................................................................14<br />

5.5. Hausreinigung ..................................................................................................14<br />

5.6. Wäscheversorgung / chemische Reinigung .....................................................15<br />

5.7. Einkaufsangebot von Kleidung <strong>und</strong> Schuhen ..................................................15<br />

5.8. BAD ( Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge <strong>und</strong> Sicherheitstechnik) ......................................15<br />

6. Transparenz ......................................................................................................15<br />

6.1. Hauszeitung .....................................................................................................15<br />

6.2. Angehörigengespräche ....................................................................................16<br />

6.3. Cafeteria / Mittagstisch ....................................................................................16<br />

6.4. Räume <strong>und</strong> Bewirtung .....................................................................................16<br />

6.5. Feste <strong>und</strong> Feiern ..............................................................................................17<br />

6.6. Tag der offenen Tür .........................................................................................17<br />

7. Spezieller Teil ...................................................................................................17<br />

7.1. Die Baumaßnahme .........................................................................................18<br />

7.2. Der fachliche Schwerpunkt ..............................................................................18<br />

7.3. Ethik: neue Herausforderung durch die gesellschaftlichen Veränderungen ...19<br />

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<strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara<br />

7.4. Tag für Demenz ...............................................................................................19<br />

8. Weitere Meldungen 2011 ..................................................................................20<br />

9. externe Qualitätskontrolle ...............................................................................20<br />

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1. Vorwort<br />

<strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara<br />

Der vorliegende <strong>Qualitätsbericht</strong> des Jahres 2011 stellt im ersten, allgemeinen Teil<br />

die <strong>St</strong>rukturen, Daten <strong>und</strong> Fakten zum <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara vor. Im<br />

speziellen Teil werden aktuelle Entwicklungen <strong>und</strong> Veränderungen auf dem konzeptionellen<br />

Weg der Einrichtung sowie Ereignisse <strong>und</strong> wichtige Begebenheiten des<br />

Jahres 2011 dargestellt. Damit soll der Bericht, wie in den Vorjahren, Interessierten,<br />

Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Familien der Bewohner, Mitarbeitern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en die Weiterentwicklung<br />

der Einrichtung <strong>und</strong> den aktuellen <strong>St</strong>and aufzeigen. Als Einrichtung mit Tradition<br />

präsentiert sich nach einer großen Baumaßnahme <strong>und</strong> Modernisierung das WPZ <strong>St</strong>.<br />

Barbara im Jahre 2011 baulich <strong>und</strong> räumlich auf neuestem <strong>St</strong>and. Die 2011 abgeschlossene<br />

Baumaßnahme hat der Einrichtung moderne <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> Rahmenbedingungen<br />

verschafft, die zur Umsetzung der besonderen Aufgaben <strong>und</strong> der wissenschaftlich<br />

geforderten Umgebungsbedingungen für eine spezielle Demenzfachpflege<br />

wichtige Voraussetzungen sind.<br />

Orientiert am aussagefähigen speziellen Hauskonzept ist damit auch baulich ein<br />

Demenz-Kompetenzzentrums für schwer von Demenz <strong>und</strong> psychischen Erkrankung<br />

Betroffene entstanden, in dem die Lebensweltgestaltung nach Professor E.Böhm <strong>und</strong><br />

die personenzentrierte Pflege nach Tom Kitwood mit dem Schwerpunkt, Betroffene<br />

zu fördern, aufzufangen, anzunehmen <strong>und</strong> ernst zu nehmen sowie die vielen Aufgaben<br />

der verschiedenen Hausbereiche verwirklicht wird.<br />

2. Das <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara stellt sich vor<br />

2.1. Daten zur Einrichtung<br />

Das <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara (WPZ <strong>St</strong>. Barbara), Einrichtung der <strong>Caritas</strong>-Altenhilfe<br />

GmbH, Dortm<strong>und</strong> wurde 1897 als Krankenhaus errichtet, ist seit 1980<br />

eine Einrichtung für pflegebedürftige Senioren <strong>und</strong> seit 1990 Schwerpunkteinrichtung<br />

für Pflege von Menschen mit schwerer Demenz <strong>und</strong> geronto- psychiatrischen Krankheitsbildern.<br />

Eine 2011 abgeschlossene, umfangreiche Baumaßnahme verbesserte<br />

die <strong>Wohn</strong>umgebung, die Gebäudequalität <strong>und</strong> das spezielle Umfeld der alten Menschen.<br />

Gefördert wurde dies mit Fördermitteln des Deutschen Hilfswerks. Es entstand<br />

sowohl für den Personenkreis der Demenzkranken, als auch für die, nicht an<br />

Demenz erkrankten Pflegebedürftigen, ein ansprechendes Angebot von 120 Plätzen<br />

vollstationärer Pflege nach modernen <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> Pflegeansprüchen. Im Januar 2011<br />

wurden 120 Plätze „unter einem Dach“ mit den Bewohnern bezogen. Sie sind bestens<br />

ausgestattet , ansprechend, fördernd <strong>und</strong> gleichzeitig gerüstet für optimale Pflege<br />

<strong>und</strong> Betreuung.<br />

Mit Hilfe der Modernisierung mit Mitteln des Deutschen Hilfswerks, ist die Einrichtung,<br />

die schon vorher als anerkannt qualifiziertes Demenz-Kompetenz-Zentrum in<br />

der Region galt, auch baulich <strong>und</strong> personell entsprechend aufgestellt. Das qualifizierte<br />

Hauskonzept <strong>und</strong> die langjährige Erfahrung machen sie im Umkreis zu einer wichtigen<br />

Adresse für Personen mit diesem Krankheitsbild, vor allem Personen mit besonders<br />

schwerem Verlauf der Erkrankung.<br />

Bereits seit den frühen 1990er Jahren wurde diese konzeptionelle Entwicklung einer<br />

fachlich f<strong>und</strong>ierten <strong>und</strong> qualifizierten Angebotsstruktur für Menschen mit Demenzerkrankungen<br />

begonnen, die nun durch die Ausstattung <strong>und</strong> die Raumangebote wissenschaftlichen<br />

<strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> Umgebungsstandards angepasst wurde. Das WPZ Sankt<br />

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<strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara<br />

Barbara genießt im <strong>St</strong>adtteil Lütgendortm<strong>und</strong> <strong>und</strong> darüber hinaus einen sehr guten<br />

Ruf <strong>und</strong> erfreut sich guter Nachfrage <strong>und</strong> hoher Belegungszahlen.<br />

2.2. Lage <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

Das WPZ liegt zentral im Ort, mit guten Verkehrsanbindungen nah am kleinen Ortskern<br />

von Dortm<strong>und</strong> Lütgendortm<strong>und</strong>. Aufgr<strong>und</strong> der Architektur gilt vielen das Haus<br />

als Wahrzeichen für den <strong>St</strong>adtteil Lütgendortm<strong>und</strong>. Auch das 2011 modernisierte<br />

neue Café im Haupthaus mit großen Terrassen, einem angeschlossenen geschützten<br />

Sinnesgarten <strong>und</strong> vielen Begegnungsmöglichkeiten, erfreut sich großer Beliebtheit.<br />

Die zuständigen Ärzte <strong>und</strong> Apotheken sind benachbart, ein Krankenhaus mit<br />

guter Kooperation zum Haus ist direkt angrenzend. Der Kontakt <strong>und</strong> die Zusammenarbeit<br />

mit der katholischen Kirchengemeinde <strong>St</strong>. Magdalena <strong>und</strong> mit der evangelischen<br />

Gemeinde ist sehr gut. Die Einrichtung ist sowohl mit dem PKW bei guten<br />

Parkmöglichkeiten, als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln problemlos zu erreichen.<br />

Bauliche Gegebenheiten<br />

Nach dem Abschluss der Baumaßnahme zogen 2011 die demenziell erkrankten Bewohner<br />

in das modernisierte Haupthaus, wo sie mit Hilfe der Fördermittel des Deutschen<br />

Hilfswerks geeignete <strong>und</strong> wissenschaftlich empfohlene Bedingungen für ihre<br />

Lebensbedürfnisse vorfanden. Durch die Beleuchtung, ein Wegeleitsystem, ausgestattete<br />

<strong>Wohn</strong>küchen, <strong>St</strong>uben <strong>und</strong> Oasen haben die Bewohner heute viele Möglichkeiten,<br />

ihren Alltag mit zu gestalten <strong>und</strong> bei guter Orientierungshilfe nach dem Normalitätsprinzip<br />

zu leben. Doch auch die pflegebedürftigen Bewohner ohne Demenz<br />

im Neubau, überwiegend in Einzelzimmern, finden nach ihrem Bedarf beste <strong>Wohn</strong>qualität<br />

<strong>und</strong> Freizeit- <strong>und</strong> Betreuungsmöglichkeiten. Allen Bewohnern bietet sich ein<br />

einheitlich hoher <strong>Wohn</strong>standard, ein Einzelzimmeranteil von 80% <strong>und</strong> ein differenziertes<br />

<strong>und</strong> qualifiziertes Angebot des <strong>Wohn</strong>ens <strong>und</strong> der <strong>Wohn</strong>umgebung. Konzeptionell<br />

beziehen sich die Schwerpunkte auf die Lebensweltgestaltung nach Professor<br />

Erwin Böhm zum Bedarf Demenzkranker. Älteren Menschen <strong>und</strong> Demenzkranken<br />

Förderung <strong>und</strong> ein alltäglich gewohntes Leben in vertrauter <strong>Wohn</strong>umgebung (das<br />

oben genannte Normalitätsprinzip) zu ermöglichen, ist das wichtigste Ziel. Es wird<br />

erreicht durch kleine überschaubare Einheiten <strong>und</strong> viele Orientierungshilfen. Auch<br />

Dekorationen <strong>und</strong> Gestaltungsgegenstände, die Vertrauen schaffen, weil sie an früher<br />

erinnern, sind wichtig. Im Jahr 2011 wurde auch die neue Kapelle des Hauses,<br />

die durch ihre zentrale Lage <strong>und</strong> die helle fre<strong>und</strong>liche Gestaltung anspricht,<br />

(ein)geweiht. 7 neue Seniorenwohnungen (altenfre<strong>und</strong>liches <strong>Wohn</strong>en) im Erdgeschoß<br />

als Einzelwohnungen <strong>und</strong> 1 Ehepaarwohnung ergänzen nun eine seniorengerechte<br />

<strong>Wohn</strong>anlage mit bisher 42 <strong>Wohn</strong>ungen. Es sind modern gestaltete, ansprechende<br />

<strong>Wohn</strong>einheit mit kleiner Terrasse, Einbauküche <strong>und</strong> einem seniorengerechten<br />

Bad. Die Senioren der <strong>Wohn</strong>anlage <strong>und</strong> der neuen <strong>Wohn</strong>ungen haben viele Möglichkeiten<br />

an Angeboten der Einrichtung (Veranstaltungen, Treppenhaus-Cafe, Feste,<br />

Mittagstisch) teil zu nehmen. Sie sind durch ihre Kontakte <strong>und</strong> Besuche im Haus<br />

<strong>und</strong>bei den Mitarbeitern vertraut. Das erwähnte, große Cafe, das den alten Menschen<br />

<strong>und</strong> ihren Angehörigen ermöglicht, sich verwöhnen <strong>und</strong> bedienen zu lassen,<br />

sich im Freien zu bewegen <strong>und</strong> zu betätigen, ist sehr beliebt <strong>und</strong> gefragt. Hier findet<br />

viel Öffnung des Hauses nach außen statt.<br />

Seit über 15 Jahren wird das Café durch ehrenamtliche Mitarbeiter geführt.<br />

Ein täglicher Seniorenmittagstisch mit Wahlmenu wird sehr gut besucht, nicht nur<br />

von den Mietern der seniorengerechten <strong>Wohn</strong>anlage. Es besteht außerdem die Mög-<br />

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<strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara<br />

lichkeit, hier für ein Brunch mit den Kegelschwestern, einen Beerdigungskaffee, den<br />

80.Geburtstag, Kommunionsfeier <strong>und</strong> anderes zu buchen. Die hervorragende<br />

schmackhafte Speisenauswahl <strong>und</strong> eine kleine Speisekarte im Cafe mit weiteren Extras<br />

r<strong>und</strong>en das Angebot ab. Über 40 ehrenamtliche Damen aus dem Ortsteil <strong>und</strong> der<br />

Gemeinde haben sich nach ihrer langjährigen Tätigkeit <strong>und</strong> einer Pause während der<br />

Baumaßnahme, im Jahr 2011 wieder mit Tatkraft, Engagement <strong>und</strong> Gemeinsinn zurück<br />

in die Aufgabe begeben. Sie schafften ein positives Klima, sorgen für stetig<br />

wachsende K<strong>und</strong>schaft <strong>und</strong> sind „Herzstück“ des Hauses.<br />

Bewohnerstruktur<br />

Durch den fachlichen Schwerpunkt Demenz, das hohe Durchschnittsalter der Bewohner<br />

<strong>und</strong> die insgesamt komplexer gewordenen Krankheitsbilder liegen die Pflegestufen<br />

<strong>und</strong> der Schweregrad der Pflege in <strong>St</strong>. Barbara überdurchschnittlich hoch.<br />

So lag im Jahre 2011 der Anteil der Bewohner mit einer Pflegestufe drei durchgehend<br />

bei 28 Prozent. Insgesamt war 2011 eine hohe Zahl von Aufnahmen/Fluktuation<br />

zu verzeichnen. Der Weg in die Einrichtung erfolgt überwiegend<br />

über eine vorherige Kurzzeitpflege. So fällt in dieser Zeit, wie bei einem Probewohnen<br />

die Entscheidung. Aus Sicht der Betroffenen ist das sehr sinnvoll, aus Sicht der<br />

Verwaltung aber auch aufwendig. Das Durchschnittsalter der Bewohner lag bei 83<br />

Jahren. In jedem Jahr werden im Schnitt zwei „H<strong>und</strong>ertjährige“ gefeiert. Der Anteil<br />

der Frauen betrug 2011 im Schnitt 83%, der der Männer 17%.<br />

80% der alten Menschen, die 2011 in <strong>St</strong>. Barbara lebten, gehörten einer christlichen<br />

Kirche an. Dieses gehört selbstverständlich nicht zu den Aufnahmekriterien, bedeutet<br />

jedoch eine entsprechende Aufgabe, der sich die Einrichtung mit vielen christlich orientierten<br />

Angeboten, Ritualen <strong>und</strong> mit der Orientierung am christlichen Leitbild verpflichtet<br />

fühlt.<br />

2.3. Personalentwicklung<br />

Das Führungsverständnis der Leitungen <strong>und</strong> des Leitungsteams im WPZ Sankt Barbara,<br />

die Aufbau- <strong>und</strong> Ablauforganisation basieren auf Mitsprache <strong>und</strong> Mitbestimmung<br />

der Mitarbeiter, sowie dem Anrecht auf Gehör <strong>und</strong> Beteiligung. Die Rolle jedes<br />

Einzelnen im Team <strong>und</strong> in den Hausbereichen hat sich im Laufe der letzten Jahre<br />

verändert. Heute stehen erhebliche Arbeitsverdichtungen <strong>und</strong> viel Schreibarbeit im<br />

Spannungsfeld zu den schwereren direkten Pflegeleistungen am Bewohner <strong>und</strong> dem<br />

hohen Bedarf nach Zuwendung jedes Einzelnen. Dieses erfordert eine gute Dienstgemeinschaft,<br />

in der beides gelingen soll: hohe Professionalität <strong>und</strong> ein gutes<br />

menschliches Miteinander. Identifikation mit den Unternehmenszielen wird durch eine<br />

dichte Kommunikationsstruktur, das Gestaltungs- <strong>und</strong> Mitspracherecht der Mitarbeiter,<br />

eine Mitarbeitervertretung, die sich einsetzt für alle Mitarbeiter <strong>und</strong> offenes<br />

wertschätzendes Betriebsklima erreicht. Möglichst jeder Mitarbeiter erfährt Respekt<br />

<strong>und</strong> wird ernst genommen, seine Gedanken <strong>und</strong> Vorschläge sind wichtig für den Gesamtbetrieb.<br />

Angebote zur Professionalisierung (wie Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung), persönlichen<br />

Entwicklung, zu guten Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb der <strong>Caritas</strong>-<br />

Altenhilfe <strong>und</strong> zur beruflichen Entwicklung sind möglich. Beratung bei beruflichen<br />

Grenzsituationen wie Krankheiten oder einem Veränderungsbedarf sowie damit verb<strong>und</strong>ene<br />

Perspektiven, werden zusammen mit der Personalabteilung angeboten.<br />

Betriebliche Zufriedenheits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> Fragen von Beruf <strong>und</strong><br />

Familie oder Arbeitsbedingungen zur besseren Identifikation mit dem Unternehmen<br />

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<strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara<br />

erarbeitete auch 2011 weiter eine langjährig angelegte Arbeitsgruppe „Personalentwicklung“<br />

zusammen mit dem Leiter der Personalabteilung. Das Projekt „in Führung<br />

gehen“ zur internen Entwicklung junger Führungstalente durch ein Mentoring, begleitet<br />

von erfahrenen Leitungen umfasste alle Bereiche der GmbH <strong>und</strong> des eV, auch<br />

das WPZ <strong>St</strong>. Barbara. Junge Führungstalente wurden 2 Jahre durch Begleitung <strong>und</strong><br />

Gespräche gefördert von erfahrenen Leitungen <strong>und</strong> konnten so ein <strong>St</strong>ück ihres Weges<br />

finden.<br />

Die Dienstgemeinschaft hat im Jahr 2011 neben ihren schweren Aufgaben <strong>und</strong> Verpflichtungen<br />

auch erbauliche <strong>und</strong> unterhaltsame Erlebnisse zu verzeichnen, wie das<br />

Mitarbeitergrillfest.<br />

Auch Fortbildungen <strong>und</strong> Unterweisungen fanden statt. Hervorzuheben sind die „Tage<br />

für Demenz“, einer Fortbildungsreihe zum Hauptthema des Hauskonzepts. Das WPZ<br />

<strong>St</strong>. Barbara als Ausbildungsbetrieb in den Fachbereichen Küche, Pflege, Hauswirtschaft<br />

bildet (junge) Menschen aus <strong>und</strong> nimmt diese Aufgabe die jungen Auszubildenden<br />

sehr ernst. Sie (Hauswirtschafter/innen <strong>und</strong> Altenpfleger/innen) werden<br />

sorgfältig betreut, in ihrer Entwicklung <strong>und</strong> durch Praxisanleitung gefördert. Begleitung<br />

bei der Persönlichkeitsentwicklung dieser oft jungen Menschen ist wichtig, da<br />

viele in ihre Berufsrolle erst allmählich erfolgreich hinein wachsen. Das Gleiche gilt<br />

auch für zahlreiche Mitarbeiter, die in vorübergehenden Maßnahmen gefördert wurden.<br />

: Maßnahmeteilnehmer der Arge, der beruflicher Förderung <strong>und</strong> des Behindertenbereichs.<br />

Um diese zahlreichen Maßnahmen gut zu begleiten, muß für die Teilnehmer<br />

mit Hilfe von Ansprechpartnern <strong>und</strong> Anleitern Beobachtung <strong>und</strong> Intervention,<br />

sowie Beratung sichergestellt werden.<br />

Gelegentlich sind weitreichende Perspektiven daraus entstanden. Teilnehmer dieser<br />

Maßnahmen bestätigen, dass sie in <strong>St</strong>. Barbara wertschätzend <strong>und</strong> sehr respektvoll<br />

behandelt werden, eine wichtige Haltung für das Selbstverständnis.<br />

2.4. Einarbeitungskonzept<br />

Neue Mitarbeiter werden nach einem einheitlichen Einarbeitungssystem aus dem<br />

Qualitätshandbuch der <strong>Caritas</strong>-Altenhilfe GmbH in ihre Aufgabe eingearbeitet. Es<br />

werden alle nötigen Informationen weitergegeben, damit sich der neue Mitarbeiter an<br />

seinem Arbeitsplatz zurechtfinden kann. Durch die systematische <strong>und</strong> strukturierte<br />

Einarbeitung neuer Mitarbeiter ist es möglich, dass diese sich möglichst bald in ihrem<br />

Arbeitsbereich zurechtfinden <strong>und</strong> ihr Leistungspotential entfalten können. Auch das<br />

Wohlbefinden in der neuen <strong>St</strong>elle <strong>und</strong> die Identifikation mit dem Betrieb können aufgebaut<br />

werden, wenn gute Begleitung , vor allem in der ersten Zeit, erfolgt.<br />

2.5. Beurteilung<br />

Regelmäßige Mitarbeiterbeurteilungen der Beschäftigten durch ihre Fachbereichsleitungen<br />

sind Bestandteil der Personalentwicklung. Anhand eines Beurteilungsbogens<br />

werden Fach- <strong>und</strong> Sozialkompetenz des Mitarbeiters durch den jeweiligen direkten<br />

Vorgesetzten (Fachbereichsleiter) eingeschätzt. In einem Beurteilungsgespräch zwischen<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Vorgesetzten geht es um eine gemeinsame <strong>St</strong>andortbestimmung.<br />

Dann soll eine Potentialentwicklung oder fördernde Maßnahmen je nach Erforderlichkeit,<br />

erkannt <strong>und</strong> veranlasst werden. Eine kritische Entwicklung kann so<br />

rechtzeitig gestoppt <strong>und</strong> in bessere Bahnen gelenkt werden.<br />

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2.6. <strong>St</strong>ellenbeschreibung<br />

<strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara<br />

Gr<strong>und</strong>lage bei der Einstellung neuer Mitarbeiter ist die <strong>St</strong>ellenbeschreibungen nach<br />

dem QM-Handbuch der <strong>Caritas</strong>-Altenhilfe GmbH. Hier sind Aufgaben, Kompetenzen<br />

<strong>und</strong> Verantwortungsbereiche definiert, die jeweilige fachliche <strong>und</strong> persönliche Anforderung<br />

beschrieben. In der Einrichtung sind die <strong>St</strong>ellenbeschreibungen jederzeit verfügbar<br />

<strong>und</strong> werden neuen Mitarbeitern ausgehändigt. Dadurch ist der Mitarbeiter in<br />

der Lage, seine Pflichten <strong>und</strong> Aufgaben, sowie Handlungsspielräume zu erkennen<br />

<strong>und</strong> einzuhalten. Die <strong>St</strong>ellenbeschreibung ist verpflichtend <strong>und</strong> setzt bei Leistungsdefiziten<br />

auch Maßstäbe für ein Kritikgespräch <strong>und</strong> weitere Schritte.<br />

2.7. Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Die alljährlich neuerstellte prospektive (zukunftsweisende) Fortbildungsplanung ist<br />

wichtig für die hohe Qualität der Leistungen. Sinn der Schulungen, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen<br />

ist der Erhalt <strong>und</strong> die Verbesserung der fachlichen <strong>und</strong> persönlichen Kompetenz<br />

aller Mitarbeiter. In jedem Jahr, auch 2011, nahmen Mitarbeiter an großen<br />

Schulungen <strong>und</strong> Zusatzausbildungen teil. Aber auch Entspannungstage auf Wangerooge<br />

zur spirituellen Erfahrung wurden 2011 von Mitarbeiterinnen wahrgenommen.<br />

2011 fand auch wieder mehrfach die Fortbildung: „Ein Tag für Demenz“ statt, die von<br />

Fachkräften in <strong>St</strong>. Barbara für Mitarbeiter des Hauses <strong>und</strong> der GmbH vorbereitet <strong>und</strong><br />

durchgeführt wird. An zweimal zwei Tagen in jedem Jahr werden diese Tage hausintern<br />

für die eigenen Teilnehmer <strong>und</strong> weitere aus anderen Einrichtungen angeboten.<br />

Es handelt sich um intensive Erfahrungs- <strong>und</strong> Erlebnistage, in denen sich Mitarbeiter<br />

der verschiedenen Arbeitsbereiche <strong>und</strong> Professionen gemeinsam mit den Schlüsseln<br />

zum Verständnis Demenzkranker auf vielfältige Weise auseinander setzen <strong>und</strong> beschäftigen.<br />

Das Ergebnis ist erkennbar eine beeindruckende Erfahrung, nämlich mit<br />

anderen Augen auf bekannte Situationen schauen, weil die Selbsterfahrung <strong>und</strong> Einlassung<br />

dies ermöglicht. Man lernt, sich neu <strong>und</strong> anders in die Demenzkranken hinein<br />

zu denken. Wöchentlich am Donnerstag finden außerdem im gesamten Jahr<br />

hausinterne Fortbildungen ( eine <strong>St</strong><strong>und</strong>e) statt, bei denen aktuelle Themen geschult<br />

werden , die wichtig sind, dieses geschah auch 2011. Zusätzlich finden übergreifende<br />

Schulungen im Fachbereich Pflege in den sechs Einrichtungen der <strong>Caritas</strong> Altenhilfe<br />

GmbH im Wechsel statt. Es sind Inhouse-Veranstaltungen zu Themen wie den<br />

Expertenstandards mit namhaften Dozenten. Ein wichtiger Aspekt der Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

in jedem Fachbereich ist nicht allein die Qualifizierung, sondern auch die<br />

Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen. Damit Mitarbeiter sich zu jeder Zeit über aktuelle<br />

Themen informieren können, hält die Einrichtung Fachliteratur <strong>und</strong> aktuelle Fachzeitschriften<br />

der unterschiedlichen Bereiche vor.<br />

3. Leistungsangebot<br />

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3.1. Pflege<br />

<strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara<br />

Pflege <strong>und</strong> Betreuung, zwei Fachbereiche, die in <strong>St</strong>. Barbara eng miteinander verb<strong>und</strong>en<br />

sind, durchlaufen einen permanenten Entwicklungsprozess der Professionalisierung<br />

durch das QM System. Es ändert sich fortwährend etwas in den Arbeitsabläufen.<br />

Die hochaltrigen Bewohner mit ihren sehr schweren Mehrfacherkrankungen<br />

in risikoreichen Abbausituationen <strong>und</strong> größtenteils betroffen von zusätzlicher Demenz<br />

<strong>und</strong> psychischen Erkrankungen erfordern intensive Pflege <strong>und</strong> soziale Betreuung.<br />

Zu diesem Zweck wurden 2011 viele Entwicklungen weiter vorangebracht <strong>und</strong><br />

aufgebaut. Bei zunehmenden Anforderungen <strong>und</strong> Belastungen der Pflegekräfte <strong>und</strong><br />

vor allem der Fachkräfte ist Augenmaß gefordert, hinsichtlich einer weiteren <strong>St</strong>eigerung<br />

der Anforderungen. Hohe Bürokratie <strong>und</strong> der kritische mündige Angehörige mit<br />

viel Mitbestimmung <strong>und</strong> hohem Transparenzbedarf fordern zusätzlich die Kompetenz<br />

heraus <strong>und</strong> belasten in Extremfällen die Reserven. Es gilt, Augenmaß zu bewahren,<br />

damit noch etwas übrig bleibt: Zeit für Zuwendung zu den alten Menschen <strong>und</strong> Einlassung<br />

auf ihre kleinen Sorgen, was so wichtig für ihr Wohlergehen ist. Fachkräfte<br />

unterschiedlicher Professionen <strong>und</strong> Hilfskräften tun dieses gemeinsam mit den Mitarbeitern<br />

der Hauswirtschaft <strong>und</strong> Betreuung. Es ist 2011deutlich geworden, dass<br />

gute Fachkräfte <strong>und</strong> vor allem qualifizierte Leitungskräfte schon jetzt seltener sind<br />

<strong>und</strong> eine zukünftige Personalnot zu erkennen ist. Dieser Trend ist ansteigend.<br />

Das WTG , neues <strong>Wohn</strong>-<strong>und</strong> Teilhabegesetz mit mehr Rechten <strong>und</strong> Mitbestimmung<br />

für die Bewohner <strong>und</strong> die Aussage zum Pflegekonzept sind Bestandteil des Hauskonzepts:<br />

zum Pflegemodell nach Krohwinkel, zu dem Bezugs-Pflegesystem, der<br />

Zusammenarbeit mit Ärzten, Krankenhäusern <strong>und</strong> der speziellen Pflege Demenzkranker,<br />

auf die Sankt Barbara spezialisiert ist. Gr<strong>und</strong>lage der Pflege waren 2011 die<br />

Expertenstandards <strong>und</strong> ihre weitere Einführung <strong>und</strong> Anwendung in allen Dokumentationen.<br />

Intensiv liefen die Pflegevisiten. Die Nettoarbeitszeit mit dem Abbau der<br />

Überst<strong>und</strong>en, zur besseren Effizienz vor allem im Bereich Pflege wurde erfolgreich<br />

fortgeführt - dieser Abbau der Überst<strong>und</strong>en wird 2012 weiter fortgesetzt.<br />

3.2. Soziale Betreuung<br />

Bewohnerzufriedenheit hängt ursächlich mit ganzheitlicher Lebensqualität, also der<br />

Erfüllung von Bedürfnissen zusammen. Daher wird durch die soziale Betreuung in<br />

Zusammenarbeit mit der Pflege, <strong>und</strong> unterstützt durch Angehörige, für alle Hausbereiche<br />

ein umfangreiches, möglichst individuelles Angebot nah am Bedarf entwickelt<br />

<strong>und</strong> fortlaufend evaluiert. Bewohner oder Angehörige äußern wichtige biographische<br />

Besonderheiten, die viel zum heutigen guten Leben im Alltag <strong>und</strong> zur Zufriedenheit<br />

auch bei einer Demenz beitragen können. Mitarbeiter ergänzen diese Informationen,<br />

da sie erfahren, welche Bedürfnisse der Bewohner weiterhin hat <strong>und</strong> entwickelt neue<br />

Angebotsmöglichkeiten, da der Mensch offensichtliche Gewohnheiten ablegen kann<br />

<strong>und</strong> lange verschüttete wieder zum Tragen kommen. Die Palette beinhaltet Angebote<br />

auf den Bereichen, übergreifende Hausangebote sowie auch Aktivitäten im <strong>St</strong>adtteil<br />

<strong>und</strong> der Gemeinde. Auch werden Gruppen aus der Gemeinde wie Kindergärten,<br />

Schulklassen, Kirchenchor, Elterninitiativen, etc.. eingeladen Diese Angebote werden<br />

sowohl für einzelne als auch für Gruppen veranstaltet <strong>und</strong> richten sich an den Möglichkeiten<br />

der Bewohner <strong>und</strong> ihrem Bedarf aus. So werden zum Beispiel : Spiele- <strong>und</strong><br />

Bewegungsgruppen, kreative- <strong>und</strong> musikalische Nachmittage, Kochen <strong>und</strong> hauswirt-<br />

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<strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara<br />

schaftliche Angebote <strong>und</strong> viele spirituelle <strong>und</strong> christlich geprägte Angebote durchgeführt.<br />

Wichtig ist der Bedarf des Einzelnen, das führt immer häufiger zu Einzelbetreuung.<br />

Auch Besuche außerhalb des Hauses, wie zu Gemeindeveranstaltungen, der Marktgang<br />

<strong>und</strong> zu Ausflügen in die nähere Umgebung, sind in dieser Planung enthalten.<br />

Feste <strong>und</strong> Feiern im christlichen Jahreskreis sind ebenfalls immer sehr beliebt. Für<br />

Bewohner, deren Erlebensradius überwiegend oder ausschließlich auf den <strong>Wohn</strong>bereich<br />

beschränkt ist, werden die Aktivitäten, wo möglich, im überschaubaren passenden<br />

Rahmen angeboten. Wie z. B. hauswirtschaftliche Tätigkeiten, Kleintierpflege, 10<br />

Minuten-Aktivierung, basale <strong>St</strong>imulation, Förderung der Alltagskompetenz, Tanz <strong>und</strong><br />

Bewegung, etc. Erreicht wird eine bedarfsgerechte, abwechslungsreiche Tagesgestaltung<br />

mit fortlaufender kontinuierlicher Bedarfsermittlung. Intensive Biografiearbeit,<br />

sowie die genaue Beobachtung der Lebensgewohnheiten der Bewohner <strong>und</strong><br />

gute Angehörigenarbeit, tragen dazu bei, die Bedürfnisse zu erkennen. Priorität haben<br />

dabei die Menschen mit dem größten Bedarf, das heißt, in hoher Pflegebedürftigkeit<br />

<strong>und</strong> bei weit fortgeschrittener Demenz. Hier steht ihnen die umfangreichste<br />

<strong>und</strong> individuellste Betreuung zu. Bewohner die in einem hohen Maße Immobile geworden<br />

sind, erhalten in der Oase, die auf jedem Bereich entstanden ist, ein besonderes<br />

Angebot. Hier werden die Menschen in Liegeschalen, oder aber auch in ihren<br />

Betten in eine Wohlfühlatmosphäre versetzt in dem auch sie andere Ansprache als<br />

nur das eigene Zimmer erfahren können. Durch licht, Musik <strong>und</strong> Gerüche werden<br />

wieder andere Sinne aktiviert. Passend dazu werden von der sozialen Betreuung,<br />

ausgerichtet an dem individuellen Bedarf des Bewohners, Angebote generiert. Wie<br />

z.B. Ausreichungen, Meditationen, spirituelle Angebote zu Erbauung der Seele,<br />

Tiertherapie, etc.<br />

Bewohner mit einer eingeschränkten Alltagskompetenz nach §87b SGB XI, erhalten<br />

durch zusätzlich eingestellte Mitarbeiter ein ergänzendes Betreuungsangebot zur<br />

sozialen Betreuung, abgestimmt auf ihre Bedürfnisse. Hier werden einmal mehr Möglichkeiten<br />

ausgeschöpft, die eine Ergänzung zu den hauptsächlich geplanten Angeboten<br />

stattfinden können. In vielen Fällen bieten diese Mitarbeiter zusätzliche einzelne<br />

Besuch <strong>und</strong> Spaziergänge den Bewohnern an. Aber auch gemeinsame kleine<br />

Erledigungen sind keine Seltenheit. In Gruppen werden oft Erinnerungsr<strong>und</strong>en angeboten<br />

<strong>und</strong> Unterstützung im Bereich der Ausübung von Alltagstätigkeiten (Wäsche<br />

falten, das eigene Zimmer gestalten, etc.) werden durchgeführt.<br />

3.3. Ehrenamtliche Mitarbeit<br />

Die Einrichtung wird betreut durch mehr als 40 Ehrenamtliche Mitarbeiter, die in der<br />

Cafeteria ihren Dienst versehen. Der stationäre Mittagstisch <strong>und</strong> das Café werden<br />

von Ehrenamtlichen Mitarbeitern versorgt. Durch verbindliche <strong>St</strong>rukturen <strong>und</strong> gute<br />

Organisation werden die Ehrenamtlichen Mitarbeiter gut vernetzt <strong>und</strong> koordiniert. Sie<br />

erhalten neben Informationsveranstaltungen <strong>und</strong> Ausflügen viele weitere Formen der<br />

Anerkennung. Die Nachwuchsgewinnung untereinander ist sehr rege. Aus Altersgründen<br />

hören in jedem Jahr Ehrenamtliche auf, doch gibt es auch immer wieder<br />

neue Interessierte. Die Ehrenamtlichen arbeiteten 2011 im neu eröffneten Café . Bei<br />

den großen Veranstaltungen <strong>und</strong> den Tagen der offenen Tür sowie vielen Familienfeiern<br />

wurde das Angebot über das Café hinaus ausgeweitet. Von den Ehrenamtlichen<br />

geht auch sehr viel Anregung <strong>und</strong> positive Kritik für das Heim aus.<br />

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3.4. Hauswirtschaftliche Dienstleistungen<br />

( incl. Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Hygiene)<br />

<strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara<br />

Die Leistungen der Hauswirtschaft sind wichtig für die Lebensfreude <strong>und</strong> Lebensqualität<br />

der Bewohner. Vor allem das Essen spielt eine sehr zentrale Rolle für das<br />

Wohlbefinden alter Menschen <strong>und</strong> die K<strong>und</strong>enzufriedenheit. Dieses macht sich fest<br />

am sehr beliebten Speiseplan, <strong>und</strong> der Gestaltung der <strong>Wohn</strong>umgebung <strong>und</strong> der Bewirtung.<br />

Bei Festen <strong>und</strong> Feiern finden Jahreszeiten <strong>und</strong> regionale Gegebenheiten<br />

Berücksichtigung. Durch regelmäßige Tischzeiten, die Maßnahmen zur Förderung<br />

<strong>und</strong> Integration Einzelner, durch Zeichen der Tischkultur, erhalten die Bewohner im<br />

Tagesablauf Zufriedenheit <strong>und</strong> eine feste Tagesstruktur. Darüber hinaus werden zu<br />

unterschiedlichen Zeiten notwendige <strong>und</strong> gewünschte Zwischen- <strong>und</strong> Nachtmahlzeiten<br />

angeboten. Je nach Bedarfsfall können die Bewohner ihre Mahlzeiten unter Berücksichtigung<br />

ihres individuellen Tagesablaufs einnehmen. Zum Frühstück <strong>und</strong><br />

Abendessen stehen vielfältige Wahlmöglichkeiten zur Verfügung. Ein täglich wechselndes<br />

Angebot zum Nachmittagskaffee ist dabei selbstverständlich. Für das Mittagessen<br />

<strong>und</strong> die Menüauswahl steht ein abwechslungsreicher, seniorengerechter<br />

<strong>und</strong> nach ernährungsphysiologischen Erkenntnissen erstellter Speiseplan zur Verfügung.<br />

Zum Mittagessen werden zwei Menüs zur Auswahl geboten, deren Komponenten<br />

untereinander austauschbar sind. Für Bewohner mit einer Demenzerkrankung<br />

werden nach Bedarf gesonderte Speisen <strong>und</strong> auch Fingerfood bis hin zu verordneter<br />

Sondenkost verabreicht. Sie erhalten viele weitere Anregungen durch das Mitwirken<br />

in den <strong>Wohn</strong>küchen, das Einkaufen auf dem Markt <strong>und</strong> ergänzend zum Speiseplan.<br />

Über den Tag verteilt <strong>und</strong> wechselnd – werden kleine Appetithäppchen als Fingerfood<br />

gereicht. Den Menschen, die liegend im Bett oder in den Sitzschalen den Tag<br />

erleben können <strong>und</strong> nicht mehr oral das Essen einnehmen können, werden kleine<br />

Geschmacksproben zur Verfügung gestellt bzw. gereicht. Durch ansprechende Präsentation<br />

der Speisen wird der Appetit der Bewohner <strong>und</strong> Gäste angeregt. Um eine<br />

größtmögliche K<strong>und</strong>enzufriedenheit zu erreichen, ist der Heimbeirat durch regelmäßige<br />

Besprechungen in die Speiseplanung einbezogen. Die Leitungen von Küche<br />

<strong>und</strong> Hauswirtschaft führen außerdem Gespräche mit den Bewohnern vor Ort. Dabei<br />

werden Bewohnerwünsche aufgenommen <strong>und</strong> berücksichtigt. Um Mangelernährung<br />

vorzubeugen, bzw. entgegenzutreten wurde, den gesetzlichen Anforderungen entsprechend,<br />

ein umfassendes <strong>und</strong> bereichsübergreifendes Ernährungsmanagement<br />

entwickelt. Dieses Verfahren sichert frühzeitig, dass Ernährungsprobleme einzelner<br />

nicht zu der gefürchteten Mangel- oder Fehlernährung umschlagen, sondern dass<br />

ihnen rechtzeitig entgegen gewirkt wird. Hier ist die Zusammenarbeit der Küche <strong>und</strong><br />

der Pflege besonders intensiv <strong>und</strong> es wird ab uns zu erreicht, dass das Ernährungsprogramm<br />

wieder aufgehoben werden kann. Von großer Bedeutung sind auch die<br />

Hygiene <strong>und</strong> die Arbeitssicherheit in den <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> Arbeitsbereichen. Regelmäßig<br />

aktuell geschulte Hygiene- <strong>und</strong> Arbeitssicherheitsbeauftragte sorgten 2011 für die<br />

Sicherung der gesetzlichen Anforderungen.<br />

3.5. Verwaltung <strong>und</strong> Empfang<br />

Insgesamt waren 2011 eine erhebliche Fluktuation <strong>und</strong> viele Aufnahmen zu verzeichnen.<br />

Neben einer insgesamt kürzeren Verweildauer alter Menschen im Heim,<br />

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<strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara<br />

werden die Aufnahmen fast nur noch nach vorheriger Kurzzeitpflege vorgenommen.<br />

Aufwendig sind die Beratungen, die die Mitarbeiter der Verwaltung durchführen, <strong>und</strong><br />

die aufgr<strong>und</strong> der komplizierteren Finanzierungsfragen zunehmen. Konflikte können<br />

entstehen wenn eine höhere Pflegestufe ansteht oder wenn das private Vermögen<br />

auf dem Spiel steht. Neben Beratungen zur Kostensicherung finden in der Verwaltung<br />

fast täglich auch viele weitere Beratungsgespräche zur Bewältigung familiärer<br />

Probleme statt. Vielen älteren Menschen, die unsicher sind muss erhebliche Unterstützung<br />

gegeben werden, da sie sich in existenziellen Lebenskrisen befinden <strong>und</strong><br />

für sich <strong>und</strong> den zukünftigen Bewohner Halt <strong>und</strong> Hilfe suchen. Dieser Beratungsbedarf<br />

ist gerade in Familien mit einem schwer Demenzkranken eine komplexere Problemstellung.<br />

Von 8.00 bis 18.00 Uhr ist der Empfang für Nachfragen <strong>und</strong> Terminvereinbarungen<br />

besetzt, auch am Wochenende ab 9.30 Uhr. Hier befindet sich der erste<br />

Ansprechpartner für Besucher, Bewohner <strong>und</strong> Gäste. Die Mitarbeiter stellen den<br />

Kontakt zu weiteren Ansprechpartnern wie Heim- <strong>und</strong> Pflegedienstleitung her, aber<br />

auch zu Taxiruf, Telefonverbindung, etc... Der Arbeitsbereich Empfang wurde 2011<br />

durch Mitarbeiter aus dem Programm SGB II unterstützt.<br />

3.6. Fachberatung Demenz<br />

Der Schwerpunkt Demenz in Verbindung mit langjähriger Spezialisierung, führte<br />

auch 2011 zur regelmäßigen Inanspruchnahme der Demenzberatung, oft im Rahmen<br />

der Aufnahmegespräche oder bei Nachfragen nach dem niederschwelligen Angebot.<br />

Damit war nicht notwendigerweise eine Heimaufnahme verb<strong>und</strong>en. Es ging oft auch<br />

um Fragen zur Fortsetzung einer häuslichen Pflege <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ener Probleme.<br />

In der Beratung wurden Perspektiven aufgezeigt, Erklärungen gegeben, die im<br />

Alltag helfen können, <strong>und</strong> die basieren auf Erfahrung im Umgang mit Demenz. Infolge<br />

der Beratungsgespräche erfolgten später Heimanfragen auch 2011 nach längerer<br />

Zeit, wenn es erforderlich wurde. Im Beratungsgespräch geht es primär um den richtigen<br />

Umgang, die Beziehung zum Demenzkranken, die Erlangung einer Pflegestufe,<br />

die fachärztliche Betreuung <strong>und</strong> Hilfen wie das niederschwellige Angebot oder die<br />

Entlastung durch Kurzzeitpflege für pflegende Angehörige gehen.<br />

3.7. Seelsorgerische Betreuung<br />

Regelmäßig fanden in der hauseigenen Kapelle heilige Messen, bzw. evangelische<br />

Gottesdienste statt. Die katholischen <strong>und</strong> evangelischen Pfarrer begleiteten die Bewohner<br />

2011. Dies geschah auch auf den Bereichen, vor allem in einer <strong>St</strong>erbest<strong>und</strong>e.<br />

Zu hohen Festtagen werden die Gottesdienste besonders gestaltet <strong>und</strong> von den<br />

Mitarbeitern der sozialen Betreuung <strong>und</strong> ergänzenden Betreuung mit begleitet. Die<br />

Mitarbeiter der sozialen Betreuung boten im Ablauf des Kirchenjahrs Andachten, wie<br />

z.B. Maiandacht, Kreuzwegandacht, die Agape <strong>und</strong> weiteres, abgestimmt auf unterschiedliche<br />

Bewohnergruppen, an. Das Abschiednehmen von verstorbenen Bewohnern<br />

wird regelmäßig durch eine Gedenkfeier in der Kapelle gemeinsam mit Angehörigen,<br />

Bewohnern <strong>und</strong> Mitarbeitern vorgenommen. Auch in 2011, im Anschluss an<br />

diese kleine Gedenkandacht wurde Bewohnern <strong>und</strong> Angehörigen die Möglichkeit<br />

geboten, sich bei einem gemeinsamen Kaffeetrinken in gemütlicher Atmosphäre<br />

wiederzusehen <strong>und</strong> auszutauschen.<br />

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3.8. Handwerkliche Dienste<br />

<strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara<br />

Der Handwerkliche Dienst trägt durch regelmäßige Kontrollgänge <strong>und</strong> die Durchführung<br />

von Reparaturen auf den <strong>Wohn</strong>bereichen zur umfassenden Sicherheit, Instandhaltung<br />

<strong>und</strong> Schaffung einer guten Lebensqualität bei. Zu allen Jahreszeiten wird<br />

r<strong>und</strong> ums Haus für Ordnung <strong>und</strong> Sauberkeit gesorgt, die Pflege der Grünanlagen <strong>und</strong><br />

den Winterdienst, wie etwa das Schneeräumen, gesorgt. Hol- <strong>und</strong> Bringedienste,<br />

sowie die Gewährleistung der Sicherheit gehören ebenso zur Tätigkeit des Handwerklichen<br />

Dienstes wie die Vorbereitung der vielen Feiern, Feste <strong>und</strong> Jahreshöhepunkte.<br />

In einer übergreifenden Zusammenarbeit der Hausmeister der <strong>Caritas</strong>-<br />

Altenhilfe ist eine gute Rufbereitschaft sichergestellt. Im Jahr 2011 waren viele<br />

Nacharbeiten <strong>und</strong> zusätzliche Aufgabe nach dem Umbau erforderlich, was dem<br />

technischen Dienst viel abverlangte. Durch den Wegfall der Zivildienstleistenden im<br />

Frühjahr 2011 <strong>und</strong> zunächst die schwache Resonanz im B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst<br />

fehlten 2011 wichtige Unterstützungen, die vorher durchgehend vorhanden waren.<br />

Zugleich wurden auch die SGB II-Mitarbeiter reduziert, was hart bemerkbar machte.<br />

Diese Veränderungen im Zivi- <strong>und</strong> SGB II-Bereich <strong>und</strong> zusätzlich der Wegfall einer<br />

der drei Hausmeisterstellen wegen der Hausverkleinerung erfordern Veränderungen<br />

<strong>und</strong> Umstrukturierungen. Hinzu kommt, dass 2012 ein weiterer Hausmeister ausscheidet<br />

<strong>und</strong> die Einrichtung bis dahin so umgestellt sein muss, dass ein Mitarbeiter<br />

die Aufgaben regelt. Gartenpflege <strong>und</strong> Fahrdienst sollen dann von 400-Euro-Kräften<br />

geleistet werden.<br />

4. Gremien<br />

4.1. Heimbeirat<br />

Die Bewohner der Einrichtung wählen den Heimbeirat. Er setzt sich aus fünf gewählten<br />

Mitgliedern zusammen. In regelmäßigen Sitzungen mit der Heimleitung <strong>und</strong> – je<br />

nach Thema - auch mit Fachbereichsleitungen, wird das Beratungs- <strong>und</strong> Mitspracherecht<br />

<strong>und</strong> viele Vorgaben nachdem <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> Teilhabegesetz (WTG) hier verwirklicht.<br />

Es wird über Belange des alltäglichen Lebens diskutiert, die Hausentwicklung<br />

erörtert <strong>und</strong> viele wichtige Fragen zum Hausgeschehen werden mitgeteilt. Auch die<br />

Heimleitung gibt hier die aktuellen Entwicklungen <strong>und</strong> Planungen bekannt <strong>und</strong> nimmt<br />

rechtzeitig wichtige Hinweise aus der Sicht der Bewohner zur Umsetzung mit. Ende<br />

2011 rückten 3 gewählte Ersatzmitglieder in den Heimbeirat nach, da einige der Gewählten<br />

verstorben waren. Zu jeder Sitzung wird über ein Protokoll das Wesentliche<br />

fest gehalten <strong>und</strong> zur Umsetzung gebracht.<br />

4.2. Qualitätszirkel<br />

Die Qualität unseres Hauses spiegelt sich baulich, räumlich <strong>und</strong> personell wieder.<br />

Auch in sehr vielen Prozessen, d.h. Arbeitsabläufen, die geregelt wurden <strong>und</strong> im<br />

Qualitätsmanagement hinterlegt sind, ist es daher möglich einen einheitlichen <strong>St</strong>andard<br />

zu erkennen. Qualitätszirkel sind zentrale <strong>und</strong> integrale Bestandteile des umfassenden<br />

Qualitätsmanagements, also Arbeitskreise, die regelmäßig organisiert <strong>und</strong><br />

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<strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara<br />

durchgeführt werden von den Qualitätsbeauftragten der Einrichtung. Im Vordergr<strong>und</strong><br />

der Tätigkeit der Qualitätszirkel stehen die Einführung, die praktische Umsetzung<br />

<strong>und</strong> die Überprüfung der Wirksamkeit von neuen Prozessen. Hausinterne Audits<br />

(Überprüfungen) werden regelmäßig durchgeführt. Darüber hinaus werden vorhandene<br />

Arbeitsabläufe evaluiert <strong>und</strong> Beschwerden geprüft. Außerdem werden regelmäßig<br />

hausinterne Schulungen zu aktuellen Themen durchgeführt. 2011 wurde in<br />

<strong>St</strong>. Barbara sehr intensive Aufbauarbeit erforderlich, da nach dem Umzug viele Abläufe<br />

<strong>und</strong> Systeme nicht funktionierten. Immer wieder kamen Personalfragen, Organisationsabläufe,<br />

Themen- <strong>und</strong> Qualitätsprobleme zur Bearbeitung <strong>und</strong> wurden eingeführt<br />

<strong>und</strong> geprüft, bis sich die Situation besserte.<br />

4.3. Mitarbeitervertretung<br />

Die Mitarbeitervertretung wird im WPZ <strong>St</strong>. Barbara alle vier Jahre durch die Mitarbeiter<br />

gewählt. Sie setzt sich aus fünf gewählten Mitgliedern zusammen, <strong>und</strong> vertritt die<br />

Interessen aller Mitarbeiter. Das Gremium wird bei Fragen der Weiterentwicklung,<br />

Personalentwicklung <strong>und</strong> Qualitätssicherung einbezogen. Außerdem stellt die MAV<br />

einen Vertreter für die Gesamt MAV. Zudem gibt es einen gewählte n Schwerbehindertenvertreter,<br />

der regelmäßig an den Sitzungen der MAV teilnimmt <strong>und</strong> für die Belange<br />

der Schwerbehinderten der Einrichtung eintritt. Ein gewählter Vertreter aus<br />

dem Kreis der Auszubildenden in der MAV kümmert sich, um die besonderen Interessen<br />

der überwiegend jungen Menschen in verschiedenen Ausbildungen.<br />

5. Kooperationspartner mit externen Dienstleistern<br />

5.1. Ärzte, Therapeuten, Apotheken, Sanitätshäuser<br />

Der Zusammenarbeit mit Ärzten, Fachärzten <strong>und</strong> Krankenhäusern als zentrale Aufgabe<br />

aller <strong>Wohn</strong>bereiche <strong>und</strong> ihrer Verantwortlichen wird oberste Priorität eingeräumt.<br />

Besonders bei hohen Pflegestufen <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>enen <strong>und</strong> gestiegenen<br />

Risikosituationen der Bewohner mit komplexen Krankheitsbildern ist eine hoch professionelle<br />

Zusammenarbeit unabdingbar. Die Verweildauer in Krankenhäusern war<br />

trotz dieser Entwicklung 2011 kürzer als in Vorjahren. So übertrugen Krankenkassen<br />

<strong>und</strong> Ärzte zunehmend mehr Verantwortung (zur Kostensenkung) auf die Fachkräfte<br />

in den Pflegeeinrichtungen. Aufsicht, Kommunikation, die Weitergabe von Informationen<br />

warenwesentlich für die Prävention, Versorgung, Bewohnersicherheit <strong>und</strong> optimale<br />

Pflege. Bei Überprüfungen von Pflegeeinrichtungen spielte die Kooperation mit<br />

anderen Diensten im Ges<strong>und</strong>heitswesen eine große Rolle zur fachgerechten Pflege.<br />

Apotheken, Therapeuten <strong>und</strong> Sanitätshäuser sind in die Kooperation einbezogen. Es<br />

wird durch regelmäßige Gespräche, Fortbildungen, telefonisch oder per Fax kommuniziert.<br />

Im Jahr 2011 wurde im WPZ <strong>St</strong>. Barbara die medikamentöse Versorgung weiter<br />

optimiert. Dies geschah vor allem durch die Beauftragung der beiden Vertragsapotheken,<br />

die seit Mitte 2011 an 3 Tagen/Monat in den jeweiligen <strong>Wohn</strong>bereichen<br />

die Tabletten überprüfen, stellen <strong>und</strong> bestellen. Zur Beibehaltung des Überblicks<br />

<strong>und</strong> der Wirkweise bei den Bewohnern stellen die Fachkräfte noch 1x/Monat<br />

selbst die Tabletten.<br />

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5.2. Friseur<br />

<strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara<br />

Ältere Menschen, besonders die weiblichen, gehen gern zum Friseur. Im hauseigenen<br />

Friseursalon, von einem externen Anbieter, können sich die Bewohner von<br />

Dienstag – Donnerstag zum Haare schneiden, legen <strong>und</strong> zur Pflege des ansprechenden<br />

Äußeren anmelden. Sollten Bewohner aus ges<strong>und</strong>heitlichen Gründen nicht<br />

den Salon aufsuchen können, erfolgt der Besuch durch die Friseurin auf Wunsch<br />

auch im Zimmer. Die Abbuchung erfolgt in der Regel über das Bewohnerkonto. 2010<br />

wurde der neue Salon im Neubau eröffnet <strong>und</strong> fand sofort regen Zuspruch. Eine sehr<br />

schicke gepflegte Ausstattung bereitet nun noch mehr Motivation, den Salon zu besuchen.<br />

5.3. Fußpflege<br />

Die medizinische Fußpflege wird durch externe Fußpfleger durchgeführt. Wegen der<br />

zahlreichen ges<strong>und</strong>heitlichen Risiken <strong>und</strong> entsprechenden Diagnosen wird die Fußpflege<br />

durch einen Podologen durchgeführt. Diese Dienstleistungen erfolgen gegen<br />

Entgelt bzw. auf Rezept alle vier bis sechs Wochen. Die Termine werden von den<br />

Mitarbeitern in Absprache mit den Bewohnern selbst, ihrem Angehörigen/Betreuern<br />

organisiert.<br />

5.4. Schneiderin<br />

Für kleine Reparaturen oder Änderungen steht eine externe Schneiderin zur Verfügung.<br />

Bei Bedarf wenden sich die Bewohner oder ihre Angehörigen/Betreuer an die<br />

Mitarbeiter der Pflege oder der Hauswirtschaft. Diese sorgen dann für die Weitergabe<br />

der Kleidung <strong>und</strong> die genauen Angaben für die Schneiderin Die entstandenen<br />

Kosten werden vom Bewohnerkonto abgebucht. Es wurden hier Kleider gekürzt,<br />

Reißverschlüsse eingenäht <strong>und</strong> viele weitere Änderungen in Auftrag gegeben. Die<br />

Preise sind auch 2011 sehr niedrig geblieben.<br />

5.5. Hausreinigung<br />

Die Reinigung des Hauses erfolgt fünfmal wöchentlich durch einen externen Dienstleister,<br />

nach einem erarbeiten Leistungsverzeichnis. Die Reinigung erfolgt nach dem<br />

Bedarf der Bewohner <strong>und</strong> je nach Veränderungen wird an die Anforderungen angepasst.<br />

Die Reinigungsleistung wird regelmäßig durch die Hauswirtschaftsleitung<br />

überprüft. Die Mitarbeiter des Unternehmens wahren die Privatsphäre <strong>und</strong> unterliegen<br />

der Schweigepflicht. Hygienische Reinigung in allen Sanitärbereichen erfolgt<br />

täglich 2x <strong>und</strong> nach Bedarf. Es wird über eine Liste (Leistungsverzeichnis) <strong>und</strong><br />

Handzeichen dokumentiert. Weitere Reinigungsaufgaben werden durch Mitarbeiter<br />

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<strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara<br />

der Pfleg, Hauswirtschaft <strong>und</strong> Betreuung durchgeführt. Fensterputzer werden extern<br />

durch die Gebäudereinigungsfirma organisiert.<br />

5.6. Wäscheversorgung / chemische Reinigung<br />

Die Hauswäsche <strong>und</strong> die Bewohnerwäsche wurde dreimal wöchentlich von der Wäscherei<br />

des WPZ Sankt Josef abgeholt <strong>und</strong> nach der Wäschepflege wieder angeliefert.<br />

Nicht waschbare Textilien können kostenpflichtig auf Wunsch in eine externe<br />

Reinigung gegeben werden. Damit kein Verlust der Wäsche entsteht, muss jedes<br />

Teil gekennzeichnet sein. Bettwäsche <strong>und</strong> Tischwäsche sowie Handtücher <strong>und</strong><br />

Waschlappen werden vom Haus gestellt. Aufgr<strong>und</strong> vieler Wäscheverluste <strong>und</strong> Klagen<br />

seitens der Angehörigen <strong>und</strong> der Kurzzeitpflegegäste wird seit 2011 auch bei<br />

jeder Kurzzeitpflege das Kennzeichnen angeboten. Es kann zwischen maschinellem<br />

Patchen <strong>und</strong> auch dem herkömmlichen Einnähen gewählt werden, zu jeweils niedrigem<br />

Preis.<br />

5.7. Einkaufsangebot von Kleidung <strong>und</strong> Schuhen<br />

1-2 mal jährlich findet in der Einrichtung, je nach Bedarf <strong>und</strong> Wünschen der Bewohner,<br />

ein Schuh- <strong>und</strong> Bekleidungsverkauf durch externe Anbieter statt. Besonders<br />

beliebt ist der Bekleidungsverkauf, wenn die Veranstaltung mit einer Modenschau,<br />

durchgeführt im Jahr 2011 von Bewohnern <strong>und</strong> Mitarbeitern, einhergeht.<br />

5.8. BAD ( Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge <strong>und</strong> Sicherheitstechnik)<br />

Die Einrichtung wird vierteljährlich vom Betriebsarzt des BAD aufgesucht <strong>und</strong> beraten.<br />

Präventiv erfolgen Termine zum Arbeits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz. In regelmäßigen<br />

Sitzungen mit dem Betriebsarzt, der Heimleitung, MAV, Sicherheitsbeauftragten<br />

<strong>und</strong> Hygienebeauftragten werden außerdem bestimmte Themen, wie Ges<strong>und</strong>heitsführsorge,<br />

Unfälle, Arbeitsschutz aufgegriffen <strong>und</strong> bearbeitet. Regelmäßig finden Arbeitsmedizinische<br />

Untersuchungen für Mitarbeiter, sowie notwendige Impfungen <strong>und</strong><br />

Beratungen statt statt.<br />

6. Transparenz<br />

6.1. Hauszeitung<br />

Alle drei Monate erscheint die beliebte Hauszeitung „Das Turmecho von <strong>St</strong>. Barbara“<br />

- Neues aus der Hausgemeinschaft. Sie bringt Artikel, Fotos, Rezepte <strong>und</strong> Geschichten<br />

heraus. Was unterhaltsam, wissenswert, informativ oder aktuell war in 2011 <strong>und</strong><br />

nicht verschwiegen werden sollte, das erschien in insgesamt 4 Heften vierteljährlich<br />

in gut geschriebenen Texten <strong>und</strong> lebhaft illustriert.<br />

Das Redaktionsteam, bestehend aus Mitarbeiten verschiedener Hausbereiche, wird<br />

unterstützt von Bewohnern <strong>und</strong> Mietern der Einrichtung. Die Zeitung informiert Be-<br />

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<strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara<br />

wohner, Angehörige, Gäste, Mieter <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e des Hauses über aktuelle Themen,<br />

personelle Veränderungen, Geschehnisse vergangener Monate, Heiteres <strong>und</strong> vieles<br />

mehr. Auch außerhalb des Hauses, bei Mietern <strong>und</strong> Anwohnern sowie den Angehörigen<br />

wird die Zeitung gern gelesen. Seit 2011 beteiligt sich auch Herr Wagener,<br />

neuer Mieter <strong>und</strong> Pfarrer im Ruhestand, mit einem besinnlich-heiteren Artikel am<br />

„Turmecho“.<br />

6.2. Angehörigengespräche<br />

In jedem Jahr, auch 2011, wurden Angehörigenabende veranstaltet. Neuigkeiten,<br />

Entwicklungen <strong>und</strong> wichtige Informationen wurden hier ausgetauscht. Die Angehörigen<br />

nutzen den Abend für Lob <strong>und</strong> Kritik, Fragen zur Einrichtung, Verbesserungsvorschläge<br />

<strong>und</strong> für Kontakte untereinander. 2011 beinhalteten die Gespräche viele Fragen,<br />

die sich nach dem Umzug ins neue Haus ergaben. Fragen richten sich an die<br />

Leitungen von Küche, Hauswirtschaft <strong>und</strong> sozialer Betreuung. Insgesamt sind die<br />

Veranstaltungen wichtig, um Fragen zu beantworten, manches bei weiterer Planung<br />

zu bedenken <strong>und</strong> ein gutes Miteinander zu pflegen. Angehörigengespräche finden<br />

regelmäßig auch einzeln mit der Hausleitung <strong>und</strong> im Rahmen des Beschwerdemanagements<br />

statt. Hier wurde auch 2011 individuelle Fragen zu einzelnen Bewohnern<br />

gestellt oder wichtige Gespräche zu den Anliegen der Bewohner <strong>und</strong> Angehörigen<br />

geführt. Besonders in ethischen Grenzfragen gab es sehr intensive ethische Fallbesprechungen,<br />

wenn Angehörige sich mehr einbringen wollen, oder eine Situation es<br />

erforderte.<br />

6.3. Cafeteria / Mittagstisch<br />

Die neueröffneten großen Räumlichkeiten des neuen Hauscafés – das sehr moderne<br />

sogenannte Turmcafé – laden viele Menschen ein. In den gemütlichen Sitzbereichen<br />

<strong>und</strong> auf der Terrasse oder im Sinnesgarten können sie entspannen <strong>und</strong> sich mit Leckereien<br />

verwöhnen lassen. Die Cafeteria wird durchgängig von engagierten ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern geführt. Es gibt den betreuten Mittagstisch <strong>und</strong> das Nachmittagscafé.<br />

Die Besucher haben die Möglichkeit, beim stationären Mittagstisch täglich<br />

zwischen zwei Menüs zu wählen. Sie können zwischen 12.00 Uhr <strong>und</strong> 13.30 Uhr<br />

Mittag essen. Das Café war 2011 an jedem Tag, außer am Montag, geöffnet. Der<br />

Mittagstisch besteht täglich <strong>und</strong> ist sehr gut besucht.<br />

6.4. Räume <strong>und</strong> Bewirtung<br />

Freie Räume können sowohl von Bewohnern <strong>und</strong> Mitarbeitern, als auch von angemeldeten<br />

Personen gegen entsprechende Nutzungsgebühr für Geburtstagsfeiern<br />

<strong>und</strong> ähnliche Festivitäten genutzt werden, für die wir gerne das Buffet oder die Ausrichtung<br />

anbieten. Eine entsprechende Preisliste liegt vor. Terminabsprachen hierzu<br />

erfolgen über den Empfang in Absprache mit der Küchen- oder Hauswirtschaftsleitung.<br />

Auch der Garten mit Grillplatz kann gemietet werden. 2011 gab es viel Zuspruch<br />

für die neuen Räume <strong>und</strong> die unterschiedlichen Möglichkeiten vom Brunch<br />

bis zum großen Familienfest wurden zahlreich genutzt.<br />

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6.5. Feste <strong>und</strong> Feiern<br />

<strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara<br />

Kirchliche <strong>und</strong> jahreszeitliche Feste mit den Bewohnern <strong>und</strong> Angehörigen sind alljährlich<br />

besonders wichtig. Auch 2011 wie in den Vorjahren, war das Sommerfest<br />

nach der Neueröffnung wieder ein Höhepunkt, der in Erinnerung bleibt. Bei strahlendem<br />

Sommerwetter machten sehr viele Bewohner, Mitarbeiter <strong>und</strong> Angehörige das<br />

große Fest der Volksmusik mit Trachten <strong>und</strong> Dirndl im Garten freudig mit. Bühne,<br />

Bierwagen <strong>und</strong> großes Programm bereiteten allen Freude. Hervorzuheben ist auch<br />

der Gottesdienst unter freiem Himmel wie in jedem Jahr. Einige Ausflüge mit Bewohnern<br />

in die nahe Umgebung brachten ebenso gute Eindrücke wie ein w<strong>und</strong>erbarer<br />

Adventsmarkt im Dezember. Diese Erlebnisse der Gemeinschaft waren positiv, auch<br />

für das Betriebsklima. Wenn junge Mitwirkende (Zivis, Auszubildende, junge Fachkräfte)<br />

neben den gestandenen „alten Hasen“ den alten Menschen bei Veranstaltungen<br />

mit ihrer Jugend <strong>und</strong> Frische große Freude bereiten, zum Beispiel bei Bühnenauftritten<br />

kommt viel Leben ins Huas. Bei Bewohnern, Angehörigen, Gästen <strong>und</strong><br />

Mietern ist die Begeisterung gut zu erkennen, wie in <strong>St</strong>. Barbara etwas gefeiert wird.<br />

So wird bekanntlich das „Programm“ immer selbst entwickelt. Bei Veranstaltungen,<br />

wie Karneval oder Sommerfest, werden von den Arbeitsbereichen Bühnen- oder Gesangseinlagen<br />

gemeinsam gestaltet, was allen, auch den Mitarbeitern selbst, immer<br />

wieder viel Spaß macht. Unterstützt werden die Veranstaltungen durch die Kindergärten<br />

<strong>und</strong> Schulen der Gemeinde, sowie der Werbegemeinschaft von Lütgendortm<strong>und</strong>.<br />

So sind auch diese „Akteure“ schon zu guten Fre<strong>und</strong>en geworden <strong>und</strong> werden<br />

immer sehr warmherzig aufgenommen.<br />

6.6. Tag der offenen Tür<br />

Zweimal im Jahr findet ein Tag der offenen Tür statt. Dabei wird den Besuchern Gelegenheit<br />

gegeben, einen Einblick in das Leben <strong>und</strong> die Arbeit im <strong>Wohn</strong> – <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong><br />

<strong>St</strong>. Barbara zu bekommen. An diesem Tag finden über den Tag verteilt<br />

Hausführungen statt. Einige der Mieter in der <strong>Wohn</strong>anlage erklären sich fre<strong>und</strong>licherweise<br />

bereit, ihre <strong>Wohn</strong>ung Interessierten zu zeigen, da für diese Bereiche bei<br />

den Besuchern immer die größte Nachfrage besteht. Fachlich f<strong>und</strong>ierte Vorträge z.B.<br />

über Demenz finden ebenfalls sehr viele Interessenten. Über den gesamten Tag<br />

werden Informationen gegeben <strong>und</strong> Gespräche geführt, auch hinsichtlich Fragen der<br />

häuslichen Versorgung bei Demenz, zu Pflegestufen <strong>und</strong> den Kosten der unterschiedlichen<br />

Versorgungsangebote. Die Gäste finden außerdem gute Bewirtung,<br />

können untereinander bei Kaffee <strong>und</strong> Kuchen <strong>und</strong> Austausch Meinungen hören, sowie<br />

Interessantes erfahren. Ein kleiner Verkaufsmarkt mit Schmuck <strong>und</strong> Edeltrödel<br />

sowie Handarbeiten, an den sich auch die Hausbewohner liebend gern beteiligen,<br />

r<strong>und</strong>et das Angebot ab.<br />

7. Spezieller Teil<br />

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<strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara<br />

7.1. Die Baumaßnahme<br />

2011 war das erste Jahr im renovierten umgebauten WPZ <strong>St</strong>. Barbara. Die Entscheidung<br />

für eine Renovierung <strong>und</strong> Modernisierung des Altbaus fiel zugunsten des alten<br />

Gebäudes, um Bewegungsfreiheit <strong>und</strong> das große Raumangebot zu erhalten. Hinzu<br />

kommt der Wiedererkennungswert für die Bewohner, die das „alte Haus“ seit Jahrzehnten<br />

kennen <strong>und</strong> mögen. Für die Menschen im <strong>St</strong>adtteil bestand daher ein Interesse<br />

am Erhalt. Neue Möbel, optimale Farb- <strong>und</strong> Lichtverhältnisse für Menschen mit<br />

Demenz, eine ansprechende Fassade mit neuen Balkonen an den Seiten <strong>und</strong> den<br />

<strong>Wohn</strong>küchen, das große Begegnungscafé mit einer Terrasse <strong>und</strong> einem Sinnesgarten,<br />

die neue Kapelle in bester Lage, - das alles ist heute schon alltägliche Lebensqualität.<br />

Ein Gästezimmer mit einer Terrasse, Toilette <strong>und</strong> Dusche befindet sich im<br />

Erdgeschoß des Neubaus <strong>und</strong> wird bereits häufig vermietet an angereiste Gäste,<br />

Dozenten, <strong>und</strong> Verwandte der Bewohner.<br />

7.2. Der fachliche Schwerpunkt<br />

Entwicklungen 2011<br />

Das Jahr 2011 war konzeptionell für Pflege <strong>und</strong> Betreuung ein Jahr neuer Ausrichtungen.<br />

Sowohl in der Pflege, als auch für die Betreuung wurde klar, dass mehr<br />

Menschen Einzelzuwendung <strong>und</strong> eine besondere, am speziellen Bedarf orientierte<br />

individuelle Pflege benötigen. Die Betreuungskräfte boten mehr einzeln oder in speziell<br />

gestalteten Gruppen an. Den Tagesverlauf für <strong>und</strong> mit jedem Bewohner herauszufinden,<br />

der ihm am meisten gerecht wurde, seinem Bedarf entsprechend, wurde<br />

ganz weit vorangestellt.<br />

Durch diese Veränderungen <strong>und</strong> anhand der biografisch erfassten Informationen,<br />

wurde das Angebot am Einzelnen ausgerichtet <strong>und</strong> auch schriftlich angepasst. Wesentlich<br />

ist vor diesem Hintergr<strong>und</strong> die ausführliche Pflegeplanung bei jedem.<br />

2010 wurde durch die Qualitätsprüfung der Spitzenverbände der Pflegekassen festgestellt,<br />

dass die an der Pflege <strong>und</strong> Betreuung der Bewohner ausgerichtete Versorgung<br />

in der Einrichtung tatsächlich sehr gut umgesetzt wird, also, dass der Bedarf<br />

erst ermittelt <strong>und</strong> dann die Maßnahmen erhoben werden, auch in der Betreuung.<br />

Somit wurde als Jahresziel für 2011 <strong>und</strong> für die Dokumentationen die Beachtung der<br />

individuellen Beschreibungen weiterentwickelt, um damit der Förderung <strong>und</strong> Einzelzuwendung<br />

anhand des Bedarfs ausreichende Aufmerksamkeit zu widmen. Da die<br />

Angebote in Gruppen <strong>und</strong> die gute Kommunikation der Mitarbeiter mit den Demenzkranken,<br />

mit einem Bezug zu den Wünschen <strong>und</strong> Vorlieben, der Biografie <strong>und</strong> zu<br />

dem, was Angehörige <strong>und</strong> Betreuer äußerten oder was bei ihnen erkennbar gut ankam<br />

soll dieser Schwerpunkt verfestigt sein. Vor allem wurde 2011 das Angebot für<br />

Menschen im fortgeschrittenen Krankheitsstadium, bei denen der Lebensraum sich<br />

auf ein Bett, eine Liegeschale oder einen Liegesessel verengte, auf- <strong>und</strong> ausgebaut.<br />

Die „Oase“ im modernisierten Altbau, ein Raum besonderer Gestaltung zur Förderung<br />

der Wahrnehmung <strong>und</strong> zum Schutz vor Reizüberflutung bei Schwerkranken,<br />

wurde in diesem Bereich der Pflege <strong>und</strong> Betreuung zu einem wichtigen Umfeld :<br />

Snoezelenangebote, Licht, Duft, Märchenlesungen, <strong>und</strong> vieles andere mehr wurde<br />

angeboten.<br />

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<strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara<br />

7.3. Ethik: neue Herausforderung durch die gesellschaftlichen Veränderungen<br />

Gesellschaftspolitische Entwicklungen wie der demografische Wandel, die Hochaltrigkeit<br />

<strong>und</strong> die heutigen Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen der Medizin befeuern zurzeit die<br />

ethische Diskussion. Veränderungen <strong>und</strong> Konsequenzen, teils auch wirtschaftlich<br />

motiviert, werfen insbesondere in der Pflege hilfsbedürftiger Menschen oder Demenzkranker<br />

sehr weitreichende Fragen auf. Mitarbeiter in Pflegeeinrichtungen stehen<br />

vor einem Problem- <strong>und</strong> Konfliktfeld, das bestimmt wird durch viele Interessen.<br />

Gleichzeitig lastet auf ihnen ein hohes Maß an eigener Verantwortung für die Belange<br />

der ihnen Anvertrauten, da sie oft diejenigen sind, die den Betroffenen am nächsten<br />

stehen. Gerade in einer christlichen Einrichtung ist eine sichere Haltung in diesen<br />

Fragen nötig <strong>und</strong> wird von der Gesellschaft ebenso wie von den K<strong>und</strong>en auch<br />

erwartet. Spannungsfelder entstehen, wenn eine Situation nicht eindeutig klar ist, das<br />

heißt zum Beispiel wenn Einschätzungen hinsichtlich des Willens des Betroffenen<br />

bzw. seines mutmaßlichen Willens weit auseinander gehen zwischen den Verantwortlichen.<br />

Ein Interessenkonflikt mit Betreuungspersonen kann ebenfalls die Ursache sein für<br />

ethische Fragen wenn nicht nachvollziehbar ist, wie <strong>und</strong> durch wen hinsichtlich der<br />

Belange des Bewohners entschieden werden soll. Wenn dann in diese Fragen auch<br />

noch finanzielle Interessen hineinspielen, wird eine christlich f<strong>und</strong>ierte Position wichtig,<br />

die dabei hilft, Entscheidungen zu finden <strong>und</strong> sich am Leitbild zu orientieren.<br />

Selbstverständlich soll keiner unnötigen Qual der alten Menschen Vorschub geleistet<br />

werden, auch nicht einer technisch geprägten Medizin, die die Grenzen der Menschenwürde<br />

nicht mehr wahrt. Es geht um einen, an den Betroffenen orientierten<br />

Weg, bei dem gewissenhafte Personen mit viel Kenntnis von der betroffenen Person<br />

gemeinsam den besten Beschluss oder jeden falls einen Weg finden. Dabei ist das<br />

christliche Ja zum Leben im Vordergr<strong>und</strong>, Menschen sollen nicht zum Spielball von<br />

Interessen werden <strong>und</strong> allein ihr Wohl entscheidet. Was kann eine Einrichtung mittragen,<br />

wie ist die Lage richtig einzuschätzen, was ist ethisch vertretbar? Mit diesen<br />

Fragen sind seit fast 2 Jahren die Mitarbeiter der <strong>Caritas</strong>- Altenhilfe Dortm<strong>und</strong> GmbH<br />

<strong>und</strong> damit des <strong>Wohn</strong>-<strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> Sankt Barbara befasst. All diese Fragen<br />

hat im Jahr 2011 nicht nur unsere Einrichtung <strong>St</strong>. Barbara aufgegriffen <strong>und</strong> in vielfältiger<br />

Weise bearbeitet, sondern darüber hinaus die gesamte <strong>Caritas</strong>-Altenhilfe Dortm<strong>und</strong><br />

GmbH . Dieses geschieht unter anderem seit 2009 mit Angeboten zu diesem<br />

Thema in der katholischen Akademie in Schwerte. Die Gewinnung eines Universitätsprofessors,<br />

Herrn Professor Dr. Bormann <strong>und</strong> die Initiierung eines Ethik- Prozessaufbaus<br />

über alle Einrichtungen hinweg in mehrjähriger Erarbeitung soll neue<br />

Kompetenz <strong>und</strong> Sicherheit in diesen Fragen unter ethischen <strong>und</strong> christlichen Gr<strong>und</strong>lagen<br />

aufbauen.<br />

7.4. Tag für Demenz<br />

Auch in 2011 fand wieder die Fortbildungsreihe „ein Tag für Demenz“ statt. Aus allen<br />

Häusern der <strong>Caritas</strong>-Altenhilfe Dortm<strong>und</strong> GmbH, wie aus der Sozialstation <strong>und</strong> einigen<br />

externen Heimen kamen die Teilnehmer. Diese Fortbildungstage erfreuen sich<br />

großer Beliebtheit, da nicht nur fachliche Inhalte, sondern auch Wellness für die eigene<br />

Seele (Psychohygiene) vermittelt wird. Den Teilnehmern wurden also nicht nur<br />

fachlicher Umgang, bzw. Methoden im Umgang mit Demenz Erkrankten vermittelt,<br />

sondern sie erhielten die befreiende Botschaft:“Wenn es mir gut geht, kann ich auf<br />

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<strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>Wohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegezentrum</strong> <strong>St</strong>. Barbara<br />

die Bedürfnisse dieser Menschen besonders gut eingehen, <strong>und</strong> kann sie in besonderer<br />

Weise begleiten.“<br />

Festzustellen ist, dass einige Teilnehmer aus großer Überzeugung schon mehrfach<br />

die Fortbildung besucht haben, da in jeder Einheit ein neues Thema bearbeitet wird.<br />

Som wird aufgr<strong>und</strong> der Nachfrage diese Fortbildungsreihe auch in 20112 weiter fortgesetzt.<br />

8. Weitere Meldungen 2011<br />

Das niederschwellige Angebot durch Ehrenamtliche konnte weiter durchgeführt werden;<br />

immer neue Teilnehmer melden sich an.<br />

Das Team der Betreuungsmitarbeiter nach § 87 (Bewohner mit besonderem Betreuungsbedarf)<br />

erweitert sich stetig, die Angebote werden immer mehr an den Bedarfen<br />

entwickelt, was zu einer hohen Zufriedenheit der Bewohner führt.<br />

Der Abbau der Überst<strong>und</strong>en durch die Nettoarbeitszeit wurde auch in 2011 weiter<br />

fortgeführt. Dadurch kommt es bei den Mitarbeitern zu einer großen Zufriedenheit, da<br />

das geregelte Frei für alle bei den immer höheren Arbeitsbelastungen sehr wichtig<br />

ist.<br />

Oasen wurden eingerichtet <strong>und</strong> finden großen Anklang bei Bewohnern <strong>und</strong> Angehörigen,<br />

da hier speziell abger<strong>und</strong>et Angebote stattfinden, die zur Entspannung, Erbauung<br />

<strong>und</strong> Anregung dienen.<br />

9. externe Qualitätskontrolle<br />

Eine Qualitätskontrolle durch die Heimaufsicht wurde im August 2011 durchgeführt.<br />

Dabei bestätigte sich, dass im WPZ <strong>St</strong>. Barbara ein sehr guter <strong>St</strong>and der Pflege <strong>und</strong><br />

Betreuung zu verzeichnen ist. Die Heimaufsicht bestätigte, dass die geförderten<br />

Aussagen des <strong>Wohn</strong>-<strong>und</strong> Teilhabegesetzes in der Einrichtung umgesetzt werden.<br />

Auch die Begehung durch das Ges<strong>und</strong>heitsamtes ergaben, dass keine Bestandenen<br />

zu verzeichnen seien, es gab Ratschläge zur Verbesserung in einigen Kleinigkeiten.<br />

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