Ausgabe 04.2009 (PDF-Format, ca. 1,8 MB - Zentrum Kärnten in ...

Seite 23 SK AUSTRIA KELAG KÄRNTEN
EKG wird neuer Trikotsponsor
Vergangene Woche gab der
Vorstand der EKG - Energie
Klagenfurt GmbH, in einer gemeinsamen
Pressekonferenz mit dem SK
Austria Kelag Kärnten bekannt,
dass die Tochterfirma der Stadtwerke
Klagenfurt künftig den
Kärntner Bundesligaverein als
Sponsor unterstützen wird.
Die Kooperation begann am 1. April
und endet vorläufig mit Saisonende
2009/2010. Auch eine langjährige
Kooperation schließt der Vorstand
der EKG nicht aus. Bereits beim letzten
Meisterschaftsspiel gegen
Rapid Wien hat die Mannschaft das
neue Trikot getragen. Das Logo der
EKG - Fernwärme ist auf der
Rückseite des Matchtrikots oberhalb
der Rückennum-mer abgebildet.
EKG Vorstand MMag. Dr.
Junghans begründete die gegenseitige
Kooperation mit dem unübersehbaren
Publikumsinteresse bei
den Heim-spielen und sieht darin
sogar eine Notwenigkeit, sich im
heimischen Spitzensport bzw. über
den SK Austria Kelag Kärnten
zu positionieren. Die EKG - Fermwärme
erweitert damit ihr Engagement
im Spitzensport, denn auch
der EC KAC wird seit einigen Jahren
vom Kärntner Energiekonzern gesponsert.
Ein Kärntner Luftzug im Nationalteam
Die Überraschung war groß, als der
Didi Constini zur Vorbereitung für
das Länderspiel gegen Rumänien
gleich vier Spieler des SK Austria
Kelag Kärnten einberief. Insgesamt
waren es jedoch 9 Spieler des SK
Austria Kelag Kärnten und der
Akademie, die der ÖFB in die Dienste
des Landes stellte. Atdhe Nuhiu,
Marc Sand, Lukas Königs-hofer und
Haris Bukva im U-21 Nationalteam
unter Andi Herzog und Georg
Blatnik bei der U-17. Zlatko
Junuzovic und Manuel Weber mussten
leider verletzungsbedingt bzw.
krankheitsalber zuhause bleiben,
aber für Andi Schranz und Manuel
Ortlechner wurde die Kaderberufung
Realität. Da Christian Fuchs
ebenfalls verletzungsbedingt w.o.
geben musste, rückte Ortlechner in
die Startfor-mation auf und spielte
90 Minuten für Österreich im Nationalteam.
Manuel Ortlechner ist alles andere,
als ein stereotypischer Fußballspieler.
Der hochgelobte Innenverteidiger
des SK Austria Kelag Kärnten
passt in keine Schublade. Er gehört
zu jener seltenen Spezies heimischer
Profikicker, die durch ihre offene,
ehrliche und selbstreflexive Art ihre
Fans in den Bann ziehen können.
Beim Ländermatch gegen Rumänien
bewies er, dass er mit neuen Heraus-
forderungen, über sich hinauswachsen
kann. Trotzdem will er nicht im
Rampenlicht stehen.
Ein Nationalteamtrainer, der in
einer kapitalen Krise das Ruder
übernimmt, muss entweder verrückt
sein, oder den heimischen
Fußball lieben. Wie schätzt du
Teamchef Constantini ein? Was
macht ihn als Mensch aus? Wie ist
er als Trainer?
Der Didi ist ein Verrückter, ganz klar,
aber fußballverrückt! Und das ist
auch genau das, was wir in dieser
Krise brauchen. Jemanden, der mit
jeder Faser, den Fußball lebt! Der,
wie er selber sagt, "geil" auf diesen
Job ist! Was ich sehr an ihm schätze,
ist, dass er auch mal weniger populäre
Entscheidungen trifft, Risiko eingeht!
Es herrscht momentan ohnehin
so eine Art Aufbruchstimmung
beim ÖFB. Auch daran ist er
Mitschuld. Durch seine positive Art
kommt er nicht nur bei den
Fußballfans, sondern auch bei den
Teamspielern sehr gut an. Er vermittelt
den Spaß an der Sache, ohne
auf den nötigen Ernst zu vergessen!
Wie ist das Gefühl unter diesen
besonderen Umständen in deinem
Heimstadion zu spielen?
Ganz ehrlich? Am Weg zum Sta-
dion, als ich die vielen Fans sah, wie
sie uns alle zujubelten, bekam ich
eine Gänsehaut! Als dann vorm Spiel
die Nationalhymne gespielt wurde,
dachte ich mir nur: Das ist genau der
Grund, warum ich Fußballer geworden
bin. Das ist das Größte, für sein
Land zu spielen! Komischerweise
war mir an diesem Abend das
Stadion etwas fremd! Warum, kann
ich selber nicht erklären! Die
Stimmung war aber riesig. Vor allem
nach dem Schlusspfiff! Man spürte
richtig die Erleichterung einer
Nation! Danke an alle Fans, die da
waren! Es war der reine Wahnsinn!
Constantini hat dich nicht auf deiner
Stammposition eingesetzt. Ein
Laie könnte meinen, dass das noch
eine zusätzliche Herausforderung
für einen Spieler ist. Offenbar hast
du dich aber sehr sicher gefühlt.
Woher kommt diese Stärke?
Vorab muss man sehen, dass ich ja
nur durch die Verletzung vom
Fuchsi in die Startformation gerutscht
bin. Ich hab ihm gesagt, dass
ich ein Riesenfan von ihm bin, und
hoffe, ihn halbwegs vertreten zu
können! Weiters hab ich von meinem
Einsatz erst ein paar Stunden
vor Anpfiff erfahren. Das war schon
spannend. Mit den ersten 10-15
Minuten war ich nicht so zufrieden,
dann aber funktionierte es von
Minute zu Minute besser. Ganz
ungewohnt ist diese Position ja nicht
für mich. Immerhin hab ich in
Pasching ja 3 Jahre auf dieser Position
gespielt. Aber es ist schon richtig,
dass ich mich mittlerweile in der
Innenverteidigung wohler fühle.
Dennoch glaub ich, dass ich mich
halbwegs positiv aus der Affäre
gezogen habe ;-). Defensiv war es
sicher in Ordnung, offensiv halt
weniger. Das ist auch nicht (mehr) so
meine Stärke. Aber ganz ehrlich, mit
dem Adler auf der Brust, würd ich
ohnehin auf jeder Position spielen...
Du hast einmal gesagt, dass auf deinen
Autogrammkarten keine Erfolge
oder Titel stehen und, dass du
diesen Umstand ändern möchtest.
Hat sich das geändert? Wie denkst
du jetzt darüber?
Genau so ist es. Dazu steh ich noch
immer. In einigen Jahren möchte ich
diesen Umstand geändert wissen.
das ist meine Triebfeder. Darum spiele
ich Fußball. Ich will Erfolge feiern
und endlich auch Titel sammeln. Das
ist mir leider bis jetzt noch nicht
gelungen. Und das nervt mich.
Geändert hat sich das auch nach
dem Spiel vs. Rumänien nicht. ABER
das Länderspiel hat mich noch hungriger
gemacht...