STERBEN TRAUERN LEBEN - Pfarre Elixhausen
STERBEN TRAUERN LEBEN - Pfarre Elixhausen
STERBEN TRAUERN LEBEN - Pfarre Elixhausen
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<strong>STERBEN</strong><br />
<strong>TRAUERN</strong><br />
<strong>LEBEN</strong><br />
Handreichungen aus christlicher Sicht
Impressum:<br />
F.d.I.v. Kath. <strong>Pfarre</strong> <strong>Elixhausen</strong>, 5161 <strong>Elixhausen</strong>, Pfarrweg 1
ZUM GELEIT<br />
Die <strong>Pfarre</strong> <strong>Elixhausen</strong> hat diesen Behelf zusammengestellt,<br />
der eine Hilfestellung für Angehörige angesichts eines Todesfalles<br />
sein soll.<br />
Er ist einerseits ein Leitfaden, wie bei einem Todesfall zu<br />
reagieren ist, welche Schritte der Begräbnisvorbereitung<br />
gesetzt werden müssen, und andererseits auch ein Angebot<br />
zum Nachschlagen von Texten für Todesanzeigen und<br />
Andenken-bilder usw.<br />
Die Texte in dem Behelf sprechen von der Botschaft der<br />
Liebe Gottes und von der Botschaft der Auferstehung. Sie<br />
sind aus dem Bemühen des Mittrauerns und Mittragens<br />
heraus entstanden.<br />
1
Warum<br />
Er redete<br />
vom Sterben<br />
und hielt<br />
meine Hand.<br />
Ich sagte:<br />
„nur Mut“<br />
und entzog sie ihm.<br />
Er redete<br />
noch immer<br />
und bat mich<br />
zu bleiben.<br />
Ich sagte:<br />
„nur Mut“<br />
und ließ ihn allein.<br />
Ich entzog meine Hand<br />
aus der Angst, Warum Herr,<br />
die Kälte des Todes konnte ich nicht<br />
könnte auch mich von dir erzählen,<br />
berühren, und warum<br />
und ging legte ich seine Hand<br />
aus Furcht, nicht in die deine?<br />
erkennen zu müssen,<br />
dass auch mein Weg (Margarete Noack)<br />
einmal zu Ende ist.<br />
2
<strong>STERBEN</strong><br />
Es ist uns sehr nahe gerückt, das Sterben. Die Medien liefern<br />
uns den Tod im Schnellverfahren ins Haus. Dadurch<br />
ist aber für die meisten von uns die Angst nicht kleiner<br />
geworden. Im Gegenteil. Wir sehen das Sterben nur auf<br />
dem Bildschirm. Wir können es nicht mehr zu Hause erleben,<br />
keine Erfahrungen damit machen, die Atmosphäre<br />
nicht mehr hautnah spüren. Hilflosigkeit und Ratlosigkeit<br />
umgeben uns meist, wenn Sterben in unserer Familie<br />
geschieht.<br />
Dieses Heft möchte Anregung sein für das Vertrautwerden<br />
mit dem eigenen Sterben und Hilfe sein für die Begleitung<br />
von Sterbenden und deren Angehörigen.<br />
<strong>TRAUERN</strong><br />
Auch das Trauern ist in unserer Zeit schwierig geworden.<br />
Die Gesellschaft gesteht dem Trauernden nur eine relativ<br />
kurze Trauerzeit zu. Trauern ist aber oft ein Prozess, der<br />
sehr lange dauert und Verständnis und Begleitung<br />
erfordert.<br />
Die Texte in diesem Heft können Trauernden Stütze und<br />
Orientierung sein, auf ihrem eigenen Trauerweg und dem<br />
Begleiter Verstehen und Möglichkeiten der Hilfe aufzeigen.<br />
3
<strong>LEBEN</strong><br />
Nur durch das Sterben hindurch erlangen wir das Leben.<br />
Diese christliche Botschaft lässt uns im Angesicht des<br />
Todes voll Hoffnung sein, sie ist uns Halt und Trost.<br />
Sie gibt uns auch die Kraft, die „kleinen Tode“ im Laufe des<br />
Lebens auszuhalten.<br />
Noch eine Erfahrung ist Gewissheit:<br />
Wer sich auf das <strong>STERBEN</strong> einlässt, wer es als seine<br />
Zukunft akzeptiert, wer Sterbende begleitet, wird neu<br />
und anders leben.<br />
<strong>TRAUERN</strong> hat heilende Kraft. Trauer und Freude wohnen<br />
im selben Raum. Wer sich der Trauer öffnet, tut sich auch<br />
der Freude und dem Leben auf.<br />
<strong>STERBEN</strong> und <strong>TRAUERN</strong> sind also Schritte hin<br />
zum <strong>LEBEN</strong>.<br />
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,<br />
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;<br />
sie fallen mit verneinender Gebärde.<br />
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.<br />
Und sieh dir andre an:<br />
es ist in allen.<br />
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen<br />
unendlich sanft in seinen Händen hält.<br />
4<br />
Rainer Maria Rilke
Im Angesicht des Todes -<br />
Was können wir noch tun?<br />
� Der/Die Sterbende hat nicht mehr Zeit, um auf uns zu<br />
warten. Wir müssen uns auf ihn einstellen. Wir nehmen<br />
uns Zeit, wenn „ seine Zeit “ da ist.<br />
� D.h.: bei ihm bleiben – die Hand halten – über die<br />
Stirn streichen – ruhig sprechen – ruhig beten<br />
(wenn dem Sterbenden das Gebet ein Wert ist – ihn<br />
fragen, ob er das wünscht).<br />
Dabei bleiben, nicht hektisch und aufgeregt herum-<br />
laufen.<br />
� Der/Die Sterbende soll so lange als möglich in seiner<br />
vertrauten Umgebung bleiben können. Wenn möglich<br />
sollte er nicht im letzten Moment ins Krankenhaus ge-<br />
bracht werden. Dies würde für ihn den Verlust der<br />
familiären Geborgenheit bedeuten, in einem Augenblick,<br />
in dem er sie besonders brauchen würde und obendrein<br />
noch den Verlust der wichtigsten Bezugspersonen.<br />
� Ist eine Einlieferung in ein Krankenhaus unumgäng-<br />
lich (mit dem Arzt ehrlich abklären), ist es wichtig, ihn<br />
dorthin zu begleiten, bei ihm zu bleiben, sich nicht so<br />
schnell an der Tür zum Intensiv-Zimmer wegschicken<br />
zu lassen. Mit dem Arzt sprechen, ihm sagen, dass wir<br />
dabei bleiben möchten (freundliche Hartnäckigkeit).<br />
� Der/Die Sterbende darf entscheiden, wen er bei sich<br />
haben möchte – welche Angehörigen verständigt<br />
werden sollen.<br />
5
• Versöhnung ermöglichen (nicht nötigen) zwischen<br />
Menschen, die in schwierigen, gestörten oder zerbrochenen<br />
Beziehungen gelebt haben. Ein Sterbender<br />
kann von sich aus vielleicht die Initiative nicht mehr ergreifen,<br />
er braucht die behutsame Hilfe eines Dritten.<br />
Sterbende begleiten heißt:<br />
• da sein, wenn ich gebraucht werde;<br />
• ihn nicht zu Entscheidungen drängen, die für ihn viel-<br />
leicht gar nicht mehr wichtig sind (Gespräche über<br />
Testament etc. sollten schon viel früher möglich sein)<br />
• achtsam sein, wenn ganz neue Zugänge zum Glauben<br />
und zum Gebet gesucht werden, wenn die Frage nach<br />
dem Sinn des Lebens und Sterbens, die Frage nach<br />
Gott gestellt wird.<br />
Die Gespräche beim Sterbenden sollen sehr<br />
behutsam sein.<br />
Wir sprechen nur das, was der/die Sterbende auch hören<br />
darf. Wir sprechen nicht über ihn, sondern zu ihm und mit<br />
ihm, auch wenn keine Antwort mehr möglich ist.<br />
6
Einen Menschen, den wir lieben, erreichen wir auch im<br />
Schweigen!<br />
Wir sagen so leicht: „Der Sterbende ist nicht mehr ansprechbar“,<br />
das stimmt nicht!<br />
Der / die Sterbende ist sehr lange (über den Tod hinaus)<br />
für uns erreichbar. Das Hören z.B. bleibt am längsten erhalten.<br />
Unsere Worte und unsere liebevolle Zuwendung erreichen<br />
ihn noch sehr lange, auch wenn er nicht mehr für uns<br />
sichtbar und hörbar reagieren kann, auch wenn er unseren<br />
Händedruck nicht mehr erwidern kann, auch wenn er mit<br />
den Augen keine Reaktion mehr zeigt. Es treten im Sterben<br />
ganz andere, für uns unzugängliche Mechanismen in<br />
Aktion.<br />
Die Krankensalbung<br />
ist ein Sakrament für die Lebenden, sie soll nicht für den<br />
Zeitpunkt des Todes aufgespart werden, wenn der<br />
Mensch die religiöse Handlung nicht mehr mit vollziehen<br />
kann. Dies geschieht oft aus falscher Rücksichtnahme,<br />
man meint den Kranken zu schonen. Der Begriff „Letzte<br />
Ölung“ sollte daher nicht verwendet werden.<br />
7
Ich als Angehörige/r oder als Begleiter/in –<br />
Wer hilft mir?<br />
Wo kann ich mich ausweinen? Bei wem kann<br />
ich das alles, was ich erlebe, abladen?<br />
Sterbeprozesse können lange – tagelang, wochenlang<br />
dauern. Wir müssen für Entlastung sorgen, wir dürfen uns<br />
nicht überfordern, sonst sind wir dem Sterbenden keine<br />
Hilfe. Wir brauchen jemanden, mit dem wir reden können –<br />
Freunde und Freundinnen, Nachbarn, Mitarbeiter/innen der<br />
<strong>Pfarre</strong>, Priester, Arzt, Krankenschwester, Alten-helfer,<br />
Hilfsdienst <strong>Elixhausen</strong>, Hospizbewegung,<br />
MIA-<strong>Elixhausen</strong> (Mit pflegenden Angehörigen).<br />
8
Wenn der Tod eingetreten ist – Was ist zu tun?<br />
• Uhrzeit festhalten<br />
• Die Augen des/der Verstorbenen schließen (einen<br />
feuchten Wattebausch auf die Lider legen)<br />
• Wenn möglich noch eine halbe Stunde still oder<br />
im Gebet bei ihm verweilen.<br />
• Ihn ankleiden – schön machen<br />
• Das Kinn nach oben binden (mit Tuch oder<br />
Bandage)<br />
• Die Angehörigen sollten sich bei diesen Verrichtungen<br />
von Geübten helfen lassen.<br />
Es ist sehr wichtig, dass Angehörige so viel wie nur möglich<br />
selbst tun. Diese letzten Liebesbe-<br />
weise sind oft sehr schwer, aber auch sehr wichtig für die<br />
spätere Trauerbewältigung. Wenn man klar und deutlich<br />
Abschied genommen hat, kann man später besser trauern.<br />
Diese letzten Dienste können zum großen SCHATZ werden,<br />
den wir durch unser Leben tragen – wie ein letztes<br />
großes GESCHENK.<br />
9
MELDUNG an:<br />
1. A R Z T<br />
2. BESTATTUNG<br />
Parte oder Bildchen wenn möglich persönlich gestalten,<br />
Texte und Vordrucke verwenden, die für die Persönlichkeit<br />
des Verstorbenen passen. Sich schon früher darüber<br />
Gedanken machen.<br />
3. PFARRE<br />
Im Gespräch mit dem <strong>Pfarre</strong>r persönliche Angaben<br />
über das Leben des Verstorbenen geben, damit die<br />
Ansprache darauf abgestimmt werden kann.<br />
Gottesdienst und Begräbnis können von den Angehö-<br />
rigen mitgestaltet werden; sie können Lesung und Für-<br />
bitten übernehmen und Lieder auswählen, die der Ver-<br />
storbene besonders gerne hatte.<br />
4. GEMEINDE /STANDESAMT<br />
Dokumente, die für die Ausstellung einer Sterbeurkunde<br />
(Gemeinde/Meldeamt) notwendig sind:<br />
► Staatsbürgerschaftsnachweis oder Reisepass<br />
► Meldezettel<br />
► Heiratsurkunde (wenn verheiratet, verwitwet od.<br />
geschieden)<br />
► Sterbeurkunde v. Ehepartner (wenn verwitwet)<br />
► Scheidungsdekret (wenn geschieden) mit Beschluss<br />
► Nachweis eines Doktorates bzw. Hochschulabschlusses<br />
10
Hilfreiche Links<br />
www.help.gv.at (Todesfall)<br />
www.bestattung-jung.at<br />
www.bestattung-lesiak.at<br />
www.salzburger-bestattung.at<br />
www.elixhausen.at (Vereine)<br />
5. VERSICHERUNG<br />
Todesfall melden<br />
6. VEREIN<br />
Todesfall dem Vereinsobmann melden<br />
7. GELDINSTITUTE<br />
Vergessen Sie nicht, den Todesfall bei der<br />
Bank zu melden. In der Regel werden Konten<br />
und Sparbücher des/der Verstorbenen (auf die<br />
nur er oder sie Zugriff hatte) bis zum Abschluss<br />
des Verlassenschaftsverfahrens zunächst<br />
gesperrt. Die Bank empfiehlt noch zu Leb-<br />
zeiten ein Beratungsgespräch, um die richtigen<br />
Formulierungen der Zeichnungsberechtigten<br />
zu wählen oder sie rechtzeitig zu ändern!<br />
11
Ps. 23,1-6<br />
12<br />
Offb. 21,4<br />
Er wird alle Tränen von ihren<br />
Augen abwischen.<br />
Der Tod wird nicht mehr sein,<br />
keine Trauer, keine Klage, keine<br />
Mühsal. Denn was früher war, ist<br />
vergangen.<br />
Der Herr ist mein Hirte,<br />
nichts wird mir fehlen.<br />
Er lässt mich lagern auf grünen Auen<br />
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.<br />
Er stillt mein Verlangen;<br />
er leitet mich auf rechten Pfaden,<br />
treu seinem Namen.<br />
Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht,<br />
ich fürchte kein Unheil,<br />
denn du bist bei mir,<br />
dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.<br />
Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner<br />
Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl,<br />
du füllst mir reichlich den Becher.<br />
Lauter Güte und Huld werden mir folgen<br />
mein Leben lang, und im Haus des Herrn<br />
darf ich wohnen für lange Zeit.
GEBET UND TOTENWACHE<br />
Am Abend vor dem Begräbnis treffen sich die Angehörigen,<br />
Nachbarn und Freunde in der Kirche zum gemeinsamen<br />
Gebet.<br />
In unserer <strong>Pfarre</strong> ist eine einmalige Totenwache üblich.<br />
Der Beginn der Totenwache ist meist um 19 Uhr.<br />
Die Totenwache besteht üblicherweise aus dem Rosenkranzgebet,<br />
einem Gebet, das alle mitbeten können.<br />
Gebete und Texte die auf den/die Verstorbene/n<br />
abgestimmt werden, geben der Andacht einen<br />
persönlichen Bezug.<br />
BEILEIDSBEKUNDUNGEN können vor und nach dem<br />
Rosenkranz oder vor dem Begräbnis in der<br />
Aufbahrungskapelle stattfinden.<br />
13
ABLAUF DES BEGRÄBNISSES<br />
Beginn: Laut Absprache mit der <strong>Pfarre</strong><br />
Aussegnung<br />
Treffpunkt für die Trauergemeinde ist die Aufbahrungskapelle,<br />
dort findet auch die Aussegnung statt.<br />
Gang zum Friedhof<br />
Es ist vorgesehen, dass am Begräbnis teilnehmende<br />
Vereine dem Zug geschlossen vorausgehen.<br />
Während des Zuges spielt die Musikkapelle, wenn diese<br />
nicht teilnimmt, werden Psalmen oder der Rosenkranz gebetet.<br />
Auf dem Friedhof<br />
Hier findet die Beisetzung statt; anschließend<br />
( bei Vereinen ) die Kranzniederlegung<br />
und Ansprachen.<br />
TOTENMESSE / GOTTESDIENST<br />
Ähnlich wie bei der Totenwache ist auch hier eine<br />
persönliche Gestaltung mit Gebeten, Texten und Musik<br />
möglich und erwünscht. Dafür steht in der <strong>Pfarre</strong> ein<br />
„Trauerkorb“ mit Büchern zur Verfügung<br />
14
Blumen und Kränze sind ein schönes<br />
äußeres Zeichen der Verbundenheit.<br />
Es gibt die Möglichkeit anstatt von Kranz- und Blumenspenden<br />
karitative oder soziale Einrichtungen zu unterstützen.<br />
Dies sollte bereits auf der Parte vermerkt werden.<br />
Wir wollen nicht trauern, dass wir sie verloren haben,<br />
sondern dankbar sein,<br />
dass wir sie gehabt haben,<br />
ja auch jetzt noch haben.<br />
Denn wer heimkehrt zum Herrn,<br />
bleibt in der Gemeinschaft der Gottesfamilie<br />
und ist nur vorausgegangen.<br />
15<br />
(Hieronymus, 341-420)
T E X T - V O R S C H L Ä G E<br />
für Todesanzeigen<br />
Parten<br />
Erinnerungsbilder<br />
Kranzschleifen<br />
Grabinschriften<br />
WIR WOLLEN EUCH ÜBER DIE VERSTORBENEN NICHT<br />
IN UNKENNTNIS LASSEN; DAMIT IHR NICHT TRAUERT<br />
WIE DIE ANDEREN, DIE KEINE HOFFNUNG HABEN.<br />
(1.Thess. 4,13 )<br />
Der Christ lebt aus der HOFFNUNG. Dies drückt sich in<br />
einem christlichen Leben aus. Hoffnung soll aber auch<br />
anlässlich seines „Heimgehens“ sichtbar werden.<br />
Hoffnung wird sichtbar:<br />
in der Begleitung Sterbender<br />
in der Ankündigung des Todes<br />
in der Formulierung der Todesanzeige<br />
in der Gestaltung der Begräbnisfeier<br />
in der Feier der Liturgie<br />
in Gedenkfeiern und Trauer<br />
in Grabinschriften und der Pflege der Gräber.<br />
16
Christliche Todesanzeigen enthalten:<br />
- ein christliches Symbol<br />
- einen Text aus der Heiligen Schrift<br />
- einen christlichen Spruch<br />
- Angaben über die/den Verstorbene/n<br />
- Termin für Totenwache, Begräbnis und Gottesdienst<br />
- Namen der Angehörigen<br />
- ev. Hinweis auf Spenden<br />
In der Gestaltung und Formulierung wird ausgedrückt:<br />
Glaube an die Auferstehung der Toten und die<br />
Hoffnung auf ewiges Leben.<br />
Die folgenden Seiten bringen TEXT-VORSCHLÄGE<br />
und Formulierungen für Todesanzeigen, Kranzschleifen,<br />
Sterbebilder und Grabinschriften.<br />
Es soll dies nur eine kleine Hilfe sein und die eigene<br />
Gestaltung nicht ausschließen. Bei der Form soll dem<br />
Glaubensleben und der Hoffnung des Verstorbenen Rechnung<br />
getragen werden. Damit wird der „Heimgang“ zu einer<br />
Glaubensverkündigung für die Hinterbliebenen und für<br />
die ganze christliche Gemeinde.<br />
Die Bestattungen haben für alle Varianten viele Textvorschläge<br />
vorbereitet.<br />
17
WORTE AUS DER HEILIGEN SCHRIFT:<br />
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich<br />
beim Namen gerufen, mein bist du. (Jes.43,1)<br />
Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; hab keine Angst,<br />
denn ich bin dein Gott. (Jes. 41,10)<br />
Er führt mich hinaus ins Weite, er befreit mich, denn er<br />
hatte an mir Gefallen. (Ps. 18,20)<br />
Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. (PS. 23,1)<br />
Gott, du meine Gott, dich suche ich, meine Seele dürstet<br />
nach dir. (PS. 63,2)<br />
Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in<br />
Frieden scheiden, denn meine Augen haben das Heil ge-<br />
sehen, das du vor allen Völkern bereitet hast. (LK.2,29-31)<br />
Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. (Lk.23,46)<br />
Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt<br />
das Reich in Besitz, das seit Erschaffung der Welt für euch<br />
bestimmt ist. (Mt. 25,34)<br />
Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen einzigen Sohn<br />
hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht,<br />
sondern das ewige Leben hat. (Joh. 3,16)<br />
Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in<br />
der Finsternis umhergehen, sondern das Licht des Lebens<br />
haben. (Joh. 8,12)<br />
18
Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich<br />
glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. (Joh. 11,25)<br />
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt,<br />
bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reicht Frucht.<br />
(Joh. 12,24)<br />
Ihr seid jetzt bekümmert, aber ich werde euch wieder sehen;<br />
dann wird euer Herz sich freuen und niemand nimmt<br />
euch eure Freude. (Joh. 16,22)<br />
Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen. Ich gehe,<br />
um einen Platz für euch vorzubereiten. (Joh. 14,2)<br />
Sind wir mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir<br />
auch mit ihm leben werden. (Röm. 6,8)<br />
Ich bin überzeugt, dass die Leiden dieser Zeit nichts bedeuten<br />
im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar<br />
werden soll. (Röm.8,18)<br />
Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen; der Tod<br />
wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine<br />
Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. (Offb.21,4)<br />
Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was<br />
keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: Das Große,<br />
das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben. (1 Kor. 2,9)<br />
19
TEXTE AUS DER LITURGIE<br />
Vater unser, geheiligt werde dein Name.<br />
Ich glaube an die Auferstehung der Toten und das ewige<br />
Leben ( Glaubensbekenntnis )<br />
Im Kreuz unseres Herrn Jesus Christus ist Auferstehung<br />
und Heil. ( Begräbnisliturgie )<br />
In Christus erstrahlt uns die Hoffnung, dass wir zur<br />
ewigen Seligkeit auferstehen. ( Begräbnisliturgie )<br />
Deinen Gläubigen, o Herr, wird das Leben gewandelt, nicht<br />
genommen. Und wenn die Herberge ihrer irdischen Pilger-<br />
schaft zerfällt, ist ihnen im Himmel eine ewige Wohnung<br />
bereitet. ( Begräbnisliturgie )<br />
Deine Liebe hat die Macht des Todes gebrochen und uns<br />
gerettet durch den Sieg unseres Herrn Jesus Christus, der<br />
uns aus der Vergänglichkeit hinüberführt in das ewige<br />
Leben. (Messe für Verstorbene)<br />
TEXTE GLÄUBIGER MENSCHEN<br />
Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz<br />
zu eigen dir. (Klaus v.d. Flüe)<br />
Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in Gott.<br />
(Augustinus)<br />
Wir danken dir Gott, dass du unser warst, ja mehr, dass du<br />
unser bist, den alles lebt in Gott und wer immer heimkehrt<br />
zum Herrn, bleibt in der Familie. (Hieronymus)<br />
20
Wenn uns das Leben gefällt, darf uns der Tod nicht<br />
abstoßen, denn er kommt aus der Hand des gleichen<br />
Meisters. (Michelangelo)<br />
Herr, dir in die Hände sei Anfang und Ende, sei alles<br />
gelegt. (E. Mörike)<br />
Für jene, die in Gott verbunden sind, gibt es keine<br />
Trennung. (Pius XII)<br />
Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir<br />
getrost was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und<br />
am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.<br />
(D.Bonhoeffer)<br />
TEXTE AUS DEM LIEDGUT<br />
Herr ich bin dein Eigentum, dein ist ja mein Leben.<br />
(GL 851)<br />
Wir sind mitten im Sterben zum Leben bestimmt; was da<br />
fällt, soll erstehen. Er gibt, wenn er nimmt. (GL 620)<br />
Geheimnis des Glaubens, im Tod ist das Leben. (GL 620)<br />
Siehe, der Herr kommt in Herrlichkeit und mit ihm seiner<br />
Heil`gen Schar! Und erstrahlen wird an jenem Tag ein<br />
großes Licht. Halleluja. (GL 816)<br />
Wenn Gott uns heimführt aus den Tagen der Wanderschaft<br />
in sein beglückendes Licht, das wird ein Fest sein! (M.Gutl)<br />
Weil du vom Tod erstanden bist, werd ich im Grab nicht<br />
bleiben. (Nikolaus Herman)<br />
21
TODESANZEIGEN<br />
Gott, der Herr allen Lebens, hat unsere/n......... am............<br />
im ............Lebensjahr zu sich in die ewige Heimat gerufen.<br />
Im Glauben an die Auferstehung mit Christus starb am<br />
..............im Alter von ...............<br />
In sein Reich heimgeholt hat Gott unsere/n ..........am<br />
.........................<br />
In tiefer Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserer/m<br />
..............die/den Jesus Christus am .............von<br />
ihrem/seinem Leiden erlöst hat.<br />
Christus, der Sieger über den Tod, hat am ..........unsere/n<br />
............. in sein Reich der Liebe geholt.<br />
Zu Gott heimgekehrt ist, nach einem Leben der Liebe für<br />
Gott und die Menschen, unser/e ........... im Alter von .........<br />
In tiefem Glauben an Gott hat unser/e ............ ihr Leben<br />
Gott dem Allmächtigen zurückgegeben.<br />
Uns vorangegangen in das Reich der Liebe ist unser/e<br />
........... im Alter von ..........<br />
Herr, nimm unsere/n .........., die/der uns vorausgegangen<br />
ist, auf in dein Reich.<br />
22
GRABINSCHRIFTEN<br />
In Gottes Frieden leben ......<br />
Ich weiß, dass mein Erlöser lebt (Joh. 19,25)<br />
Ich bin die Auferstehung und das Leben<br />
Der Tod ist das Tor zum Leben<br />
Wir werden mit Christus auferstehen<br />
Der Herr ist wahrhaft auferstanden<br />
Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.<br />
Im Lichte Gottes lebt .....<br />
Jesus lebt – auch wir werden leben<br />
KRANZSCHLEIFEN<br />
Dankbare Grüße......... In Liebe dein/e ........<br />
In Verbundenheit ........ In christlicher Hoffnung….<br />
Nicht Abschied, sondern eine andere Form von Sein<br />
Danke, dass ich dein/e Freund/in sein durfte!<br />
Es ist immer ein Abschied, aber kein Verlassen-werden.<br />
23
ANDENKENBILDER<br />
Wir denken im Gebete an ...........<br />
Ihrem Gebet empfehlen wir ........<br />
In liebevollem Gedenken und dankbarer<br />
Erinnerung an........<br />
Christliches Andenken an ..............<br />
Zur Erinnerung an unsere/n ..............<br />
In Liebe gedenken wir.............<br />
Aus dieser Welt heimgegangen ist ..............<br />
In Gottes Reich aufgenommen wurde ................<br />
In der Hoffnung auf das ewige Leben gedenken wir ......<br />
BILD GESTALTUNG<br />
Erste Seite: Bild<br />
Zweite Seite: Bild des Verstorbenen und Text<br />
Dritte Seite: Name und Daten<br />
Text zur Erinnerung<br />
Vierte Seite: Gebet oder Text (Lieblingsgebet des<br />
Verstorbenen)<br />
24
T R A U E R N<br />
Nach dem Tod eines Menschen,<br />
den wir mit Liebe und Aufopferung<br />
durch die vielleicht langen Tage<br />
und Nächte seines Sterbens begleitet<br />
haben, nehmen uns die Beschäftigungen<br />
rund um das Begräbnis, die<br />
Erledigungen auf den Ämtern und<br />
die Kontakte zu Verwandten und<br />
Freunden ganz und intensiv in<br />
Anspruch. Dies mag Last und<br />
Hilfe zugleich sein.<br />
Dann aber wird es nach und nach stiller um uns. Die Angehörigen<br />
und Freunde gehen wieder ihre eigenen Wege.<br />
Erst jetzt beginnen in der Wohnung die Gegenstände, die<br />
Kleider des Verstorbenen, das leere Bett und die Stille zu<br />
sprechen. Alles ist nur noch Erinnerung. Angst und<br />
Einsamkeit greifen nach uns.<br />
Der Weg zum Friedhof bedeutet Schmerz und Wohltat<br />
zugleich.<br />
Wie gelähmt und starr stehen wir unseren notwendigen<br />
Pflichten gegenüber.<br />
Man schämt sich seiner Trauer.<br />
Angehörige, Freunde und Nachbarn machen vielleicht<br />
einen schmerzenden Bogen um uns.<br />
Kaum jemand ruft an, weil die Leute nicht wissen, was<br />
sie mit uns reden sollen.<br />
25
Gesprächspartner wechseln schnell das ihnen unangenehme<br />
Thema.<br />
Sie sagen so schnell. Du musst vergessen!<br />
Das Leben geht weiter!<br />
Du musst unter die Leute!<br />
Du brauchst Zerstreuung!<br />
Reiß dich zusammen! -Sei stark!<br />
Andere erleben noch viel<br />
Schlimmeres!<br />
..................<br />
Es ist schwer, Menschen zu finden, mit denen man<br />
Schmerz und Trauer teilen kann.<br />
26
PHASEN DER TRAUER<br />
Die fünf Sterbe-Phasen (Verneinung, Zorn, Verhandeln,<br />
Depression, Akzeptieren), erforscht von Dr. E. Kübler-<br />
Ross,<br />
sind eine große und wichtige Verstehenshilfe in der<br />
Begleitung der Sterbenden.<br />
Gleichermaßen wichtig für das Verstehen des Trauer-<br />
prozesses sind die TRAUER-PHASEN.<br />
Sie werden von Menschen erlebt, die einen schweren<br />
Verlust erlitten haben.<br />
Unter „Verlust“ muss nicht immer nur der Tod eines nahen<br />
Angehörigen gemeint sein. Verlust kann auch „Scheidung“<br />
heißen, kann Abschied, Amputation, Wegziehen der Kinder<br />
oder Wohnungswechsel heißen. Ja sogar so erfreuliche<br />
Ereignisse wie Eintritt in den Beruf oder Heirat bringen einen<br />
schmerzlichen Verlust des vorherigen vertrauten Zustandes<br />
mit sich und fordern heftiges Trauern.<br />
Dr. Hilarion Petzold hat einen 4-stufigen Prozess des<br />
Trauerns erforscht.<br />
1. Schock<br />
Physische und/oder psychische Extremreaktionen:<br />
überwältigt und betäubt von der Nachricht des Todes<br />
oder innerlich heftig verunsichert durch die Erfahrung<br />
des Verlustes oder der Veränderung – unfähig für<br />
Entscheidungen.<br />
Verleumdung<br />
Die Wirklichkeit des Verlustes wird nicht angenommen<br />
„Das kann nicht wahr sein“ - besonders ausgeprägt bei<br />
27
plötzlichen Todesfällen – in der Regel dauert diese<br />
Phase nur sehr kurze Zeit.<br />
2. Kontrolle<br />
Sich beherrschen. Die Gefühle werden in den „Griff“<br />
gebracht. Die äußeren, vorgegebenen Notwendig-<br />
keiten, im Todesfall die Begräbnisvorbereitung, in allen<br />
Fällen die Anforderungen des Alltags, werden wirksam.<br />
3. Turbulenz<br />
Diese wichtigste, aber für den Begleiter schwierigste<br />
Phase -(siehe: Trauernde brauchen Begleitung)<br />
Ausbruch in Vorwurf – Warum ?<br />
Ausbruch in Verzweiflung<br />
Ausbruch in Schmerz – Beginn des Abschieds<br />
4. Restitution<br />
Nach ausreichender Turbulenz beginnen die Stabilisierung<br />
und das Akzeptieren der Realität auf einer tieferen<br />
und dauerhafteren Stufe als in der Phase der Kontrolle.<br />
Sich allmählich wieder öffnen für die Umwelt, selber<br />
wieder zu Kraft und Ruhe kommen, mehr und mehr<br />
wieder Boden unter den Füßen spüren. Annahme der<br />
Tatsache des Verlustes; Bewusstwerden der daraus<br />
folgenden Konsequenzen; Überschau über die<br />
verbleibenden Möglichkeiten und Alternativen.<br />
Neuorientierung<br />
Chancen zu neuer Lebensgestaltung werden wahrge-<br />
nommen. Neuorientierung beginnt erst wirklich zu<br />
greifen nach dem „Trauerjahr“ und kann sich über<br />
Jahre erstrecken.<br />
28
<strong>TRAUERN</strong> IST SCHWERARBEIT<br />
� Trauern ist Schwerarbeit. Darum möchte sich<br />
praktisch jeder Mensch das Trauern ersparen.<br />
� Nicht-Trauern aber bedeutet einfrieren. Darum verliert<br />
jeder, der sich das Trauern erspart, sehr viel<br />
Wärme und Lebendigkeit.<br />
� Nicht-Trauern ist Lebensverlust. Trauern bringt<br />
(zwar auf schwierigem Weg) neue Lebendigkeit, ein<br />
neues Leben.<br />
Trauern hat heilende Kraft. Doch sowohl Trauernde als<br />
auch ihre Mitmenschen scheuen häufig den Heilungsprozess<br />
der Trauer.<br />
Es ist schwer, in unseren Breiten ein Trauernder zu sein,<br />
weil unsere mitteleuropäische Kultur so viele eingefleischte<br />
Trauerverbote hat, die das Not-wendende und heilende<br />
Trauern erschweren.<br />
Damit der Groll, den Trauernde gegen Gott und die<br />
Welt, gegen Glückliche und Gesunde, auch gegen den<br />
ihnen durch den Tod Verlorengegangenen haben, sich<br />
nicht in Verbitterung verkehrt, muss man ihm Ausdruck<br />
verleihen.<br />
29
<strong>TRAUERN</strong>DE BRAUCHEN BEGLEITUNG<br />
� Weil Trauern Schwerarbeit ist, ist das Trauern meist<br />
nur mit Begleitung möglich.<br />
Trauernde brauchen gute Begleiter.<br />
Begleiter wie z.B. Mitarbeiter der <strong>Pfarre</strong>, Nachbarn,<br />
Freunde; Angehörige brauchen Behutsamkeit und<br />
Beharrlichkeit.<br />
Zögern Sie nicht diese anzusprechen!<br />
� Begleiter können helfen, Trauern möglich zu machen<br />
Trauerreaktionen zu „entbinden“, die (ohnehin<br />
vorhandenen) Tränen herauskommen zu lassen, einer<br />
Hebamme vergleichbar, die Wellen und Wehen<br />
des Schmerzes begleiten und fördern.<br />
� Trauern kann erst, wer spürt wen (was) er besessen<br />
hat, wieviel (wie Wertvolles) er verloren hat.<br />
� Begleiter müssen daher Trauernde sensibilisieren<br />
für das, was sie besessen haben.<br />
� Ablösung ist nur möglich, wenn die vorausgegangene<br />
Bindung gut angeschaut worden ist<br />
(sowohl von ihrer guten und lebensfördernden Seite,<br />
als auch von der ausgesprochenen und unausgesprochenen,<br />
vielleicht sehr belastenden Schattenseite<br />
her).<br />
� Damit der Groll, den Trauernde gegen Gott und die<br />
Welt, gegen Glückliche und Gesunde, auch gegen<br />
den ihnen durch den Tod Verlorengegangenen haben,<br />
sich nicht in Verbitterung verkehrt, muss man<br />
ihm Ausdruck verleihen.<br />
30
� Damit der Trauernde nicht in Hoffnungslosigkeit und<br />
Resignation fällt („lebendig tot ist“), muss er Hilfe<br />
bekommen, seine Verzweiflung auszudrücken.<br />
� Begleiter müssen Erfahrungen und Wissen haben<br />
über den Verlauf des Trauerprozesses.<br />
� Begleiter brauchen auch selbst Begleiter, sie<br />
brauchen Austausch und Beratung.<br />
ZIEL DER TRAUERARBEIT<br />
Das Ziel der Trauerarbeit (Trauerbegleitung) soll nicht das<br />
Wegnehmen und Ablenken von Trauer und das Herausholen<br />
aus Schmerz und Betroffenheit sein.<br />
Trauerarbeit sollte darauf aus sein, Trauer zu erlauben und<br />
zu ermöglichen, nicht Trauer künstlich zu beenden.<br />
Das Durcharbeiten und Durchleben der Trauer bewirkt,<br />
dass sie uns nicht mehr überflutet, wenn wir im Leben<br />
durch irgendwelche Ereignisse mit dem erlittenen Verlust<br />
in Kontakt kommen.<br />
Das Zulassen-Können der Traurigkeit, die uns nicht mehr<br />
übermannt, sondern zu uns gehört, steht am Ende und ist<br />
das Ziel der Trauerarbeit.<br />
31
Trauer hat heilende Kraft<br />
Es nützt nichts, wenn du deine Kräfte verbrauchst damit,<br />
zu tun, als wäre alles schon geschafft.<br />
Als Jesus an das Grab eines Freundes trat,<br />
weinte er vor den Augen des ganzen Dorfes.<br />
Nur wer nichts liebt, kommt ohne Tränen aus.<br />
Wir haben es heute besonders schwer,<br />
Zeiten der Trauer durchzustehen. Täglich hören wir,<br />
was irgendwo auf der Welt an Unglück geschieht,<br />
was an Leid und Elend erlitten wird,<br />
und wir schützen uns dadurch,<br />
dass wir alles schnell wieder vergessen.<br />
So erwarten wir es auch von den Trauernden,<br />
und sie selbst entschuldigen sich,<br />
dass es ihnen nach vier Wochen<br />
noch immer nicht besser geht.<br />
Die Freunde reden nicht mehr darüber.<br />
Aber ich wünschte im Gegenteil, wir fänden Worte,<br />
über den Weggegangenen zu reden,<br />
über all die langen Jahre der Freundschaft,<br />
der Liebe und des Glücks, die vergangen sind<br />
und doch noch so nah gegenwärtig.<br />
32<br />
Jörg Zink
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Seite<br />
Zum Geleit………………………………………3<br />
Im Angesicht des Todes……………………….6<br />
Sterbende begleiten…………………….…..….7<br />
Krankensalbung……………………………......8<br />
Wenn der Tod eingetreten ist……................10<br />
Meldung an ……………………………………11<br />
Gebet und Totenwache ……………………...13<br />
Ablauf Begräbnis ……………………………..14<br />
Text Vorschläge ………………………………16<br />
Trauern ………………………………………..25