Römermuseum Avenches – Dauerausstellung - Musée Romain ...
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2. Stock Geschirr<br />
Die Analyse der lokal hergestellten Keramik informiert uns über den Bedarf der<br />
einheimischen Bevölkerung, über Modeerscheinungen und den technologischen<br />
Standart. Keramik gibt Aufschluss über die Kochweisen, die Tischsitten, über Hygiene<br />
und Körperpflege, über die Art der Beleuchtung sowie über die verschiedensten<br />
Bereiche des Alltagslebens (Spardosen, Tintenfässer, usw.).<br />
Manchmal überliefert sie auch die Namen der Töpfer, die sie hergestellt haben<br />
oder die der Töpfereibesitzer. Durch die auf einigen Gefässen erhaltenen Graffiti<br />
haben wir Kenntnis von ihrem Inhalt, von den Schriftarten sowie von den ehemaligen<br />
Bewohnern der Fundstätten, die ihr Geschirr mit ihrem Namen versehen haben.<br />
Die Untersuchung von Formen und Dekors macht sowohl die regionalen<br />
Vorlieben und Besonderheiten als auch die verschiedenen von aussen kommenden<br />
Einflüsse deutlich.<br />
Geschirr<br />
(Vitrine 8)<br />
Mit der römischen Eroberung begann die Bevölkerung in unserer Region neben<br />
dem üblichen Küchengerät auch neuartige Behältnisse in der Küche und zu Tisch zu<br />
verwenden, die entweder importiert oder den mediterranen Vorbildern nachgebildet<br />
wurden: Reibeschüsseln (oder: Mörser), Krüge sowie Keramik aus Terra Sigillata.<br />
Holzgefässe wurden weniger und vor allem von den ärmeren Schichten benutzt.<br />
Am meisten verbreitet war bei Arm oder Reich und zu allen Zeiten Geschirr aus<br />
Keramik, das durch zahlreiche archäologische Funde aus dem gesamten Gebiet<br />
der römischen Schweiz bestens dokumentiert ist. Einfaches Tafelgeschirr aus<br />
Keramik fand sich in den Häusern der unteren und mittleren Schichten, die zumeist<br />
importierte Feinkeramik wie die relativ teure Terra Sigillata wurde wahrscheinlich nur<br />
von der oberen Mittel- sowie von der Oberschicht gekauft. Dasselbe gilt für Bronzeund<br />
Messinggeschirr. Das edelste Material war zweifelsohne, abgesehen vom Gold,<br />
das Silber. Zu bestimmten Zeiten waren auch Glasgefässe sehr gefragt, die ungefähr<br />
ebenso kostspielig waren wie Silbergeschirr.<br />
1-3. Servierplatten aus Bronze.<br />
4-16. Löffel aus Silber, Bronze und Bein.<br />
17. Klappmesser und Klapplöffel mit gemeinsamem Bronzegriff in Form eines Löwen. Die<br />
Eisenklinge des Messers ist verloren.<br />
18-20. Schüsseln aus Zinn, Bronze und Ton (Terra sigillata).<br />
21-23. Näpfe aus Silber, Glas und Ton (Terra sigillata).<br />
24. Schale aus Glas.<br />
25-26. Schalen aus Glas und Tonkeramik.<br />
27-28. Vorratsgefässe aus Glas.<br />
29. Bronzebecher.<br />
30. Platte aus Eschenholz.<br />
1<br />
2<br />
56<br />
2. Stock<br />
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