Römermuseum Avenches – Dauerausstellung - Musée Romain ...
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2. Stock Herstellung von Textilien<br />
Nüsse wurden von den Kindern für alle möglichen Spiele benutzt, z. B. musste man<br />
sie in eine Amphore werfen, sie konnten auch zu einem Haufen aufgeschichtet werden,<br />
auf den man mit einer weiteren Nuss zielte, oder es wurde ein Dreieck auf dem Boden<br />
markiert, in verschiedene Felder mit unterschiedlichen Punktwerten unterteilt, die dann<br />
mit den Nüssen getroffen werden sollten (Delta-Spiel).<br />
1. Kopf einer kindlichen Figur (Amor) aus Stein.<br />
2. Marmorkopf eines Mädchens.<br />
3. Kalksteinkopf eines Mädchens (antike Kopie von Nr. 2).<br />
4-6. Spielsteine aus Bein.<br />
7-9. Spielsteine aus Glas.<br />
10-12. Aus den Scherben von Ton- und Glasgefässen ausgeschnittene Spielsteine. Als<br />
Spielstein verwendete Münze.<br />
13-27. Glas-, Bein- und Tonspielsteine (1). Als Spielstein verwendete Münze. Aus einer<br />
Bronzetafel herausgeschnittener Spielstein. Als Spielsteine verwendete kleine Kiesel.<br />
28-30. Würfel aus Bein und Bronze.<br />
31. Tonbecher.<br />
32. Teil eines Spieltisches aus Stein für das Spiel mit den zwölf Linien (S. 49, 1).<br />
33. Fünf Knöchelchen (Schaf).<br />
Herstellung von Textilien (2)<br />
(Vitrine 5)<br />
Textilien dienten im römerzeitlichen Gallien nicht nur zur Fertigung von<br />
Kleidungsstücken, man machte aus ihnen auch Wandbehänge, Decken, Kissen, Segel<br />
und Taschen. Die meisten Gewebe wurden aus Wolle oder Leinen hergestellt. Die aus<br />
dem Orient importierte, sehr teure Seide findet ganz selten Verwendung. Hanf diente<br />
der Herstellung von Seilen; nur sehr selten verarbeitete man die aus dem Osten<br />
stammende Baumwolle.<br />
Die Rohstoffe mussten zunächst zum Spinnen aufbereitet werden, dabei wurden<br />
die Pflanzenfasern eingeweicht, gebrochen und anschliessend getrocknet. Dann<br />
wurden sie wie die Schurwolle mit Kämmen entwirrt (kardiert); wahrscheinlich<br />
wurden die für Wolle belegten Kardierkämme (Nr. 37) auch zum Kämmen von<br />
Leinen verwendet. Das zu Strähnen gekämmte Vorgarn wurde auf dem Spinnrocken<br />
aufgerollt und durch Ziehen und Drehen zu einem Faden gesponnen, den man zu<br />
einer mit einem Spinnwirtel beschwerten Spindel führte (Nr. 1-9).<br />
Zum Weben verwendete man einen stehenden Webrahmen, an dessen oberen<br />
Querbalken die Kettfäden befestigt waren, die durch Webgewichte aus Ton gestrafft<br />
wurden (Nr. 10-12).<br />
In die Stoffe wurden auch manchmal Muster wie z. B. Karos gewebt, sie konnten<br />
auch mit Stickereien verziert oder bemalt sein. Mit Fransen und Troddeln versah man<br />
Tuniken, Schals, Mäntel, Decken, Wandbehänge, usw.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
50<br />
2. Stock<br />
4<br />
5