Römermuseum Avenches – Dauerausstellung - Musée Romain ...
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1. Stock Von der Spätantike ins frühe Mittelalter<br />
Von der Spätantike ins frühe Mittelalter<br />
(Vitrine 25)<br />
Um die Mitte des 3. Jhs. zeigte sich das Römische Reich allgemein geschwächt. Die<br />
Alamanneneinfälle ins schweizerische Mittelland seit 260 n. Chr. setzten der Blütezeit<br />
von Aventicum ein Ende; die Stadt wurde jedoch nicht völlig zerstört. Man setzt das<br />
historische Ende der römischen Herrschaft in unserer Region in das Jahr 455, als Rom<br />
offiziell auf die Gebiete der früheren germanischen Provinzen verzichtete. Aventicum<br />
behielt eine regionale Bedeutung; die Stadt war bis in das Jahr 594 Bischofssitz. Das<br />
bewohnte Areal von Aventicum beschränkte sich seit dem Ende des 3. Jhs. auf das<br />
Gebiet zwischen dem Westtor, dem Theater und dem Amphitheater. Archäologisches<br />
Fundmaterial aus dem 4.-6. Jahrhundert fehlt fast völlig. Man kennt nur spärliche<br />
bauliche Strukturen.<br />
Teile einer Wandverkleidung aus Marmor (Vitrine 25, Nr. 1-4) gehörten wohl<br />
ursprünglich zur Innendekoration einer Kirche oder eines öffentlichen Gebäudes aus<br />
dem Ende des 4. oder aus dem 5. Jh.<br />
Zahlreiche Fundgegenstände geben uns Aufschluss über das Alltagsleben jener<br />
Zeit (1). Unter der Keramik des 4. Jhs. (Vitrine 25, Nr. 14-19) findet man noch Importware,<br />
die im 6./7. Jh. von den lokalen Erzeugnissen (Vitrine 25, Nr. 5-6) offensichtlich verdrängt<br />
wird. Es existiert weiterhin eine Produktion von Glasgeschirr (Vitrine 25, Nr. 40-47).<br />
Verschiedenste Gegenstände wurden auch aus Bein gefertigt wie Kämme (Vitrine 25,<br />
Nr. 11), Nadeln (Vitrine 25, Nr. 10) und Messer (Vitrine 25, Nr. 13). Fibeln (Vitrine 25, Nr. 8-9)<br />
waren zum Zusammenheften von Gewandstücken ausschliesslich Beamten vorbehalten,<br />
ganz im Gegensatz zu den Fibeln aus dem 1.-3. Jh., wie man sie in der zweiten Etage<br />
des Museums sehen kann und die ein Bestandteil der weiblichen Tracht waren. Eine<br />
bronzene Gürtelschnalle (Vitrine 25, Nr. 12) aus dem 6. Jh. ist fränkischer Herkunft.<br />
Münzen aus jener Zeit sind recht zahlreich vertreten (Vitrine 25, Nr. 20-39).<br />
Vitrine 25<br />
1-4. Marmorpilaster. Teile der Wanddekoration eines Innenraumes. 4.-5. J h. n. Chr.<br />
5-6. Keramik aus dem 6.-7. Jh. n. Chr.<br />
7. Fragment eines Marmorreliefs mit der Darstellung einer Mantelfigur. 5. Jh. n. Chr.?<br />
8-9. Bronzefibeln. Ende 3.-4. Jh. n. Chr.<br />
10. Nadel aus Bein (2).<br />
11. Beinerner Kamm. 4.-5. Jh. n. Chr.<br />
12. Bronzene Gürtelschnalle mit Tauschierdekor (3). Frankenzeit. 6. Jh. n. Chr.<br />
13. Messer mit Beingriff. 4.-5. Jh. n. Chr.<br />
14-19. Keramik aus dem 4. Jh. n. Chr.<br />
20-39. Münzen. Ende 3. und 4. Jh. n. Chr.<br />
20. Münze mit der Darstellung der Wölfin beim Säugen der Zwillinge Romulus und Remus.<br />
40-47. Fragmente von Glasgefässen. 3.-4. Jh. n. Chr.<br />
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1. Stock<br />
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