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Römermuseum Avenches – Dauerausstellung - Musée Romain ...

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Erdgeschoss Verschiedenes<br />

29. Gladiatorenmosaik<br />

Das fast quadratische Mosaik schmückte den mittleren Teil eines Fussbodens, vermutlich<br />

eines Speisesaales (triclinium), in dem drei Betten in Form eines U an die Wand gerückt<br />

standen. Das geometrische Muster ist so konzipiert, dass die Blicke der Tafelnden auf<br />

die Mitte hin gezogen wurden. Die stark zerstörte Darstellung in der Mitte zeigt zwei<br />

kämpfende Gladiatoren, von denen lediglich die Beine erhalten sind. Gladiatoren sind an<br />

ihren bunten Bändern leicht zu erkennen, die sie um das Knie gewickelt trugen und die ihre<br />

Zugehörigkeit zu einer bestimmten Mannschaft anzeigten.<br />

Ursprüngliche Grösse: 2 m x 2,5 m. Faubourg Nord, aus einem Privathaus im Norden der<br />

insula 5.<br />

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr. Katalog der Mosaiken Nr. 5.<br />

30. Kalksteinrelief mit Kopf des Gottes Sol<br />

Die römischen Darstellungen des Gottes Sol beruhen auf der hellenistischen Ikonographie<br />

des Helios. Das Relief ist möglicherweise ein Fragment einer monumentalen Büste, die einst<br />

die Giebelmitte eines Gebäudes schmückte.<br />

Insula 19 (?). Ende 1. Jh. n. Chr.<br />

31. Kalksteinfigur eines sitzenden Löwen (1)<br />

Der Löwe hat eine Tatze auf den Kopf eines Beutetieres (Stier oder Pferd) gelegt. Die<br />

Tiergruppe schmückte einen Brunnen; in die Vorderseite der Basis ist ein Hohlraum für ein<br />

Wasserrohr eingearbeitet.<br />

Gefunden im Bereich von Derrière la Tour; stammt ursprünglich wahrscheinlich aus der<br />

insula 16 West. 1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.<br />

32. Wandmalerei, der sog. „rote Saal“<br />

Diese Wandmalerei schmückte den repräsentativen Hauptraum oder den Speisesaal eines<br />

Privathauses, das im Nordost-Viertel der Stadt lag (insula 18). Der für einen Empfangsraum<br />

eher bescheidene Dekor wurde von einer erfahrenen Malerwerkstatt ausgeführt.<br />

Eine weite Fläche nimmt der rote Grund ein, was man nördlich der Alpen selten<br />

findet. Die in regelmässigen Abständen angebrachten gliedernden Elemente<br />

bestehen aus Zierständern, die von Blätterranken und Bändern umschlungen werden,<br />

Stangenkandelabern mit sich kreuzenden Thyrsosstäben und aus linear begrenzten<br />

Lisenenstreifen. Diese vertikalen Motive werden von Bildern oder Medaillons bekrönt,<br />

die mit weiblichen Büsten, einer Komödienmaske und mit einem Vogel geschmückt sind.<br />

Die Sockelzone darunter wurde im Rahmen einer Umgestaltung 15 bis 25 Jahre später<br />

ausgemalt; sie ist aufgeteilt in gelb mit Pflanzenbüscheln bemalte Felder und schmalere<br />

bordeaurote, gesprenkelte Panneaus, die Marmorinkrustationen imitieren sollen.<br />

Diese Wandmalerei ist ein gutes Beispiel für den sogenannten 3. pompejanischen Stil,<br />

wie man ihn in Gallien vorfindet, weist jedoch auch einige für den 4. Stil charakteristische<br />

Elemente auf. Die Einteilung der pompejanischen Wandmalerei in vier Stile geht auf das<br />

Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Sie dient heute noch als Grundlage für die Erstellung<br />

der Chronologie und Typologie der Wandmalereien des gesamten römischen Reiches.<br />

Der 3. pompejanische Stil kommt unter Kaiser Augustus in den Jahren 20-15 v. Chr. auf.<br />

Charakteristisch für diesen Stil ist die Abkehr von der vorausgehenden illusionistischen<br />

Architekturdarstellung des 2. Stils; die Wände werden jetzt mit flächigen farbigen Feldern<br />

bedeckt, die mit verschiedenen, häufig miniaturhaften Motiven geschmückt sind.<br />

Der 4. Stil, dessen Anfänge in die Zeit des Claudius (41-54 n. Chr.) datieren, bevorzugt<br />

symmetrische Muster und architektonische Gliederungselemente.<br />

Insula 18. Um 45 n. Chr.<br />

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Erdgeschoss

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