Das Kreuz ist nicht nur drückende Last – Es ist auch ... - Maria Trost
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Ostern<br />
Für viele Menschen <strong>ist</strong> Ostern zu<br />
einem bloßen Frühlingsfest geworden.<br />
Bewusste Chr<strong>ist</strong>en mag das irritieren,<br />
weil es ihnen doch um das<br />
Fest der Auferstehung Jesu geht, das<br />
sie <strong>nicht</strong> in seiner Bedeutung herabgemindert<br />
sehen möchten. Vielleicht<br />
wird es sie trösten, wenn sie hören,<br />
dass Ostern sehr wohl mit Frühling zu<br />
tun hat, dass also die Freude über das<br />
Wiedererwachen der Natur durchaus<br />
mit dem Wesen des chr<strong>ist</strong>lichen Osterfestes<br />
zu tun hat.<br />
Unsere chr<strong>ist</strong>liche Datierung auf den<br />
Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond<br />
bleibt der Jahreszeit treu. So wird<br />
der Jahreszyklus mit dem Erwachen der<br />
Natur nach dem Todesschlaf des Winters<br />
zum kosmischen Symbol für Tod und Auferstehung.<br />
Hier zeigt sich <strong>auch</strong> die europäische<br />
Prägung des Chr<strong>ist</strong>entums: Denn<br />
für unsere Vorfahren war tatsächlich der<br />
Winter eine lebensbedrohende, eine tödliche<br />
Zeit. So musste der Frühling wie ein<br />
Sieg des Lebens über Dunkelheit und Tod<br />
erscheinen. Obwohl wir heutzutage den<br />
Winter in geheizten Räumen mit warmer<br />
Kleidung verbringen, spüren viele Menschen<br />
eine starke Sehnsucht nach Licht und<br />
Wärme. Ostern wurde bei den Juden und<br />
bei den Chr<strong>ist</strong>en eine ganze Woche lang<br />
gefeiert. In beiden Religionen hat dieses<br />
Fest das reichste Ritual, die größte Vielfalt<br />
an Zeichen, Symbolen, an Texten und<br />
Gesängen. Die Feier bei Nacht oder beim<br />
Morgengrauen wollte deutlich machen,<br />
L I T U R G I E<br />
wie aus dem Grauen der Nacht und des<br />
Todes der Morgen und das Leben erstehen.<br />
So <strong>ist</strong> es verständlich, dass für viele<br />
Chr<strong>ist</strong>en der Sonnenaufgang zum Symbol<br />
für den Auferstandenen wurde. In der<br />
Sprache des heidnischen Kultes: Jesus als<br />
„sol invictus“, als unbesiegte und unbesiegbare<br />
Sonne. Deshalb <strong>ist</strong> der Sonntag<br />
seit jeher für den Chr<strong>ist</strong>en ein kleines Osterfest.<br />
<strong>Das</strong> <strong>ist</strong> die dreifache Auferstehung<br />
im Zeitzyklus: täglich der Sonnenaufgang,<br />
wöchentlich der Sonntag und alljährlich<br />
der Frühling. Die vierte Auferstehung erwarten<br />
die Chr<strong>ist</strong>en jenseits des Todes.<br />
Pfarrer Leslaw Magdziarek<br />
Auf, Musikanten, spielt auf! Jeder Ort<br />
wird zum Tanzplatz.<br />
Lasst euch etwas einfallen: Einen<br />
Halleluja-Jazz oder einen Juhu-Beat,<br />
denn wir haben die Kraft zum Durchtanzen.<br />
Wir singen dem Tod Spottlieder ins<br />
Gesicht<br />
und nehmen an seiner Beerdigung teil<br />
im Fackelzug, im schönsten Sonntagsgewand.<br />
Der Werktag <strong>ist</strong> <strong>nur</strong> noch eine Zeitfrage,<br />
denn über der Welt <strong>ist</strong> die Ostersonne<br />
aufgegangen,<br />
voll Glanz und voll Glut, wie ein frisch<br />
verliebtes Mädchen.<br />
Ein Frühling, der <strong>nur</strong> mehr den Sommer<br />
aber keinen Winter mehr kennt.<br />
Und das wird so bleiben, bis die Felder<br />
reif geworden sind für die Ernte.<br />
Und dann kommt das große Fest der<br />
Kirchweih:<br />
die Auferstehung zum Ewigen Leben.<br />
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