Ablösung des OP - Landkreis Mittweida Krankenhaus gGmbH
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2 FREIBERG<br />
In Freiberg wird der 2000. Herzschrittmacher<br />
implantiert<br />
VON PETER HERTEL<br />
Freiberg. Noch im Monat Juli<br />
erwartet die Klinik für Innere<br />
Medizin im Kreiskrankenhaus<br />
Freiberg die 2000 Implantation<br />
eines Herzschrittmachers.<br />
„In diesem Jahr wurden bereits<br />
rund 130 lebensrettende<br />
Geräte eingesetzt“, berichtet<br />
der operierende Oberarzt<br />
und Freiberger Spezialist für<br />
Schrittmacher, Gerd Schindler.<br />
Im vergangenen Jahr waren es<br />
215 Eingriffe einschließlich<br />
<strong>des</strong> Wechsels von Schrittmachern<br />
<strong>des</strong> Ein- und Zweikammersystem.<br />
Hinzu kommen<br />
noch die Implantation beziehungsweise<br />
der Wechsel von<br />
Defi brillatoren.<br />
Bei der kleinen Operation,<br />
die unter örtlicher Betäubung<br />
durchgeführt wird, platziert<br />
der Arzt den Schrittmacher<br />
VON PETER HERTEL<br />
Freiberg. In der Klinik für<br />
Urologie <strong>des</strong> Kreiskrankenhauses<br />
Freiberg, der einzigen<br />
in Mittelsachsen, wurde am<br />
29. Juni mit dem ersten Spatenstich<br />
der Startschuss für<br />
den Neubau <strong>des</strong> Funktionsbereichs<br />
Urologie mit der Anpassung<br />
<strong>des</strong> Pflegebereichs<br />
gegeben.<br />
Das zweigeschossige Gebäude<br />
mit einem begrünten Flachdach<br />
schließt als Kopfbau an<br />
die jetzige urologische Station<br />
an. Die Nutzfl äche beträgt<br />
über 1.100 Quadratmeter, der<br />
Kostenaufwand rund 4,5 Mil-<br />
Oberarzt Gerd Schindler ist Freibergs<br />
Spezialist für die Implantation von<br />
Herzschrittmachern und präsentiert<br />
in einem Schaukasten die Entwicklung<br />
der kleinen Lebensretter.<br />
Foto: Peter Hertel<br />
direkt unter die Haut in der<br />
Nähe <strong>des</strong> Herzens. Über eine<br />
Elektrode versorgt er das Herz<br />
mit den nötigen elektrischen<br />
Impulsen, die den Herzmuskel<br />
zu Kontraktionen anregen.<br />
Die Lithium-Ionenbatterie und<br />
die Elektronik sind in einem<br />
Gehäuse untergebracht. Ein<br />
moderner Herzschrittmacher<br />
funktioniert im Durchschnitt<br />
acht Jahre. Danach erfolgt ein<br />
Austausch <strong>des</strong> Gerätes.<br />
„Wir operieren auch Patienten<br />
mit höherem Alter, wenn<br />
dadurch noch eine Verbesserung<br />
ihrer Lebensumstände erreicht<br />
werden kann“, begründet<br />
Oberarzt Gerd Schindler<br />
den Eingriff. In der Regel seien<br />
die Patienten, die einen Schrittmacher<br />
bekommen zwischen<br />
70 und 80 Jahren alt, wobei<br />
sich das Alter zunehmend in<br />
Richtung 85 Jahre verschiebe.<br />
Zu den Angeboten <strong>des</strong> Kreiskrankenhauses<br />
gehöre anschließend<br />
auch die Überwachung<br />
der Schrittmacher. Zur<br />
Nachbetreuung kämen pro<br />
Jahr etwa 1000 Patienten in die<br />
Schrittmachersprechstunde.<br />
Kreiskrankenhaus baut neue Urologie<br />
<strong>Ablösung</strong> <strong>des</strong> <strong>OP</strong>-Containers<br />
Mit dem ersten Spatenstich begann<br />
der Neubau <strong>des</strong> Funktionsbereichs<br />
Urologie. Im Bild v.li. Andreas Krause,<br />
Chefarzt Urologie, Landrat Volker<br />
Uhlig und Geschäftsführer Gunter<br />
John. Foto: Peter Hertel<br />
Neubau Funktionsbereich Urologie Zeichnung: I.V.U. –Projekt GmbH<br />
lionen Euro aus eigenen Mitteln.<br />
Damit wird die 1997 geschaffene<br />
Übergangslösung in<br />
Containerbauweise überfl üssig<br />
und zurück gebaut.<br />
In dem Neubau entsteht ein<br />
transurethraler Operationssaal<br />
mit Anpassung an den Laserbetrieb<br />
für das Prostatazentrum<br />
und das neu angeschaffte<br />
digitale Durchleuchtungsgerät<br />
sowie ein effektiveres<br />
Schleusensystem für die Patientenlagerung.<br />
Für die Stoßwellentherapie<br />
wird ein abgeschlossener Bereich<br />
entstehen. Hinzu kommt<br />
ein Ruheraum zur Nachbetreuung<br />
der operierten Patienten.<br />
Im Zusammenhang mit<br />
der Modernisierung der Klinik<br />
für Urologie wird die Kapazität<br />
von jetzt 33 auf 37 Betten<br />
erweitert. Der Neubau macht<br />
sich zur Gewährleistung effektiverer<br />
Behandlungsabläufe<br />
erforderlich. Die notwendige<br />
Leistungssteigerung hängt<br />
mit noch effektiveren Behandlungsmethoden<br />
aber auch der<br />
zunehmend älter werdenden<br />
Bevölkerung zusammen. Das<br />
betrifft den stationären und<br />
ambulanten Bereich gleichermaßen.<br />
Der Neubau ermöglicht<br />
darüber hinaus eine optimale<br />
Zuordnung der Arztdiensträume.<br />
Die Fertigstellung <strong>des</strong> Neubaus<br />
und seine Inbetriebnahme<br />
sind für Juli 2012 vorgesehen.<br />
Nichts ist informativer als<br />
die eigene Anschauung,<br />
sagten sich die Ärzte der Klinik<br />
für Innere Medizin und organisierten<br />
im Juni die Freiberger<br />
„Darmtage“. In der Halle<br />
<strong>des</strong> <strong>Krankenhaus</strong>es stand ein<br />
großes Darmmodell und die<br />
Sonntagsvorlesung befasste<br />
sich mit dem gleichen Thema.<br />
Das Modell bot eine Sicht auf<br />
das Organ, das dem endoskopischen<br />
Blick <strong>des</strong> Untersuchers<br />
nahe kommt. Zusätzlich<br />
erlaubten Schautafeln und Videos<br />
weitere Informationen.<br />
Dickdarmkrebs ist bei<br />
Frauen und Männern die<br />
zweithäufigste Krebserkrankung.<br />
Jährlich sterben rund<br />
17.500 Patienten in Deutschland<br />
an Darmkrebs, dreieinhalb<br />
mal mehr Menschen als<br />
im Straßenverkehr tödlich verunglücken.<br />
Dickdarmkrebs<br />
entwickelt sich langsam über<br />
Jahre, das Risiko steigt ab dem<br />
50. Lebensjahr. In den meisten<br />
Fällen entwickelt sich der<br />
Krebs aus gutartigen Polypen.<br />
Diese können in einer Vorsorge-Darmspiegelung<br />
erkannt<br />
Am 8. November 2011 begeht<br />
das Freiberger <strong>Krankenhaus</strong><br />
seinen 150. Geburtstag.<br />
Durch eine Stiftung konnte<br />
im Jahr 1856 der Bau eines<br />
neuen <strong>Krankenhaus</strong>es beginnen.<br />
Das erste Freiberger <strong>Krankenhaus</strong><br />
wurde am 8. November<br />
1861 eingeweiht. Darin<br />
befanden sich 18 Zimmer mit<br />
60 Betten nebst Wohnräumen<br />
für den Hausverwalter und<br />
das Personal. Die Kosten für<br />
Behandlung, Pfl ege und Beköstigung<br />
betrugen für Einheimische<br />
12 Groschen am Tag,<br />
Fremde mussten 15 Groschen<br />
bezahlen. Eine Vereinbarung<br />
mit der Eisenbahndirektion,<br />
dem Oberhüttenamt und der<br />
Freiberger Garnison legte fest,<br />
dass auch Angehörige dieser<br />
Einrichtungen das <strong>Krankenhaus</strong><br />
benutzen durften. Der<br />
erste Chefarzt mit einem Jahresgehalt<br />
von 200 Talern war<br />
der seit 1853 in Freiberg tätige<br />
Arzt Karl Rudolf Walther. Er<br />
starb 1879 an Typhus. Während<br />
um 1860 jährlich 320 Patienten<br />
Anzeige<br />
Ausgabe Juli 2011<br />
Darmmodell verdeutlicht<br />
Erkrankungen<br />
Mehrere Schulklassen schauten sich<br />
im Darmmodell um und wurden von<br />
chirurgischen und internistischen<br />
Fachärzten geführt.<br />
und komplikationslos abgetragen<br />
werden. Die Darmspiegelung<br />
ist die daher beste Vorsorge<br />
gegen Darmkrebs.<br />
Deshalb erstatten die Krankenkassen<br />
in Deutschland ab<br />
dem 55. Lebensjahr eine Vorsorge-Darmspiegelung<br />
aller<br />
zehn Jahre. Mit dem begehbaren<br />
Darmmodell und den<br />
Informationsveranstaltungen<br />
soll die Bevölkerung über die<br />
Vorsorgemöglichkeit gegen<br />
Darmkrebs aufgeklärt werden.<br />
Rund 1000 Besucher, darunter<br />
mehrere Schulklassen nutzten<br />
den Blick in das Modell und<br />
die Sonntagsvorlesung war mit<br />
100 gut besucht. (ph)<br />
150 Jahre <strong>Krankenhaus</strong><br />
Erste Gebäude <strong>des</strong> Freiberger <strong>Krankenhaus</strong>es.<br />
Die historische Eingangstür<br />
schmückt heute die Vorderfront<br />
<strong>des</strong> neuen Hauses 1.<br />
Foto: Archiv/Hertel<br />
behandelt wurden, stieg die<br />
Fallzahl um 1880 auf über 500.<br />
1898 wurde ein zweiter Arzt<br />
und 1903 noch ein Assistenzarzt<br />
angestellt.<br />
1886 bekam das Haus eine<br />
Gasbeleuchtung, 1887 eine<br />
elektrische Klingelanlage, 1896<br />
eine Dampfniederdruckheizung<br />
und Warmwasserleitung,<br />
1897 einen neuen <strong>OP</strong>-Saal,<br />
eine Entlüftungsanlage und<br />
einen 3700 Mark teuren Desinfektionsapparat.<br />
1899 wurde<br />
ein Krankenwagen angeschafft<br />
und 1900 hielt die Röntgentechnik<br />
im Haus Einzug. (ph)