09.01.2013 Aufrufe

Gender-Gesundheitsbericht Schweiz 2006 - Gender Campus

Gender-Gesundheitsbericht Schweiz 2006 - Gender Campus

Gender-Gesundheitsbericht Schweiz 2006 - Gender Campus

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

sieht, während eine Ausländerin früher durch die Heirat mit einem <strong>Schweiz</strong>er automatisch<br />

eingebürgert worden war. 2003 war die Geburtenhäufigkeit bei Ausländerinnen 1,9<br />

und 1,2 bei <strong>Schweiz</strong>erinnen, die zusammengefasste Geburtenziffer (durchschnittliche<br />

Anzahl geborener Kinder je Frau) betrug 1,39. Der Anteil nicht ehelicher Geburten hat seit<br />

Ende der 1970er-Jahre von 4% über 6,4% (1994) auf 10% (2000) konstant zugenommen.<br />

Trotz dieser markanten Zunahme gehört die <strong>Schweiz</strong> innerhalb Europas zu den<br />

Ländern mit dem geringsten Anteil nicht ehelicher Geburten (BFS, 2005a, <strong>Schweiz</strong>erisches<br />

Gesundheitsobservatorium, 2004).<br />

Zwischen 1980 und 2000 wuchs der Anteil der Zwillingsgeburten um rund 30% (1980:<br />

19,9‰; 2000: 27,2‰). Der Anteil der Mehrlingsgeburten mit mindestens Drillingen hat<br />

sich verdoppelt (1980: 0,6‰; 2000: 1,2‰). Für diese Entwicklung dürfte zum Teil die<br />

häufigere medizinisch unterstützte Fortpflanzung verantwortlich sein (<strong>Schweiz</strong>erisches<br />

Gesundheitsobservatorium, 2004). Über die Inanspruchnahme reproduktionsmedizinischer<br />

Verfahren liegen in der <strong>Schweiz</strong> keine belastbaren Daten vor. Es wird geschätzt,<br />

dass Infertilität bei 12% bis 15% aller Paare einmal im Leben auftritt. Die Ursachen dafür<br />

sind zu ungefähr gleichen Teilen auf Störungen der Fortpflanzungsfähigkeit bei Frauen<br />

und Männern zurückzuführen. Bei 10% bis 20% kann die Ursache nicht geklärt werden<br />

(Hohl, 2003).<br />

Säuglingssterblichkeit: Geschlechterdifferenzierende Zahlen<br />

Die Säuglingssterblichkeit ist seit 1995 mit 5,0 je 1000 Lebendgeborene relativ stabil<br />

geblieben und beträgt 2003 4,3 je 1000 Lebendgeborene (BFS, 2005a). Die Sterblichkeit<br />

der Knaben liegt nach wie vor über jener der Mädchen, 1995: 5,6 Knaben und 4,4 Mädchen,<br />

2003: 4,5 Knaben und 4,1 Mädchen je 1000 Lebendgeborene. Die Sterblichkeit<br />

von Säuglingen schweizerischer Mütter ist niedriger (4,2) als jene von Säuglingen ausländischer<br />

Mütter (4,7), (vgl. Tabelle 3.2-1).<br />

Tabelle 3.2-1: Säuglingssterblichkeit (Todesfälle je 1000 Lebendgeborene) von 1970 bis 2003 nach<br />

Geschlecht und Herkunft der Mutter (BFS, 2005a)<br />

1970 1980 1990 2000 2001 2002 2003<br />

Total 15,0 9,1 6,8 4,9 5,0 4,5 4,3<br />

Mädchen 12,9 7,7 6,3 4,4 4,4 4,1 4,1<br />

Knaben 17,1 10,4 7,4 5,3 5,6 4,9 4,5<br />

Mutter <strong>Schweiz</strong>erin 14,6 8,8 6,5 4,8 4,8 4,2 4,2<br />

Mutter Ausländerin 16,2 10,3 8,1 5,2 5,6 5,3 4,7<br />

3.2.2. Familienplanung und Kontrazeption<br />

Angebot und Nutzung von Beratungsangeboten zu Familienplanung<br />

Das Inventar der Familien- und Schwangerschaftsberatungsstellen von 2004 (BAG, 2004)<br />

zeigt, dass alle Kantone mindestens eine Beratungsstelle betreiben oder eine solche mit<br />

subventionieren. Es bestehen jedoch Unterschiede in der regionalen Ansiedlungsdichte,<br />

der geographischen Erreichbarkeit wie auch in der Beratungspraxis und im Angebot der<br />

Dienste. So sind Randregionen zwar besser mit Informationen versorgt als früher, doch<br />

der Zugang und die Beratungsmöglichkeiten sind in den verschiedenen Bevölkerungsschichten<br />

ungleich verteilt (Klaue, Spencer & Balthasar, 2002).<br />

Geschlechterblick auf die Gesundheitsziele für die <strong>Schweiz</strong> | 84

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!