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Gender-Gesundheitsbericht Schweiz 2006 - Gender Campus

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Die individuelle Lebensweise beeinflusst den Gesundheitszustand wesentlich. Bei den<br />

Ernährungsgewohnheiten zeigen sich auch deutliche Geschlechterunterschiede: Vier<br />

Fünftel der Frauen achten auf gesunde Ernährung, bei den Männern sind es drei Fünftel.<br />

Je niedriger das Einkommen, desto weniger achten die Befragten auf eine gesunde Ernährung.<br />

Dies trifft vorwiegend auf die Männer zu. In den untersten Einkommensschichten<br />

achten 45% der Männer und 27% der Frauen nicht auf eine gesunde Ernährung. Bei<br />

den höchsten Einkommensgruppen verkleinert sich dieser Geschlechterunterschied<br />

(Männer 28%, Frauen 20%).<br />

Neben den Ernährungsgewohnheiten beeinflussen regelmässige sportliche Aktivitäten<br />

den Gesundheitszustand. Frauen treiben weniger Sport als Männer, betätigen sich dafür<br />

aber körperlich eher im Alltag (Haushalt, Transportwege zu Fuss und mit dem Velo). Die<br />

sportliche Betätigung steigt mit dem Einkommen kontinuierlich an, bei den untersten<br />

Einkommensgruppen ist der Anteil der Personen am höchsten, die keinen Sport betreiben<br />

(43%).<br />

Auch der Konsum von Tabak wird durch Geschlecht und soziale Schicht bestimmt. So<br />

rauchen innerhalb der untersten Einkommensgruppen überdurchschnittlich viele Männer<br />

(48%) und Frauen (37%), (der <strong>Schweiz</strong>er Durchschnitt liegt bei 36% bei den Männern<br />

und knapp 26% bei den Frauen).<br />

Inanspruchnahme gesundheitlicher Leistungen<br />

Wenn Frauen der untersten Einkommensgruppe den grössten Anteil an gesundheitlichen<br />

Problemen haben, wäre zu erwarten, dass sie auch überdurchschnittlich viele Leistungen<br />

im Gesundheitsversorgungssystem beanspruchen. Gemäss den Daten der <strong>Schweiz</strong>erischen<br />

Gesundheitsbefragung ist dies nicht so. Frauen mit niedrigem Einkommen<br />

beanspruchen seltener eine ambulante ärztliche Behandlung als Frauen mit höheren<br />

Einkommen. Bei den Männern zeigt sich dagegen umgekehrt, dass sich sozioökonomisch<br />

benachteiligte Männer häufiger in ambulante ärztliche Behandlung begeben als<br />

sozial besser gestellte Männer (vgl. Tabelle 3.1-15).<br />

Tabelle 3.1-15: Anteil der Frauen und Männer, die im Zeitraum eines Jahres wegen eines gesundheitlichen<br />

Problems bei einem Arzt bzw. einer Ärztin in Behandlung waren, nach Einkommen, in Prozent<br />

(<strong>Schweiz</strong>erische Gesundheitsbefragung 2002, Sonderauswertung für <strong>Gender</strong>-<strong>Gesundheitsbericht</strong>)<br />

Äquivalenz-<br />

Haushaltseinkommen<br />

(in CHF)<br />

Behandlung wegen<br />

gesundheitlichem<br />

Problem<br />

Frauen Männer<br />

Bis<br />

2400<br />

2400–<br />

3055<br />

3055–<br />

4000<br />

4000–<br />

5333<br />

5333<br />

und<br />

mehr<br />

Bis<br />

2400<br />

2400–<br />

3055<br />

3055–<br />

4000<br />

4000–<br />

5333<br />

5333<br />

und<br />

mehr<br />

79,6% 83,0% 82,4% 84,2% 84,2% 74,7% 73,9% 73,5% 72,4% 72,2%<br />

Hier zeigt sich auch, dass über alle Einkommensgruppen hinweg mehr Frauen als Männer<br />

bei einem Arzt bzw. einer Ärztin in Behandlung sind. Allerdings suchen Frauen nicht<br />

nur krankheitsbedingt ärztliche Hilfe auf, sondern auch im Rahmen von Schwangerschaftsbetreuung<br />

und -verhütung. Aufgrund der fehlenden Differenzierung nach FachärztInnen<br />

kann dieser Anteil hier nicht eingeschätzt werden.<br />

Geschlechterblick auf die Gesundheitsziele für die <strong>Schweiz</strong> | 80

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