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Gender-Gesundheitsbericht Schweiz 2006 - Gender Campus

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Bei den Angaben zu den körperlichen Beschwerden spiegeln sich die signifikanten Geschlechterunterschiede<br />

der Gesamtschweiz auch in allen <strong>Schweiz</strong>er Regionen wider.<br />

Vom <strong>Schweiz</strong>er Durchschnitt hebt sich die Genferseeregion ab, die sowohl für Männer<br />

als auch für Frauen die niedrigsten Werte für körperliche Beschwerdefreiheit aufweist<br />

(Männer: 48%, Frauen 30,5%); gleichzeitig leben dort überdurchschnittlich hohe Anteile<br />

in der Bevölkerung mit starken Beschwerden (Männer: 17,4%, Frauen 32,7%). 31 Damit<br />

liegen die Werte sowohl der Männer als auch der Frauen in der Genferseeregion jeweils<br />

etwa zwei Prozentpunkte unter bzw. über dem Bundesdurchschnitt. Diese Ergebnisse<br />

stehen im Kontrast zu den Angaben des subjektiven Gesundheitszustandes der EinwohnerInnen<br />

in der Genferseeregion, die sich von den anderen Regionen durch einen besonders<br />

hohen Anteil abhebt, der sich gesundheitlich als explizit «sehr gut» fühlt (s.o.).<br />

Möglicherweise spielt in dieser Region das Ausmass körperlicher Beschwerden hinsichtlich<br />

einer Gesamteinschätzung des gesundheitlichen Befindens eine weniger grosse<br />

Rolle, als dies in anderen Landesteilen der Fall ist.<br />

Im Vergleich dazu stellt sich die Situation in der Zentralschweiz positiv dar, d.h; vor allem<br />

Männer, aber auch Frauen geben zu überdurchschnittlich hohen Anteilen an, unter keinen<br />

bzw. kaum körperlichen Beschwerden zu leiden (Männer 54,2%, Frauen 33,4%;<br />

<strong>Schweiz</strong>er Durchschnitt Männer: 50,7%, Frauen 32,4%). Vergleicht man in dieser Region<br />

die Anteile derjenigen, die über starke Beschwerden berichten, so fällt der bei Frauen –<br />

im Vergleich zum <strong>Schweiz</strong>er Durchschnitt – um etwa fünf Prozentpunkte deutlich niedrigere<br />

Anteil auf (Frauen 24,9%, Männer 14,3%; <strong>Schweiz</strong>er Durchschnitt: Frauen 30,0%,<br />

Männer 15,7%).<br />

Auch die Selbsteinschätzung zur psychischen Ausgeglichenheit spiegelt den für die Gesamtschweiz<br />

als statistisch signifikant vorzufindenden Geschlechterunterschied in den<br />

verschiedenen <strong>Schweiz</strong>er Regionen wider. Allerdings erweist sich der Unterschied innerhalb<br />

der Kantone lediglich in der Genferseeregion als statistisch signifikant. So fühlen<br />

sich Männer in dieser Region mit einem Anteil von 58,9% überdurchschnittlich ausgeglichen<br />

(<strong>Schweiz</strong>er Durchschnitt 56,3%), die Frauen liegen mit 52,3% dagegen etwas unter<br />

dem <strong>Schweiz</strong>er Durchschnitt (53,7%). Bei anderen Kantonen zeigt sich, dass der Einfluss<br />

der Wohnregion stärkere Auswirkungen haben kann als das Geschlecht. So ist bei Männern,<br />

die in Zürich leben, der Anteil derjenigen, die sich psychisch unausgeglichen fühlen,<br />

mit 22,3% sogar höher als der entsprechende Anteil der Frauen im <strong>Schweiz</strong>er Durchschnitt<br />

(21,5%). Dagegen liegt der Anteil der Frauen, die ihre psychische Ausgeglichenheit<br />

als hoch einschätzen, gerade in Zürich mit 57,2% sogar über dem <strong>Schweiz</strong>er Durchschnitt<br />

der Männer (56,3%). Zürich stellt damit eine Region dar, in welcher im Vergleich<br />

zu den anderen Landesteilen – zumindest hinsichtlich der hier betrachteten Gesundheitsindikatoren<br />

– weniger Geschlechterunterschiede auftreten.<br />

Im Vergleich zwischen städtischen und ländlichen Gebieten zeigt sich, dass sich in der<br />

<strong>Schweiz</strong> sowohl Frauen als auch Männer, die in ländlichen Gebieten leben, psychisch<br />

ausgeglichener fühlen als diejenigen, die in Städten leben (vgl. Tabelle 3.1.6, Anhang).<br />

Darüber hinaus ist der Geschlechterunterschied auf dem Land relativ klein, wohingegen<br />

er in den städtischen Gebieten statistische Signifikanz aufweist. Hinsichtlich körperlicher<br />

Beschwerden bleiben die Geschlechterunterschiede auch beim Stadt-Land-Vergleich<br />

31 In diesem Kanton herrscht eine hohe Arbeitslosigkeit sowie eine hohe Steuerlast, auch die Mieten<br />

und Krankenkassenprämien sind sehr hoch, was für die dort lebenden Menschen mit entsprechenden<br />

Belastungen verbunden ist.<br />

Geschlechterblick auf die Gesundheitsziele für die <strong>Schweiz</strong> | 68

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