Gender-Gesundheitsbericht Schweiz 2006 - Gender Campus
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Frauen innerhalb der Bevölkerung mit der höchsten Einkommensklasse zeigt (vgl. Abbildung<br />
3.1-4), findet sich dieser hinsichtlich Bildung bei den schulisch wenig gebildeten<br />
Männern und Frauen und damit bei sozial eher tiefen Schichten (vgl. Tabelle 3.1-4, Anhang).<br />
Nimmt man die körperliche Befindlichkeit in den Blick, zeigen sich sowohl bei Frauen als<br />
auch bei Männern deutliche Unterschiede hinsichtlich körperlicher Beschwerden und der<br />
Schulbildung. So liegt der Anteil der Männer, die über starke körperliche Beschwerden<br />
klagen, bei denjenigen mit obligatorischem Schulabschluss bei 21,2% und damit fast<br />
sechs Prozentpunkte über dem <strong>Schweiz</strong>er Durchschnitt (15,7%). Bei den hoch gebildeten<br />
Männern liegt dieser Anteil dagegen lediglich bei 14,4%. Ähnlich verhält es sich bei<br />
Frauen: Der Anteil derjenigen mit starken körperlichen Beschwerden liegt mit 35,1% in<br />
der niedrigsten Bildungsstufe um etwa fünf Prozentpunkte über dem <strong>Schweiz</strong>er Durchschnitt<br />
(30,0%) und bei denjenigen mit einem Bildungsabschluss der Tertiärstufe etwa<br />
zwei Prozentpunkte unter dem Durchschnitt (28,3%), (vgl. Tabelle 3.1-5, Anhang). Diese<br />
Befunde stehen möglicherweise sowohl bei Frauen als auch bei Männern mit niedrigem<br />
Bildungsabschluss im Zusammenhang mit körperlich besonders belastenden beruflichen<br />
Tätigkeiten.<br />
Eine Korrelation zwischen Bildung und psychischer Ausgeglichenheit zeigt sich bei Männern<br />
deutlicher als bei Frauen. Während bei Männern mit zunehmendem schulischem<br />
Bildungsgrad der Anteil derjenigen, die sich psychisch ausgeglichen fühlen, steigt, sinkt<br />
dieser Anteil bei Frauen in der höchsten Bildungsstufe dagegen deutlich ab (vgl. Abbildung<br />
3.1-7).<br />
Abbildung 3.1-7: Hohe psychische Ausgeglichenheit nach Bildung und Geschlecht<br />
(<strong>Schweiz</strong>erische Gesundheitsbefragung 2002, Sonderauswertung für <strong>Gender</strong>-<strong>Gesundheitsbericht</strong>)<br />
Ein Erklärungsansatz hierfür könnte sein, dass Männer mit hoher Schulbildung eher eine<br />
beruflich adäquate und entsprechend gut dotierte Stellung einnehmen, als dies bei hoch<br />
gebildeten Frauen der Fall ist (siehe Kapitel 2.3). Möglicherweise ist auch die Vereinbarkeit<br />
von Familien- und Erwerbsarbeit (siehe Kapitel 2.1) gerade in Berufen, die eine hohe<br />
Bildung erfordern, besonders schwierig. Da sich diese Problematik immer noch vorwiegend<br />
Frauen stellt, könnte dies erklären, warum sich unter den hoch Gebildeten die<br />
Frauen psychisch nicht so ausgeglichen fühlen wie die Männer.<br />
Geschlechterblick auf die Gesundheitsziele für die <strong>Schweiz</strong> | 66