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Gender-Gesundheitsbericht Schweiz 2006 - Gender Campus

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Bereits bei der Betrachtung der behinderungsfreien Lebenszeit wurde deutlich, dass die<br />

längere Lebenserwartung der Frauen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen verbunden<br />

ist. Das <strong>Schweiz</strong>erische Gesundheitsobservatorium formuliert den Geschlechterunterschied<br />

prägnant: «Vom mittleren Lebensalter an leiden Männer mehr an Krankheiten,<br />

die zum Tode führen. Frauen hingegen entwickeln chronische Krankheiten im psychosomatischen<br />

und psychischen Bereich. Doch auch an lebensbedrohlichen Krankheiten<br />

sterben sie später als Männer. Die längere Lebenszeit der Frauen geht mit Behinderungen<br />

und Einschränkungen einher» (Obsan, 2004, Indikator 2.6.2, S. 1).<br />

Ein Blick auf die Behinderungen stützt diese Aussage. In allen Altersgruppen geben mehr<br />

Frauen als Männer an, unter lang dauernden körperlichen oder psychischen Krankheiten<br />

oder Behinderungen 20 zu leiden (vgl. Tabelle 1.3-3). Darüber hinaus fällt auf, dass der<br />

Anteil der Behinderung ab dem 35. Lebensjahr mit der Schulbildung variiert: je höher die<br />

Bildung, desto geringer der Anteil lang dauernder Krankheiten oder Behinderungen.<br />

Tabelle 1.3-3: Prozentualer Anteil der Bevölkerung mit lang dauernden körperlichen oder psychischen<br />

Krankheiten bzw. Behinderungen nach Altersgruppe, Schulbildung und Geschlecht (Obsan, 2004,<br />

Indikator 2.6.2)<br />

Männer<br />

obligatorische Schule<br />

Männer<br />

höhere Schulbildung<br />

Frauen<br />

obligatorische Schule<br />

Frauen<br />

höhere Schulbildung<br />

15–34 Jahre 34–54 Jahre 55–74 Jahre 75+ Jahre<br />

7,7%<br />

7,9%<br />

9,4%<br />

9,6%<br />

17,8%<br />

11,7%<br />

23,4%<br />

15,9%<br />

25,6%<br />

20,4%<br />

31,0%<br />

21,2%<br />

31,2%<br />

29,3%<br />

34,3%<br />

30,0%<br />

Betrachtet man die Bezüger von Invaliditätsrenten, lässt sich ein anderes Bild zeichnen:<br />

Hier fällt auf, dass bei einem Invaliditätsgrad von 40 bis 49% die Frauen, bei einem Invaliditätsgrad<br />

von 70 bis100% die Männer überwiegen (vgl. Tabelle 1.3-4).<br />

Tabelle 1.3-4: Bezüger von Invaliditätsrenten nach Invaliditätsgrad und Geschlecht im Jahr 2004<br />

(BFS, 2005c)<br />

Invaliditätsgrad Frauen Männer<br />

40-49% 4’901 3’856<br />

50-59% 19’815 20’499<br />

60-69% 7’512 8’356<br />

70-100% 75’393 101’735<br />

20 Das Obsan gibt folgende Definition: «Lang dauernde Krankheiten und Behinderung bedürfen häufig<br />

andauernder und wiederkehrender Behandlungsmassnahmen (...). In diesen Indikator gehen selbst<br />

berichtete chronische körperliche und/oder psychische Krankheiten bzw. Behinderungen ein.»<br />

(Obsan, 2004, Indikator 2.6.2).<br />

Einleitung | 39

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