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Gender-Gesundheitsbericht Schweiz 2006 - Gender Campus

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Männer Frauen<br />

Abbildung 1.3-1: Prozentuale Verteilung körperlicher Beschwerden bei Männern und Frauen<br />

(<strong>Schweiz</strong>erische Gesundheitsbefragung 2002, Sonderauswertung für <strong>Gender</strong>-<strong>Gesundheitsbericht</strong>)<br />

Die Datenlage zur objektiven Morbidität innerhalb der <strong>Schweiz</strong>er Bevölkerung ist nicht so<br />

umfänglich wie jene zur Mortalität. Allerdings können eine Reihe an Informationen beispielsweise<br />

über die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen wie Arztbesuchen<br />

und Krankenhausaufenthalten gewonnen werden. 82,1% der Frauen und 71,3% der<br />

Männer haben im Jahr 2002 einen Arzt aufgesucht, 13,0% der Frauen und 10,6% der<br />

Männer waren im Spital. Der Geschlechterunterschied verringert sich, wenn Arzt- und<br />

Spitalbesuche von Frauen nicht berücksichtigt werden, die mit Verhütung, Schwangerschaft<br />

und Geburt im Zusammenhang stehen. Gleichwohl finden sich Unterschiede zwischen<br />

Frauen und Männern. So haben im Rahmen der <strong>Schweiz</strong>erischen Gesundheitsbefragung<br />

zwar jeweils etwa 90% der Frauen und Männer angegeben, einen Hausarzt bzw.<br />

eine Hausärztin zu haben – allerdings haben diese/n innerhalb der letzten zwölf Monate<br />

70,1% der befragten Frauen und dagegen 67,7% der befragten Männer konsultiert.<br />

Wegen psychischer Probleme begeben sich Frauen gemäss der <strong>Schweiz</strong>erischen Gesundheitsbefragung<br />

sogar doppelt so häufig wie Männer in eine therapeutische Behandlung<br />

(6% versus 3%). Auffallend ist der noch höhere Anteil unter den Frauen mit einem<br />

hohen Bildungsniveau. Von diesen begeben sich aufgrund psychischer Probleme 9,8% in<br />

Behandlung, während es von den gleich hoch gebildeten Männern lediglich 3,3% sind<br />

(<strong>Schweiz</strong>erische Gesundheitsbefragung 2002, Sonderauswertung für <strong>Gender</strong>-<strong>Gesundheitsbericht</strong>).<br />

Im Alter zählen depressive Erkrankungen zu den häufigsten gesundheitlichen<br />

Problemen, von denen über 65-jährige Frauen nicht nur in der <strong>Schweiz</strong>, sondern<br />

auch international etwa doppelt so häufig betroffen sind wie gleichaltrige Männer<br />

(Höpflinger & Hugentobler, 2003).<br />

Auch bei den Spitaldiagnosen von Männern und Frauen in Krankenhäusern der Grundund<br />

Zentrumsversorgung zeigt sich eine geschlechtsspezifische Nutzung. So zählen zu<br />

den häufigsten Diagnosen im Jahr 2003 bei den Männern bis zum 40. Lebensjahr Frakturen<br />

und Verletzungen, während bei den höheren Altersgruppen ischämische Herzkrankheiten<br />

und Leistenbrüche die meisten Spitaldiagnosen darstellen. Frauen sind im jungen<br />

und mittleren Lebensalter vor allem aufgrund einer Spontangeburt im Spital, während bei<br />

den über 40-Jährigen Arthrose und andere Gelenkerkrankungen sowie Frakturen (v.a.<br />

Oberschenkelhalsfrakturen) zum Krankenhausaufenthalt führen (BFS, 2005a).<br />

Einleitung | 38

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