Gender-Gesundheitsbericht Schweiz 2006 - Gender Campus
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Werden alle Todesfälle in den Blick genommen, erweisen sich Erkrankungen des Kreislaufsystems<br />
(die wichtigste Einzeltodesursache ist hier der Herzinfarkt) sowie Krebserkrankungen<br />
als die häufigsten Todesursachen sowohl bei Frauen als auch bei Männern.<br />
Allerdings zeigt ein Vergleich der altersstandardisierten Sterberaten deutliche Unterschiede<br />
zwischen den Geschlechtern: Über alle Todesursachen liegen sie im Jahr 2002<br />
für Männer bei 699 und für Frauen bei 438 Todesfällen pro 100’000 EinwohnerInnen<br />
(BFS, 2005b). Damit haben Männer ein 1,6-fach erhöhtes Sterblichkeitsrisiko im Vergleich<br />
zu Frauen. Frauen weisen in allen Altersgruppen eine tiefere Sterbeziffer auf als<br />
Männer (vgl. Tabelle 1.3-1)<br />
Tabelle 1.3-1: Altersspezifische Sterbeziffern nach Altersgruppen und Geschlecht pro 100’000 Personen<br />
der ständigen <strong>Schweiz</strong>er Wohnbevölkerung 2000 (Obsan, 2004, Indikator 2.2.1.1)<br />
1–14 Jahre 15–44 Jahre 45–64 Jahre 65–84 Jahre<br />
Männer 20 114 588 3’883<br />
Frauen 13 53 330 2’322<br />
Für die verschiedenen Todesursachen fallen die Geschlechterdifferenzen unterschiedlich<br />
stark aus. Während das Sterblichkeitsrisiko beispielsweise durch eine alkoholisch bedingte<br />
Leberzirrhose als Einzeltodesursache bei Männern im Vergleich zu Frauen um das 2,7fache<br />
erhöht ist, ist der Geschlechterunterschied bei Diabetes mellitus als Einzeltodesursache<br />
gering (vgl. Tabelle 1.3-2).<br />
Tabelle 1.3-2: Altersstandardisierte Sterbeziffern pro 100’000 EinwohnerInnen für wichtige Todesursachen<br />
bei Männern und Frauen sowie Sex Ratio 17 im Jahr 2001 (BFS, 2005a)<br />
Todesursachen Männer Frauen Sex Ratio<br />
Gesamt 716,0 434,0 1.6<br />
Kreislaufkrankheiten 250,0 156,0 1.6<br />
Bösartige Krebskrankheiten 211,0 120,0 1.8<br />
Unfälle und Gewalt 60,1 24,4 2.5<br />
Erkrankungen der Atmungsorgane 45,8 22,0 2.1<br />
Diabetes mellitus 14,9 11,9 1.3<br />
Infektionskrankheiten 9,1 4,6 2.0<br />
Alkoholische Leberzirrhose 9,4 3,0 3.1<br />
Wie die geschlechtsspezifischen Mortalitätsraten durch andere Faktoren überlagert werden,<br />
zeigt eine Sonderauswertung der deutschen Todesursachenstatistik, in der neben<br />
dem Geschlecht auch der Zivilstand betrachtet wurde (Kolip, 2005). Das Risiko, vor dem<br />
65. Lebensjahr zu versterben, ist bei nicht verheirateten Personen höher als bei verheirateten.<br />
18 In der Gruppe der Frauen fällt dieser Unterschied wesentlich geringer aus als bei<br />
den Männern.<br />
17<br />
Sex Ratio = Geschlechterquotient; Verhältnis der Sterblichkeit je 100’000 Männer zur Sterblichkeit<br />
je 100’000 Frauen<br />
18<br />
Leider differenziert die Todesursachenstatistik bei den nicht verheirateten Personen nicht danach, ob<br />
sie mit jemandem zusammenleben oder nicht, so dass es hier zu einer Unterschätzung des Effektes<br />
kommen kann.<br />
Einleitung | 36