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Gender-Gesundheitsbericht Schweiz 2006 - Gender Campus

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zu analysieren, stellt das Hauptziel des vorliegenden Berichtes dar. Das folgende Kapitel<br />

liefert einen ersten Überblick zu den Unterschieden in Gesundheit und Krankheit bei<br />

Frauen und Männern. Anhand dieser geschlechtsspezifischen Gesundheitsprofile können<br />

erste Schlussfolgerungen hinsichtlich einer geschlechtsspezifischen gesundheitlichen<br />

Versorgung, einschliesslich Gesundheitsförderung und Prävention, gezogen werden.<br />

Auch wird deutlich werden, dass Frauen und Männer keine homogene Gruppe sind und<br />

der Vergleich der Gesundheitsindikatoren nach Geschlecht allenfalls ein erster Einstieg in<br />

die Entwicklung zielgruppengerechter Angebote sein kann, der weitere Differenzierungen<br />

z.B. nach Alter, sozialer Schicht, ethnischer Zugehörigkeit oder sexueller Orientierung<br />

folgen müssen. Des Weiteren werden in diesem Kapitel die wichtigsten theoretischen<br />

Erklärungsansätze vorgestellt, um Ursachen für gesundheitsbezogene Geschlechterunterschiede<br />

aufzudecken. Hier wird deutlich, dass es längst nicht nur die Frauen sind,<br />

die gesundheitlich benachteiligt sind, sondern dass sich in jeder Lebensphase geschlechtsspezifische<br />

Morbiditäts- und Mortalitätsprofile zeichnen lassen, die darauf verweisen,<br />

dass sich in Abhängigkeit vom gewählten Indikator für Frauen und Männer unterschiedliche<br />

Handlungskonsequenzen für Prävention und Versorgung ergeben.<br />

1.3.1. Überblick über die Geschlechterunterschiede in Gesundheit und<br />

Krankheit<br />

In den folgenden Abschnitten wird ein erster Überblick zu Mortalität und Morbidität von<br />

Frauen und Männern präsentiert, um die wichtigsten Geschlechterunterschiede zu verdeutlichen.<br />

Eine vertiefte Darstellung erfolgt in den Kapiteln 3.1 bis 3.9, die sich thematisch<br />

an den Gesundheitszielen für die <strong>Schweiz</strong> orientieren.<br />

Lebenserwartung, potenzielle verlorene Lebensjahre, Mortalität und<br />

behinderungsfreie Lebensjahre<br />

Wie in fast allen Ländern der Welt gibt es auch in der <strong>Schweiz</strong> einen markanten Geschlechterunterschied<br />

in der Lebenserwartung: Zum Zeitpunkt der Geburt liegt die Differenz<br />

bei gut 5 Jahren. Die Lebenserwartung beträgt bei Frauen 83,0 Jahre und bei Männern<br />

77,9 Jahre. Mit zunehmendem Alter sinkt der Unterschied der ferneren Lebenserwartung<br />

zwischen Männern und Frauen. So betrug er 2002 im Alter von 65 Jahren noch<br />

3,6 Jahre zugunsten der Frauen (BFS, 2005c).<br />

Aufgrund vorzeitiger Sterblichkeit zwischen dem 1. und 70. Lebensjahr gehen bei Männern<br />

deutlich mehr Lebensjahre verloren als bei Frauen. Im Jahr 2002 waren dies 3956<br />

Lebensjahre je 100’000 Männer, bei den Frauen betrug dieser Wert dagegen 2092 Jahre<br />

(Obsan, Indikator 2.3.1, standardisiert auf europäische Standardbevölkerung). Bei Frauen<br />

wie bei Männern zeigt sich über den Zeitraum von 1981 bis 2003 eine Abnahme der<br />

verlorenen potenziellen Lebensjahre, 16 die bei beiden Geschlechtern ungefähr gleich<br />

gross ausfällt (37% bei den Frauen, 42% bei den Männern). Die meisten potenziellen<br />

Lebensjahre gehen sowohl bei Frauen als auch bei Männern aufgrund von Krebserkrankungen<br />

verloren, aber deren Anteil ist bei Frauen mit 43% deutlich höher als bei Männern,<br />

bei denen der Anteil 25% ausmacht (BFS, 2005b).<br />

16<br />

Summe der Differenzen zwischen dem Todesalter der einzelnen Verstorbenen und dem potenziell<br />

erreichbaren Mindestalter von 70 Jahren.<br />

Einleitung | 35

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