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Gender-Gesundheitsbericht Schweiz 2006 - Gender Campus

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zu initiieren, die auch noch heute ihre Relevanz haben. 11 1992 entstand beispielsweise in<br />

diesem Rahmen für die Zielgruppe der ausländischen Sexworkerinnen das Projekt «Barfüsser»<br />

(Aids-Prävention im Sexgewerbe [ApiS]), 1995 wurde das nationale Forschungsprogramm<br />

«MSM» (Männer, die Sex mit Männern haben) gestartet; 1999 begannen die<br />

Präventionsaktivitäten des Projektes «Don Juan», das sich an die Zielgruppe der heterosexuellen<br />

Freier richtet. Ab Anfang 2000 gab das BAG u.a. aufgrund von parlamentarischen<br />

Vorstössen erste Projekte im spezifischen Bereich der sexuellen und reproduktiven<br />

Gesundheit in Auftrag. Dazu zählt die Studie bzgl. Beratungsangebot zur sexuellen<br />

und reproduktiven Gesundheit in der <strong>Schweiz</strong> (Klaue et al. 2002) oder das 2004 gestartete<br />

Kooperationsprojekt «Amorix», das im Auftrag von «bildung + gesundheit – Netzwerk<br />

<strong>Schweiz</strong>» 12 gemeinsam von den Dachverbänden Aids-Hilfe <strong>Schweiz</strong> AHS und der<br />

<strong>Schweiz</strong>erischen Stiftung für sexuelle und reproduktive Gesundheit PLANeS geführt<br />

wird. Das Ziel von «Amorix» ist u.a. die Integration der Sexualpädagogik und HIV-<br />

Prävention in alle kantonalen Lehrpläne. 13<br />

Gesundheitsziele für die <strong>Schweiz</strong><br />

Die Darstellung geschlechtsspezifischer und geschlechtervergleichender Gesundheitsdaten<br />

in dem vorliegenden Bericht erfolgt in Anlehnung an die «Gesundheitsziele für die<br />

<strong>Schweiz</strong>» (SGPG, 2002), für deren Erarbeitung das vom WHO-Regionalbüro für Europa<br />

verabschiedete Konzept «Gesundheit 21» als Grundlage diente. Die 21 Gesundheitsziele<br />

für die <strong>Schweiz</strong> sind Empfehlungen für eine gesundheitsfördernde Gesamtpolitik, um<br />

mehr Lebensqualität für alle zu definieren und bestehende Ungleichheiten abzubauen. In<br />

dem vorliegenden <strong>Gender</strong>-<strong>Gesundheitsbericht</strong> beziehen sich die geschlechterdifferenzierten<br />

und -vergleichenden Daten auf die Gesundheitsziele, um daraus einen geschlechtsspezifischen<br />

Interventionsbedarf ableiten zu können.<br />

1.2. <strong>Gender</strong> Mainstreaming<br />

Petra Kolip<br />

1.2.1. Von der Frauen- zur Geschlechterperspektive<br />

Die ersten Frauengesundheitsberichte im deutschsprachigen Raum wurden in den<br />

1990er-Jahren erstellt und standen in der Tradition der Frauengesundheitsbewegung und<br />

der Frauengesundheitsforschung. 14 Sie knüpften an die theoretischen Arbeiten der Frauenbewegung<br />

an und hatten das Ziel, die gesundheitliche Benachteiligung von Frauen zu<br />

beleuchten. Sie fokussierten auf die gesundheitlichen Probleme von Frauen und lieferten<br />

wesentliche Hinweise zu einer Verbesserung ihrer gesundheitlichen Versorgung. Das<br />

Verdienst der Frauengesundheitsberichte liegt u.a. darin, dass sie von einem bio-psychosozialen<br />

Verständnis von Gesundheit ausgingen und die Gesundheit von Frauen in ihren<br />

11 Vgl. hierzu www.aids.ch<br />

12 Das Programm «bildung + gesundheit – Netzwerk <strong>Schweiz</strong>» ist ein gemeinsames Projekt der<br />

<strong>Schweiz</strong>erischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) und des BAG.<br />

13 Vgl. hierzu www.bildungundgesundheit.ch/dyn/1466.asp<br />

14 Genannt seien hier neben dem Frauengesundheitsbericht für die <strong>Schweiz</strong> 1996 (SNF, 1996) der<br />

Frauengesundheitsbericht für Deutschland (BMFSFJ, 2001) sowie der Mitte der 1990er-Jahre<br />

erstellte Frauengesundheitsbericht Wien, o.J.<br />

Einleitung | 30

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