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Gender-Gesundheitsbericht Schweiz 2006 - Gender Campus

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1.1. Gesundheitspolitische Verankerung<br />

Verena Hanselmann<br />

Die gesundheitspolitische Begründung des <strong>Gender</strong>-<strong>Gesundheitsbericht</strong>s für die <strong>Schweiz</strong><br />

ergibt sich zum einen aus internationalen Kooperationen, die eine Realisierung des <strong>Gender</strong>-Mainstreaming-Prinzips<br />

ihrer Mitgliedsstaaten einfordern. Darüber hinaus stellt der<br />

vorliegende Bericht eine konsequente Weiterführung des für die <strong>Schweiz</strong> 1999 verabschiedeten<br />

Aktionsplans zur Gleichstellung von Männern und Frauen dar. Schliesslich<br />

bilden die im Jahr 2002 für die <strong>Schweiz</strong> formulierten Gesundheitsziele eine weitere gesundheitspolitische<br />

Grundlage des <strong>Gender</strong>-<strong>Gesundheitsbericht</strong>s, da diese als ausdrückliches<br />

Ziel den Abbau gesundheitlicher Ungleichheit beinhalten.<br />

Internationale Kooperationen<br />

Die <strong>Schweiz</strong> ist aufgrund ihrer Mitgliedschaft in verschiedenen internationalen Organisationen<br />

die Verpflichtungen zur Umsetzung des <strong>Gender</strong>-Mainstreaming-Ansatzes in Public<br />

Health-Programmen eingegangen. So ist die <strong>Schweiz</strong> seit 1963 Mitglied des Europarats.<br />

1998 hat eine Kommission von RegierungsvertreterInnen die Empfehlung des Europarats<br />

bezüglich <strong>Gender</strong> Mainstreaming angenommen. Diese besagt, dass in allen Bereichen<br />

und auf allen Ebenen der Blickwinkel der Gleichstellung zwischen den Geschlechtern<br />

eingenommen werden muss (Europarat Ministerkomitee, 1998).<br />

Auch die WHO fordert im Madrid Statement alle Mitgliedsstaaten auf, <strong>Gender</strong> Mainstreaming<br />

aktiv in alle öffentlichen Programme, die Auswirkungen auf die Gesundheit<br />

haben, zu integrieren (WHO, 2001).<br />

Bereits 1979 wurde das Übereinkommen CEDAW (Convention on the Elimination of All<br />

Forms of Discrimination against Women) von den UN unterzeichnet. Im Jahr 1997 wurde<br />

dieses Übereinkommen von der <strong>Schweiz</strong> ratifiziert, und im Januar 2003 hat die <strong>Schweiz</strong><br />

dem CEDAW-Ausschuss in New York einen ersten Bericht zur Umsetzung der in<br />

CEDAW geforderten Massnahmen in der <strong>Schweiz</strong> präsentiert (EBG, 2003). Die erreichten<br />

Fortschritte (z.B. die Entwicklung frauenspezifischer Sucht- und HIV/Aids-Projekte<br />

und die Einrichtung einer nationalen Fachstelle <strong>Gender</strong> Health am Bundesamt für Gesundheit)<br />

wurden in der Antwort des Ausschusses auf den Bericht lobend gewertet.<br />

Zudem wurden der <strong>Schweiz</strong> Empfehlungen zur besseren Umsetzung des Übereinkommens<br />

unterbreitet (z.B. hinsichtlich der Themen Gewalt gegen Frauen und Lohnungleichheit<br />

bei gleichwertiger Arbeit).<br />

<strong>Schweiz</strong>erischer Frauengesundheitsbericht<br />

Als Ausgangspunkt für den <strong>Gender</strong>-<strong>Gesundheitsbericht</strong> der <strong>Schweiz</strong> dient der <strong>Schweiz</strong>er<br />

Frauengesundheitsbericht von 1996 (SNF, 1996). Dieser Bericht wurde im Vorfeld der<br />

4. UN-Weltfrauenkonferenz von Beijing (1995) im Rahmen der Initiative «Investing in<br />

Women’s Health» (WHO, 1994) vom Bundesamt für Gesundheit in Auftrag gegeben. Der<br />

Bericht sollte als Grundlagendokument für die Erarbeitung einer nationalen Gesundheitspolitik<br />

dienen, die auch Frauenanliegen ernst nimmt. Wichtiger Bestandteil des Berichts<br />

war deshalb die Zusammenstellung einer gesundheitspolitischen Agenda für Frauen,<br />

welche die bestehenden Informationslücken und den daraus erkennbaren Handlungsbedarf<br />

aufzeigte.<br />

Einleitung | 28

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