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Gender-Gesundheitsbericht Schweiz 2006 - Gender Campus

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4.5.9. Ziele: Gesünder leben und Verringerung der durch gesundheitsriskantes<br />

Verhalten verursachten Schäden<br />

Gesunde Lebensgewohnheiten lassen sich vor allem durch eine ausgewogene Ernährung,<br />

ausreichende körperliche Aktivität und einen möglichst geringen Konsum bzw. der<br />

Abstinenz von Suchtmitteln erreichen. Im Geschlechtervergleich zeigen die Daten bei<br />

den meisten gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen auf eine riskantere Lebensweise<br />

der Männer. So achten Männer weniger auf ihre Ernährung und sind häufiger übergewichtig<br />

als Frauen. Dies gilt in allen Altersgruppen, aber die Geschlechterunterschiede<br />

sind regional mehr oder weniger stark ausgeprägt. Übergewicht und Adipositas als bedeutsame<br />

Risikofaktoren vieler chronischer Krankheiten haben innerhalb der letzten zehn<br />

Jahre bei beiden Geschlechtern deutlich zugenommen. Entsprechende Präventionsmassnahmen<br />

sind nicht nur über eine Beeinflussung der Ernährung zu erreichen, sondern<br />

auch durch eine Erhöhung körperlicher Aktivität. Das Bewegungsverhalten von<br />

Frauen und Männern unterscheidet sich in erster Linie aufgrund der unterschiedlichen<br />

Lebenslagen und Freizeitgestaltung: Frauen bewegen sich vor allem im Alltag, während<br />

sich Männer in ihrer Freizeit sportlich betätigen; erwartungsgemäss sinkt der Anteil an<br />

körperlich aktiven Männern und Frauen mit zunehmendem Alter. Massnahmen zur Erhöhung<br />

der körperlichen Aktivität sollten sich nicht nur auf den sportlichen Bereich beschränken,<br />

sondern auch den Bereich der Alltagsbewegungen nutzen. Mithilfe der Berücksichtigung<br />

unterschiedlicher Bewegungsprofile und -motive von Frauen und Männern<br />

sollten Überlegungen angestellt werden, wie diese im mittleren und höheren Lebensalter<br />

angesprochen werden können, um zu einer regelmässigen körperlichen Bewegung<br />

zu motivieren.<br />

Der Alkoholkonsum konnte in der <strong>Schweiz</strong> bislang nicht gesenkt werden – mit im Schnitt<br />

neun Litern Alkohol pro EinwohnerIn zählt die <strong>Schweiz</strong> in Europa zu den Hochkonsumländern.<br />

Von einer Erreichung des Ziels, den Pro-Kopf-Konsum der <strong>Schweiz</strong>erInnen auf<br />

höchstens sechs Liter zu senken, kann daher nicht die Rede sein. Bei Frauen zeigt sich<br />

dagegen noch eine leichte Zunahme des Alkoholkonsums. Ähnlich wie bei den Jugendlichen<br />

spielt auch bei Männern bis ins mittlere Lebensalter das so genannte Rauschtrinken<br />

eine bedeutende Rolle, d.h. dass viel Alkohol in kurzer Zeit konsumiert wird. Da dieses<br />

Konsummuster besonders mit Unfällen und Gewalt assoziiert ist, gilt es diesbezüglich<br />

besondere Anstrengungen zu unternehmen, das Rauschtrinken zu reduzieren. Für die<br />

Prävention sind ebenfalls geschlechtsspezifische Konsummuster beim riskanten Konsum<br />

relevant. So gibt es Hinweise darauf, dass alkoholabhängige Frauen häufiger heimlich<br />

trinken, was sie für Präventionsmassnahmen möglicherweise schwerer ansprechbar<br />

macht.<br />

Neben dem gesundheitsriskanten Alkoholkonsum gilt der Tabakkonsum als vordringliches<br />

Gesundheitsrisiko. Zwar ist der Anteil an NichtraucherInnen in der <strong>Schweiz</strong> leicht<br />

zunehmend, allerdings ist diese Entwicklung deutlicher bei Männern, nicht aber bei Frauen<br />

zu beobachten. Kampagnen zur Senkung der Rauchprävalenz müssen sich in erster<br />

Linie an junge Menschen sowie an Erwachsene im mittleren Lebensalter richten. Der<br />

deutliche Geschlechterunterschied in der Rauchprävalenz zwischen den Generationen<br />

der über und unter 50-Jährigen hat sich in den letzten Jahren sehr zu Ungunsten der<br />

Diskussion und Schlussfolgerungen | 201

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