Gender-Gesundheitsbericht Schweiz 2006 - Gender Campus
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Im internationalen Vergleich fällt die <strong>Schweiz</strong> durch hohe Suizidraten auf: Im Jahr 2002<br />
begingen 939 Männer und 391 Frauen einen Suizid. Tabelle 3.7-1 zeigt, dass ab dem<br />
15. Lebensjahr die Suizide bedeutender sind als Verkehrsunfälle. Auffällig ist, dass<br />
Selbsttötungen bei Männern häufiger sind als bei Frauen (ausführlicher zu den Suiziden<br />
siehe Kapitel 3.5).<br />
75 Personen (32 Männer und 43 Frauen) verloren im Jahr 2002 ihr Leben aufgrund einer<br />
Gewalthandlung durch andere (Mord, Totschlag, vorsätzliche Verletzung) (vgl. Tabelle<br />
3.7-1), weitere 67 Männer und 22 Frauen durch gewaltsamen Tod zweifelhafter Ursache.<br />
Besonders gefährdet ist hier bei beiden Geschlechtern die Altersgruppe 15 bis 44 Jahre.<br />
3.7.2. Morbidität durch Unfälle<br />
Der Blick auf die Todesursachenstatistik hat bereits gezeigt, dass Unfälle und Gewalt ein<br />
Gesundheitsrisiko sind, von dem Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Die Auswertungen<br />
der schweizerischen Gesundheitsbefragung unterstützen diese Befunde: Mehr<br />
Männer (9,8%) als Frauen (7,1%) geben an, in den vergangenen zwölf Monaten eine<br />
Unfallverletzung gehabt zu haben. Wie Tabelle 3.7-2 zeigt, ist der Geschlechterunterschied<br />
in der Prävalenz von Unfallverletzungen in der Altersgruppe 50 bis 64 Jahre am<br />
deutlichsten und ist auch nur in dieser Altersgruppe statistisch signifikant.<br />
Tabelle 3.7-2: Prävalenz von Unfallverletzungen in den vergangenen 12 Monaten nach Geschlecht und<br />
Alter (mindestens eine Verletzung; Angaben in Prozent; <strong>Schweiz</strong>erische Gesundheitsbefragung 2002,<br />
Sonderauswertung für <strong>Gender</strong>-<strong>Gesundheitsbericht</strong>)<br />
15–34 Jahre 35–49 Jahre 50–64 Jahre 65+ Jahre<br />
Frauen 10,4 4,8 7,2 6,4<br />
Männer 11,2 6,8 13,6 6,5<br />
p n.s. n.s. .020 n.s.<br />
Tabelle 3.7-3 gibt Aufschluss über die Unfallarten. Am häufigsten sind nach den Angaben<br />
der <strong>Schweiz</strong>erischen Gesundheitsbefragung von 2002 Sportunfälle, von denen Männer<br />
etwa doppelt so häufig betroffen sind wie Frauen, gefolgt von Unfällen in Haus und Garten,<br />
die bei Frauen häufiger sind. Unfälle am Arbeitsplatz stehen an dritter Stelle; hier<br />
sind Männer dreimal häufiger betroffen. Bei den Verkehrsunfällen, die an vierter Stelle<br />
stehen, finden sich keine Geschlechterunterschiede. Inwieweit sich hinter diesen Zahlen<br />
Unfälle verbergen, die auf männliches Risikoverhalten im Sinne von Mutproben etc. zurückgehen,<br />
lässt sich nicht beantworten. Die Ergebnisse spiegeln aber die geschlechtsspezifische<br />
Arbeitsteilung wider und verweisen darauf, dass Frauen mehr Zeit in Haus<br />
und Garten verbringen, während Männer stärker in Erwerbsarbeit eingebunden sind und<br />
deshalb auch mehr von Arbeitsunfällen betroffen sind (vgl. Kapitel 2).<br />
Geschlechterblick auf die Gesundheitsziele für die <strong>Schweiz</strong> | 147