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Gender-Gesundheitsbericht Schweiz 2006 - Gender Campus

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Für das Morbiditätsgeschehen sind darüber hinaus weitere Infektionskrankheiten von<br />

Bedeutung. So wurden im Jahr 2002 9249 bakterielle Lebensmittelinfektionen gemeldet<br />

(Salmonella und Campylobacter); 658 Tuberkulosefälle, 165 Hepatitis-B-Infektionen und<br />

114 Meningokokken-Infektionen (BFS, 2004). Auf der Grundlage des Meldesystems für<br />

Infektionskrankheiten 44 gibt Tabelle 3.6-2 einen Überblick über die Anzahl der Hepatitis-Bund<br />

-C- sowie Chlamydien- und Gonorrhoe-Infektionen des Jahres 2004 bei Frauen und<br />

Männern. Während bei Hepatitis B und C sowie Gonorrhoe der Anteil der Männer überwiegt,<br />

sind von Chlamydien-Infektionen fast dreimal so viel Frauen betroffen.<br />

Tabelle 3.6-2: Prävalenz ausgewählter meldepflichtiger Krankheiten im Jahr 2004 nach Geschlecht;<br />

Anzahl gemeldeter Infektionen (BAG: Meldesystem für Infektionskrankheiten)<br />

Frauen Männer<br />

Hepatitis B gesamt 594 755<br />

Akute Hepatitis B 21 71<br />

Hepatitis C gesamt 864 1’308<br />

Akute Hepatitis C 32 50<br />

Neisseria gonorrhoeae 105 516<br />

Chlamydia 2’963 1’162<br />

Bösartige Krebskrankheiten<br />

Krebserkrankungen sind die bedeutendste Todesursache in der <strong>Schweiz</strong>. Jährlich erkranken<br />

etwa 31'000 Personen an einer Neubildung, 15'000 versterben daran (Oncosuisse,<br />

2004). Zwar ist Krebs eine Erkrankung, die vor allem im höheren Lebensalter auftritt, aber<br />

bösartige Neubildungen machen in der Altersgruppe unter 65 Jahren 32% der Todesfälle<br />

in der männlichen und 47% der Todesfälle in der weiblichen Bevölkerung aus. Auf bösartige<br />

Neubildungen gehen in der Gruppe der Frauen 43% der verlorenen potenziellen<br />

Lebensjahre zurück, bei den Männern machen sie 25% der verlorenen potenziellen Lebensjahre<br />

(vor dem 70. Lebensjahr) aus (Obsan 2004, Indikator 2.3.1).<br />

Während bei den Männern vor dem 65. Lebensjahr Krebserkrankungen der Lunge (mit<br />

29% aller Krebstodesfälle) von herausragender Bedeutung sind, sind es bei den Frauen<br />

die Brustkrebserkrankungen, die die Krebsmortalität bestimmen (27% aller Krebstodesfälle<br />

in dieser Altersgruppe), während Lungenkrebserkrankungen 14% ausmachen (und<br />

damit an zweiter Position stehen). Diese Krebslokalitäten verweisen darauf, dass es in<br />

Bezug auf die Krebserkrankungen noch ein erhebliches Präventionspotenzial gibt, denn<br />

beeinflussbare, verhaltensbedingte Risikofaktoren (Alkohol- und Tabakkonsum, Bewegungsmangel,<br />

Ernährung, Risikofaktoren am Arbeitsplatz oder aus der Umwelt) haben<br />

einen grossen Einfluss auf das Erkrankungsrisiko.<br />

Die Abbildungen 3.6-3a und 3.6-3b geben einen Eindruck davon, wie sich die Sterblichkeit<br />

in Bezug auf die verschiedenen Todesursachen seit 1950 entwickelt hat. In der<br />

Gruppe der Männer ist der Rückgang der Magenkrebssterblichkeit am eindrücklichsten.<br />

44 Die Änderung der Meldepflicht von übertragbaren Krankheiten 1999 hat das Überwachungssystem<br />

verändert. An die Stelle der obligatorischen ärztlichen Meldepflicht ist die Registrierung durch das<br />

Meldesystem Sentinella getreten, an dem 150 bis 250 AllgemeinpraktikerInnen, InternistInnen und<br />

PädiaterInnen mit allgemeinmedizinisch orientierter Praxis sowie einige Gynäkologen und Gynäkologinnen<br />

getreten.<br />

Geschlechterblick auf die Gesundheitsziele für die <strong>Schweiz</strong> | 134

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