Gender-Gesundheitsbericht Schweiz 2006 - Gender Campus

Abbildung 3.6-1b: Anteil unterschiedlicher Todesursachen (Sterbefälle im Jahr 2002 für die unter
65-Jährigen, Frauen; BFS, 2005a, eigene Berechnungen)
Ambulante Morbidität
Ein ähnlich eindeutiges Bild lässt sich für die geschlechterspezifische Morbidität schwerer
zeichnen, da die Datenlage hier eingeschränkt und heterogen ist. Eine Annäherung
liefert die Schweizerische Gesundheitsbefragung, in der u.a. zehn chronische Krankheiten
erfragt wurden. Tabelle 3.6-1 gibt einen Überblick über die 12-Monats-Behandlungsprävalenz.
Die Tabelle zeigt, dass erwartungsgemäss die Prävalenz chronischer Erkrankungen mit
dem Alter steigt; eine Ausnahme bilden hier Heuschnupfen und Allergien, die in jüngeren
Lebensaltern häufiger sind. Die häufigste Erkrankung ist hoher Blutdruck, unter dem
jede/r Fünfte bereits im Alter zwischen 50 und 64 Jahren leidet, aber auch rheumatische
Erkrankungen sind mit einer Prävalenz von 9,1% bei den 50- bis 64-jährigen Männern
und 14,4% bei den gleichaltrigen Frauen häufige chronische Krankheiten. Die Übersicht
zeigt auch für einige Krankheiten über die Altersstufen hinweg konsistente Geschlechtsunterschiede.
Diese sind besonders augenfällig für Diabetes, Krankheiten des Kreislaufsystems
(Herzinfarkt, Schlaganfall), von denen Männer häufiger betroffen sind, sowie für
rheumatische Erkrankungen und Nervenzusammenbruch/Depression, die von Frauen
häufiger angegeben werden. Krebserkrankungen sind bis zum Alter von 64 Jahren bei
Frauen häufiger, danach dreht sich das Geschlechterverhältnis um.
Geschlechterblick auf die Gesundheitsziele für die Schweiz | 131