Gender-Gesundheitsbericht Schweiz 2006 - Gender Campus
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Tabelle 3.4-4: Schwerpunkte der Prävention und Gesundheitsförderung im Alter durch entsprechende<br />
Angebote (nach Kruse, 2002; Wettstein, Chappuis & Fisch, 1997)<br />
Allgemeine Gesundheitsförderung Adäquate Ernährung, körperliches und geistiges Training,<br />
Vermeidung von Tabak- und Alkoholkonsum<br />
Förderung der psychischen<br />
Gesundheit<br />
Förderung von Selbständigkeit,<br />
soziale Integration<br />
Förderung der sozialen Vernetzung und Unterstützung<br />
Förderung von physischer und kreativer Betätigung<br />
Förderung der Selbständigkeit in der Pflege; Förderung<br />
alltagspraktischer und sozialer Kompetenzen<br />
Demenzprävention Vermeidung bzw. Behandlung von Hypertonie, Diabetes mellitus,<br />
Hypothyreose, Tabakkonsum, Gedächtnistraining, Bewegung<br />
Sturz- und Frakturprävention Erkennung, Behandlung bzw. Vermeidung von Hypotonie,<br />
inadäquater Einnahme von Medikamenten, Muskelschwäche,<br />
Gleichgewichts- und Gangstörungen, Gefahrenpotenzial in der<br />
Wohnung; Hüftgelenkschoner, Prävention der Osteoporose<br />
mit Calcium und Vitamin D<br />
Impfungen Grippeimpfung<br />
Vermeidung iatrogener Schäden Adäquate Medikamenteneinstellung; Vermeidung von Abhängigkeit<br />
und Verlust der Selbständigkeit in der Pflege<br />
Dabei sind für die Geschlechter unterschiedliche Schwerpunkte zu setzen. In Bezug auf<br />
die psychische Gesundheit beispielsweise bedarf das Thema Suizid bei Männern besonderer<br />
Aufmerksamkeit. Auch sollte die für die Geschlechter unterschiedliche Akzeptanz<br />
einzelner Angebote berücksichtigt werden. So muss z.B. für ein geplantes Bewegungsangebot<br />
hinsichtlich der Zielgruppe älterer Menschen geklärt werden, ob und wie dies für<br />
Männer wie für Frauen attraktiv ist und welche Anpassungen notwendig sind.<br />
Wichtige Träger von Präventions- und Gesundheitsförderungsprojekten für Betagte sind<br />
in der <strong>Schweiz</strong> zum Beispiel die Pro Senectute, die Gesundheitsförderung <strong>Schweiz</strong> und<br />
das <strong>Schweiz</strong>erische Rote Kreuz. Pro Senectute betätigt sich im Bereich Gesundheit und<br />
Bewegung im Alter. Sie bietet hierzu Gruppenaktivitäten an, die gleichzeitig die soziale<br />
Vernetzung fördern sollen. Auch organisiert Pro Senectute spezielle Gleichgewichts- und<br />
Sturzprophylaxe-Kurse für Betagte; diese Angebote richten sich gleichzeitig an Männer<br />
und an Frauen (www.pro-senectute.ch). Die Gesundheitsförderung <strong>Schweiz</strong> und das<br />
Zieglerspital in Bern unterstützen das Projekt «Gesundheitsförderung im Alter»,<br />
die Gesundheit und Lebensqualität von zu Hause lebenden älteren Personen fördern<br />
will. Wichtig dabei ist das aktive Mitwirken der Zielgruppe und eine sinnvolle Koordination<br />
der verschiedenen Organisationen, die sich für ältere Menschen einsetzen<br />
(www.gesundheitsfoerderung.ch). Das <strong>Schweiz</strong>erische Rote Kreuz betätigt sich hauptsächlich<br />
im Bereich der Information und Aufklärung. Es bietet den Ratgeber «Selbstständig<br />
bleiben im Alter» an, welcher verschiedene Aspekte zum Themenfeld «Gesundheit<br />
im Alter» behandelt (www.redcross.ch). Es liegt kein gesondertes Material für Frauen<br />
oder Männer vor. Die Thematik wird aber geschlechtersensibel vermittelt, indem sie<br />
jeweils vor dem Hintergrund des frauen- bzw. männerspezifischen Lebenskontexts ausgeführt<br />
wird.<br />
Fazit und Ausblick<br />
Frauen in der <strong>Schweiz</strong> haben mit durchschnittlich 83,0 Jahren eine höhere Lebenserwartung<br />
als Männer mit 77,8 Jahren. Paradoxerweise weisen Frauen, auch im Alter, im Vergleich<br />
mit den Männern mehr gesundheitliche Einschränkungen auf. Dies gilt für viele,<br />
aber nicht alle Gesundheitsbereiche. Eine wichtige Ausnahme ist der Suizid, welcher<br />
Geschlechterblick auf die Gesundheitsziele für die <strong>Schweiz</strong> | 117