Gender-Gesundheitsbericht Schweiz 2006 - Gender Campus
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Abbildung 3.3-5: Body-Mass-Index der 15- bis 18-jährigen Jugendlichen, in Prozent nach Geschlecht<br />
(<strong>Schweiz</strong>erische Gesundheitsbefragung 2002, Sonderauswertung für <strong>Gender</strong>-<strong>Gesundheitsbericht</strong>)<br />
Der Anteil derjenigen Kinder und Jugendlichen, die täglich Obst und Gemüse essen, hat<br />
in den letzten Jahren abgenommen. Dennoch ist über alle Altersklassen hinweg ein geschlechtsspezifischer<br />
Unterschied dahingehend festzustellen, dass Mädchen nach wie<br />
vor weitaus häufiger als Jungen «gesunde» Nahrungsmittel (wie Obst und Gemüse) zu<br />
sich nehmen (Schmid et al., 2004). Aufmerken lassen aber vor allem die Befunde, dass<br />
27% der weiblichen und 18% der männlichen 14- bis 19-Jährigen von täglichen oder<br />
mehrmals pro Woche stattfindenden Essattacken berichten, was zumindest auf beginnende<br />
Essstörungen hinweist. Weibliche Jugendliche geben eher als ihre männlichen<br />
Altergenossen an, bei emotionalen Belastungssituationen (wie Stress, Einsamkeit, Sorgen)<br />
mehr als üblich zu essen (Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich, 2002). Vor dem<br />
Hintergrund dieser Zahlen sollten Präventions- und Interventionsbemühungen möglicherweise<br />
eher das Essverhalten an sich, und nicht primär die Wahl der Lebensmittel<br />
fokussieren.<br />
Ein anderer Ansatzpunkt für Präventions- und Interventionsbemühungen könnte die Zufriedenheit<br />
mit dem eigenen Körper darstellen. Denn 40% der 16- bis 20-jährigen weiblichen<br />
und 18% der männlichen Jugendlichen sind mit ihrem Aussehen und ihrem Körper<br />
unzufrieden. Diese Anteile bleiben über die genannte Alterspanne gleich und sind auch<br />
unabhängig von der Ausbildungssituation (Narring et al., 2002).<br />
Hinsichtlich körperlicher und sportlicher Aktivität scheint das Alter zwischen 15 und 16<br />
Jahren ein Wendepunkt darzustellen. Zu diesem Zeitpunkt reduzieren viele Jugendliche<br />
ihre sportlichen Aktivitäten erheblich – dies vermutlich aufgrund der neuen zeitlichen<br />
Gegebenheiten, die mit dem Übertritt in die Lehre oder in die Mittelschule verbunden<br />
sind (Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich, 2002; Narring et al., 2002). In ihrer Freizeit<br />
bewegen sich Jungen generell häufiger als Mädchen. Auch bei den körperlich gänzlich<br />
Inaktiven ist der Anteil bei den 15- bis 18-jährigen Mädchen mit 18% deutlich höher<br />
als bei den Jungen (11%), (vgl. Abbildung 3.3-6). Es ist davon auszugehen, dass die<br />
sportlichen Aktivitäten der Jugendlichen in den letzten 10 Jahren abgenommen haben<br />
(Narring et al., 2002).<br />
Geschlechterblick auf die Gesundheitsziele für die <strong>Schweiz</strong> | 102