09.01.2013 Aufrufe

brennpunkt 2-2012 .indd - Edition dibue

brennpunkt 2-2012 .indd - Edition dibue

brennpunkt 2-2012 .indd - Edition dibue

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Galerien<br />

Roland Biczysko<br />

Jacqueline Hirscher<br />

Kathrin Holighaus<br />

Benedikt Lauer<br />

Claudia Levetzow<br />

Paula Janka Meisel<br />

»RandBemerkungen«<br />

Seminar der Ostkreuzschule<br />

für Fotografie bei Katharina<br />

Mouratidi<br />

Es sind Geschichten über Menschen.<br />

Individuelle Lebenswege, persönliche<br />

Einstellungen, menschliche Schicksale.<br />

Und es sind Geschichten von Landstrichen,<br />

die von Menschenhand geprägt<br />

werden. Sie alle stehen unter dem speziellen<br />

Blickwinkel des einzelnen Fotografen.<br />

Einblicke, die Ausschnitte gesellschaftlichen<br />

Lebens zeigen. Einblicke,<br />

die nicht nur einen Blick, sondern mehrere<br />

Blicke zulassen und fordern.<br />

Ein Jahr lang arbeiten sechs Fotografinnen<br />

und Fotografen an ihren freien Projektideen,<br />

die sich alle im übergeordneten<br />

sozialen, politischen oder gesellschaftlichen<br />

Themengebiet vereinen.<br />

Sie diskutieren ihre Entwürfe, verwerfen,<br />

verändern, erneuern und bearbeiten<br />

sie. Im Seminar der Ostkreuzschule<br />

für Fotografie entwickeln sie unter der<br />

Leitung von Katharina Mouratidi ein<br />

eigenes Konzept, setzten es fotografisch<br />

um und präsentieren ihre Ergebnisse<br />

unter dem Titel »RandBemerkungen«<br />

vom 13. April – 6. Mai <strong>2012</strong> in<br />

der aff-Galerie.<br />

Roland Biczysko zeigt ausdruckstarke<br />

Portraits von Menschen, die eine<br />

Entscheidung getroffen haben, ihr Leben<br />

radikal zu ändern. Mit »X Days Clean -<br />

Wir haben überlebt« stellt er ehemalige<br />

Drogenabhängige vor, die 20 Jahre nach<br />

der Auflösung von Europas größter<br />

offenen Drogenszene im Frankfurter<br />

Bankenviertel zurück an die alten Plätze<br />

40 <strong>brennpunkt</strong> 2/<strong>2012</strong><br />

© Benedikt Lauer<br />

ihrer Sucht gehen. Dabei entstehen<br />

Momentaufnahmen einer Konfrontation<br />

mit den Dämonen der Vergangenheit<br />

und zeigen die Porträtierten auf dem<br />

Weg in die Normalität und zu sich<br />

selbst. Kontrastiert werden die Portraits<br />

mit Originalaufnahmen der Frankfurter<br />

Drogenszene (Entstehung 1991/1992,<br />

Polizeiarchiv Ffm).<br />

Benjamin ist 11 Jahre alt als der Krebs<br />

diagnostiziert wird. Acht Wochen später<br />

ist sein Unterschenkel amputiert. Er sei<br />

nicht mehr krank, sagt er heute.<br />

Rückblick. Eines Abends im Schullandheim<br />

steht Duschen auf dem Programm.<br />

Die Mädchen warten plappernd vor der<br />

Tür bis die Jungs rauskommen. Mitten<br />

drin ist Benjamin. Er geht an Krücken und<br />

hat einzig die Sorge, dass sein Handtuch<br />

verrutschen könnte. Sein Freund Christopher<br />

folgt ihm, denkt nicht an seine<br />

Blöße sondern stolziert mit geschwellter<br />

Brust, seine Trophäe im Arm, wie einen<br />

Schatz haltend. Er weiß um die bewundernden<br />

Blicke der Mädchen, denn<br />

nicht jeder darf Bennies neues Bein<br />

tragen. Jacqueline Hirscher begleitet<br />

ihn seit drei Jahren auf seinem Weg und<br />

zeigt in »es ist was es ist« Ausschnitte<br />

aus seinem Leben, das trotz Behinderung<br />

nicht normaler sein könnte.<br />

In ihrer Serie »Zwischenland« dokumentiert<br />

Kathrin Holighaus die Umwandlung<br />

ostdeutscher Tagebaugebiete zu touris-<br />

© Kathrin Holighaus<br />

tisch attraktiven künstlichen Gewässerlandschaften.<br />

In der größten Landschaftsbaustelle<br />

Europas untersucht sie<br />

die Diskrepanz zwischen Vision und<br />

Wirklichkeit und zeigt teils befremdliche<br />

Ausschnitte einer Welt, die es nur<br />

vorübergehend gibt.<br />

»Meu lugar. Hier ist mein Ort.« Mit<br />

diesen Worten wird Benedikt Lauer<br />

von zehn Brasilianern, fünf Frauen<br />

und fünf Männern fünf verschiedener<br />

Altersstufen an Orte geführt, an denen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!