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Galerien<br />

Michael Ruetz<br />

»THE FAMILY OF DOG«<br />

Der programmatische Titel »THE FAMILY<br />

OF DOG« - ist eine Art von Inhaltsangabe.<br />

Er ist neben seinem Charakter als<br />

Anspielung auch ein Programm. Als<br />

solches könnte der Titel in der Tat THE<br />

FAMILY OF MAN lauten. Denn in keinem der<br />

Bilder ist der Mensch nicht auch präsent,<br />

sei er auch selber nicht zu sehen. Aus<br />

dem Gefüge keines dieser Bilder kann<br />

man ihn extrapolieren. Der Hund als<br />

solcher und an-und-für-sich: er existiert<br />

nicht. Der Hund ist Teil der menschlichen<br />

Gesellschaft. Edward Steichen<br />

konnte den Titel seiner Ausstellung von<br />

1955 nicht changieren lassen wie ich<br />

meinen Ausstellungstitel. Doch es gibt<br />

Gemeinsamkeiten: beide Zyklen und<br />

Ausstellungen zeigen die verschiedenen<br />

Möglichkeiten der Existenz, in Steichens<br />

Ausstellung der menschlichen, in<br />

meinem Buch der hündischen Existenz.<br />

Steichen hatte so etwas wie die Comédie<br />

Humaine im Sinne - nicht à la française,<br />

sondern aus der Sicht des siegreichen<br />

und aktiv an der Kriegführung<br />

beteiligten Amerikaners. Innerhin war<br />

Steichen imPazifik-Krieg Colonel gewesen,<br />

Oberst der Marine.<br />

Wie auch immer: dass der Hund nicht<br />

ohne einen und am besten seinen Menschen<br />

auskommen kann und will: das<br />

scheint festzustehen und beinahe sein<br />

Wesen zu auszumachen. Dass der<br />

Mensch gut ohne Hund auskommen<br />

kann, scheint ebenso zu gelten. Mit<br />

der Ausnahme, dass, wer einmal Hunde<br />

hatte, sich im oft allzu hohem Maß an<br />

sie gewöhnt und auf die einlässt, sie<br />

weiter gerne um sich haben will.<br />

Michael Ruetz<br />

26 <strong>brennpunkt</strong> 2/<strong>2012</strong><br />

© Michael Ruetz, »12. Februar 1973, Santiago de Chile«<br />

© Michael Ruetz, »Wahrscheinlich guckt<br />

wieder kein Schwein«, ca. 1998<br />

Eröffnung<br />

30. Mai <strong>2012</strong>, 19 – 21 Uhr<br />

31. Mai bis 18. August <strong>2012</strong><br />

Johanna Breede<br />

PHOTOKUNST<br />

Fasanenstraße 69<br />

10719 Berlin-Charlottenburg<br />

Di – Fr 11 – 18 Uhr<br />

Sa 11 – 16 Uhr

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