brennpunkt 2-2012 .indd - Edition dibue
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Gerhard Weber,<br />
»Privatleben«<br />
Laura Silleras,<br />
»Chimuelos«<br />
Göran Gnaudschun,<br />
»Portraits«<br />
und Irina Tübbecke,<br />
»in between dialogues<br />
(filmset portraits)«<br />
Die Portraits von Gerhard Weber beeindrucken<br />
durch ihre scheinbare Normalität.<br />
Sie zeigen das Leben der Menschen<br />
die dort mit Ruhe und Selbstbewusstsein<br />
der Kamera begegnen, die doch<br />
gerade ein besonders scharfes Bild ihrer<br />
Intimität festhält. Es ist eine besondere<br />
Gabe des Fotografen Menschen dieses<br />
Vertrauen zu vermitteln und das Ergebnis<br />
bewundernswert.<br />
© Laura Silleras<br />
Laura Silleras lebt und arbeitet in<br />
Mexico, Berlin und Spanien. Seit sie<br />
ihre Hasselblad hat, also seit 2001, hat<br />
sie nicht mehr aufgehört zu fotografieren.<br />
Und das freut uns sehr.<br />
Göran Gnaudschun, entwickelt eine<br />
besondere Beziehung zu den Menschen<br />
die er portraitiert. Für ihn endet<br />
die Verantwortung nicht damit wie die<br />
© Göran Gnaudschun, (O.i.F.)<br />
Portraitierten dargestellt sind, er kümmert<br />
sich auch darum das seine Portraits<br />
in der angemessenen Umgebung<br />
gezeigt werden. Den Respekt den er für<br />
diese Menschen empfindet vermittelt er<br />
auch dadurch.<br />
Irina Tübbecke, hat die Fotografie bei<br />
ihrer Arbeit als Maskenbildnerin für sich<br />
entdeckt. Was ein Hilfsmittel zur Dokumentation<br />
war, änderte ihren Blick auf<br />
die Personen. Gerade ihre Arbeit an<br />
Filmsets eröffneten ihr eine neue Perspektive<br />
auf die Schauspieler als Privatpersonen<br />
und Filmfigur. Irina Tübbecke<br />
lebt und arbeitet in Berlin.<br />
Göran Gnaudschun<br />
»Neue Portraits«<br />
Wenn ich Menschen portraitiere, entsteht<br />
oft ein sehr fragiler Zustand, bei<br />
dem es scheint, als würde sich etwas<br />
in meinem Gegenüber verändern. Für<br />
einen kurzen Moment gibt es die Möglichkeit<br />
der Einheit von Innerem und<br />
Äußerem. Dieser Moment findet sich<br />
zwischen Spannung und Loslassen, zwischen<br />
Kontrolle und Selbstaufgabe; er ist<br />
flüchtig und die Fotografie die einzige<br />
Erinnerung daran.<br />
Wahrscheinlich ist dieser Moment aber<br />
weniger in der Person, als in dem Bild<br />
von ihr begründet. Es gibt etwas, das nur<br />
© Gerhard Weber<br />
<strong>brennpunkt</strong> 2/<strong>2012</strong><br />
Galerien<br />
im Portraitprozess entstehen kann.<br />
Ich glaube an Bilder, weil ich von ihnen<br />
weiß, dass sie lügen, dass sie etwas<br />
anderes erzählen, als das, was vorhanden<br />
war. Augenzeugenschaft als Mittel<br />
zur Fiktionalisierung, zur Neugestaltung,<br />
zur Transformation. Material, das<br />
aus der Wirklichkeit stammt, mit ihr<br />
aber nichts als den Ursprung, das Dagewesensein<br />
gemein hat. Alles andere ist<br />
Interpretation.<br />
Es gibt ein Außen und ein Innen, an der<br />
Grenze dazwischen ist das Auge, ist der<br />
Blick, ist das Augenlicht, das die Außenwelt<br />
formt und interpretiert. Ich kann<br />
nicht in das Innere der Menschen sehen,<br />
es ist zu vielschichtig, um es abzubilden;<br />
aber ich kann mit Hilfe des Blickes,<br />
des Gesichtsausdruckes, der Haltung<br />
und des Lichtes eine Intensität<br />
im Bild erzeugen. Eine Intensität, die<br />
in Momenten des Übergangs entsteht:<br />
wenn der Blick weder den Fotografen,<br />
noch den Betrachter meint und wenn er<br />
sich aber noch nicht nach innen zurückzieht.<br />
Momente, die in unterschiedlichen<br />
Abstufungen mehr über das Selbstbewusstwerden<br />
als über die Selbstdarstellung<br />
erzählen.<br />
bis 15. April <strong>2012</strong><br />
PHOTOPLATZ<br />
im Hotel Bogota<br />
Schlüterstraße 45<br />
10707 Berlin-Charlottenburg<br />
www.bogota.de<br />
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