brennpunkt 2-2012 .indd - Edition dibue
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senmedien wählten. Ed Ruscha, Allen<br />
Ruppersberg und Chris Burden beschäftigten<br />
sich mit der Populärkultur und der<br />
Massenproduktion als alternative Produktions-<br />
und Distributionsmittel. Sie<br />
verwendeten unpersönliche Formen,<br />
wie z.B. kommerziell produzierte und<br />
als Konsumgüter verkaufte Objekte oder<br />
Werbemittel. Unter Umgehung konventioneller<br />
Ausstellungsräume erreichten<br />
diese Künstler ein neues Publikum. Sie<br />
traten häufig anonym auf, wodurch die<br />
Identität von Künstler und Werk sekundär<br />
wurde.<br />
»Art School as Audience« (Kunstschule<br />
als Publikum), der fünfte Abschnitt der<br />
Ausstellung, beleuchtet die wichtige<br />
Rolle der Kunstschulen in der Entwicklung<br />
zeitgenössischer Kunstformen. Sie<br />
dienten als ruhende Pole. Dort waren<br />
Künstler das Publikum anderer Künstlerkollegen.<br />
CalArts und deren Vorgänger,<br />
das Chouinard Art Institute, waren<br />
zentrale Orte wichtiger Künstlergruppen,<br />
wie es an den Arbeiten von Studenten<br />
wie Ed Ruscha und Joe Goode<br />
und von Lehrern wie John Baldessari,<br />
Miriam Schapiro und Judy Chicago<br />
erkennbar ist. Andere wichtige Foren<br />
waren neue Fakultäten für Kunst, die<br />
an Hochschulen und Universitäten im<br />
County Los Angeles entstanden. Besonders<br />
auf dem Campus von Irvine oder<br />
San Diego fand sich ein stimulierendes<br />
Publikum für die Experimente von<br />
Künstlern wie Martha Rosler, Barbara<br />
Smith und Eleanor Antin.<br />
Die letzte Abteilung, »The Art of Protest«<br />
(Die Kunst des Protests), untersucht, wie<br />
gesellschaftliche und politische Entwicklungen<br />
die Künstler mobilisierten,<br />
ihre Arbeiten auf der Straße zu zeigen.<br />
In den 1960er Jahren wurde Los Angeles<br />
Schauplatz der ersten von Künstlern<br />
angeführten Proteste gegen den Vietnamkrieg.<br />
Daraus entstand 1966, noch<br />
vor der Entstehung der Galerienstraße<br />
am La Cienega Boulevard, ein Peace<br />
Tower (Turm des Friedens). Im folgenden<br />
Jahrzehnt war es der Feminismus,<br />
der viele Künstler zu gesellschaftlichen<br />
Interventionen veranlasste, wie man an<br />
der Arbeit von Suzanne Lacy und Leslie<br />
Labowitz-Starus „In Mourning and in<br />
Rage“ von 1977 sieht, einer vielbeachteten,<br />
auf den Stufen des Rathauses aufgeführten<br />
Protestperformance.<br />
Wallace Berman, Semina Cover with Wife<br />
(Photograph of Shirley Berman),1959,<br />
Halbton Reproduktion auf Karton. Getty<br />
Research Institute, Los Angeles, CA. © Wallace<br />
Berman, (Original in Farbe)<br />
»Greetings from L.A.« bietet einen<br />
neuen Blick auf die Kunst in Südkalifornien,<br />
indem sie zeigt, wie Künstler<br />
dieser Region die konventionellen<br />
Beziehungen zwischen Kunst und Publikum<br />
änderten und Alternativen für eine<br />
öffentliche Rolle der Kunst und ihren<br />
Platz in der Gesellschaft entwickelten.<br />
Die Ausstellung gibt Einblicke in einige<br />
erst kürzlich erworbenen Archive wie<br />
die von Betty Asher, Hal Glicksman,<br />
George Herms, Wolfgang Stoerchle,<br />
des Magazins »High Performance«, der<br />
Galerien von Rolf Nelson, Mizuno und<br />
Jan Baum sowie in die Papiere von Charles<br />
Brittin und Edmund Teske. Ergänzt<br />
werden diese durch Material aus Archiven,<br />
die nicht immer mit Südkalifornien<br />
in Verbindung gebracht werden, wie die<br />
Papiere der Kunstkritiker Irving Sandler,<br />
Barbara Rose und Lawrence Alloway<br />
aus New York, der Gründerin und Kuratorin<br />
des New Museum Marcia Tucker<br />
sowie der Kasmin Gallery in London.<br />
Dritter Teil: Julius Shulman<br />
Der letzte Teil der Berliner Ausstellung<br />
zeigt über 50 Fotografien von Julius<br />
Shulman, dem bedeutendsten Architekturfotografen<br />
der amerikanischen<br />
Nachkriegsfotografie. Mehr als dreißig<br />
Jahre fotografierte er Häuser der<br />
Moderne von Richard Neutra, Frank<br />
bis 10. Juni <strong>2012</strong><br />
Martin-Gropius-Bau<br />
Niederkirchnerstraße 7<br />
10963 Berlin-Kreuzberg<br />
Mi – Mo 10 – 19 Uhr<br />
Dienstags geschlossen<br />
<strong>brennpunkt</strong> 2/<strong>2012</strong><br />
Galerien<br />
Lloyd Wright, Frank O’Gehry – viele<br />
machte er dadurch zu Ikonen der Architektur.<br />
Die Ausstellung zeigt Schlüsselwerke<br />
seines Schaffens.<br />
Liste der beteiligten Künstler<br />
Peter Alexander, John Altoon, John<br />
Baldessari, Larry Bell, Billy Al Bengston,<br />
Karl Benjamin, Ed Bereal, Wallace<br />
Berman, Cameron, Vija Celmins, Judy<br />
Chicago, Mary Corse, Ronald Davis,<br />
Richard Diebenkorn, Melvin Edwards,<br />
Frederick Eversley, Lorser Feitelson, Llyn<br />
Foulkes, Sam Francis, Joe Goode, Robert<br />
Graham, Frederick Hammersley, George<br />
Herms, David Hockney, Stephan von<br />
Huene, Craig Kauffman, Edward Kienholz,<br />
Helen Lundeberg, John Mason,<br />
Allan McCollum, John McCracken,<br />
John McLaughlin, Ron Miyashiro, Ed<br />
Moses, Lee Mullican, Bruce Nauman,<br />
Helen Pashgian, Ken Price, Noah Purifoy,<br />
Ed Ruscha, Betye Saar, Henry Takemoto,<br />
DeWain Valentine, Peter Voulkos,<br />
Gordon Wagner, Norman Zammitt.<br />
Katalog:<br />
Deutsche Museumsausgabe: 38 Euro<br />
(Softcover, ohne ISBN-Nr.)<br />
Deutsche Buchhandelsausgabe: ca.<br />
49,80 Euro, (Hardcover, ISBN 978-3-<br />
7757-3304-5)<br />
Englische Buchhandelsausgabe:<br />
38 Euro (Hardcover, ISBN 978-1-60606-<br />
072-8)<br />
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