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The Browse Fotofestival Berlin <strong>2012</strong><br />
Timo Vogt<br />
»Syria - Land of the<br />
Living Dead«<br />
Hintergrund:<br />
Im Februar <strong>2012</strong> war der Aufstand der<br />
Syrier gegen das Assad-Regime auf<br />
einem Höhepunkt. Nach 11 Monaten<br />
demonstrierten die Menschen noch<br />
immer gewaltfrei. Immer mehr Deserteure<br />
der Armee schlossen sich zur<br />
Freien Syrischen Armee zusammen.<br />
Doch wegen ihrer mangelhaften Ausrüstung<br />
waren sie bestenfalls eine Art<br />
Schutztruppe für die Bevölkerung. Vor<br />
den Panzern Assads können sie letztlich,<br />
wie auch die unbewaffneten Zivilisten,<br />
nur fliehen.<br />
132 <strong>brennpunkt</strong> 2/<strong>2012</strong><br />
Die Reportage:<br />
Über die Berge der Türkei kommen Versorgungsgüter,<br />
Waffen und auch Journalisten<br />
nach Syrien. Flüchtlinge kehren<br />
als Unterstützer der Freien Syrischen<br />
Armee (FSA) oder als Aktivisten ins Land<br />
zurück. Trotz massiver Repression gehen<br />
die Menschen weiterhin friedlich auf die<br />
Straßen und riskieren dabei von Scharfschützen<br />
erschossen zu werden. Sie<br />
fordern Freiheit und den Sturz Assads.<br />
Die kleinen Gruppen der FSA geben<br />
sich zuweilen zwar martialisch, doch<br />
bei Angriffen der Regierungstruppen<br />
Ein Junge steht in einer verwüsteten Straße in Kurin. Panzer haben hier Häuser einfach plattgewalzt. © Timo Vogt/randbild.de<br />
können sie die Bevölkerung nicht schützen.<br />
Mit ihren Gewehren und den zum<br />
Teil selbstgebastelten Patronen können<br />
sie den Panzern Assads nichts entgegensetzen.<br />
Beim Angriff auf das Dorf Kurin<br />
(Provinz Idlib) am 22. Februar können<br />
sie nur schnell einige verängstigte Zivilisten<br />
in den Olivenhainen verstecken.<br />
Nach sieben Stunden Beschuss zieht<br />
sich die Armee zurück und die Menschen<br />
kehren in den verwüsteten Ort<br />
zurück. Sechs Männer werden ermordet<br />
aufgefunden. Sie wurden brutal hin-