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Pacific Standard Time<br />
Kunst in Los Angeles<br />
1950 -1980<br />
Das Ausstellungsprojekt »Pacific Standard<br />
Time. Kunst in Los Angeles 1950-<br />
1980« zeigt Entwicklungsprozesse der<br />
Kunstszene im Los Angeles der Nachkriegszeit.<br />
Die Stadt am Pazifik zeigt<br />
eine beeindruckend vielfältige und<br />
äußerst agile West-Coast-Kunstszene.<br />
Sie belegt damit, dass sie mehr ist als<br />
Hollywood und eine große Stadt im<br />
Land der Sonne und der Palmen. »Pacific<br />
Standard Time« lenkt den Blick auf<br />
international vielbeachtete Künstler<br />
wie John Baldessari, David Hockney,<br />
Edward Kienholz oder Ed Ruscha als<br />
auch auf weniger bekannte Protagonisten<br />
wie die abstrakten Maler Helen<br />
Lundeberg und Karl Benjamin, Keramiker<br />
wie Ken Price oder John Mason und<br />
Bildhauer wie DeWain Valentine.<br />
Die Megaschau – in Los Angeles<br />
waren über 60 Institutionen und Galerien<br />
beteiligt – kommt mit den beiden<br />
wichtigsten Kernausstellungen des<br />
Getty Museum und Getty Research Institute<br />
nach Europa. Einzige europäische<br />
Station ist der Martin-Gropius-Bau in<br />
Berlin. »Pacific Standard Time« ist die<br />
erste Ausstellung zur modernen Kunst<br />
des Getty Museum.<br />
Jener Ausstellungsteil, der in Los Angeles<br />
im Getty-Museum unter dem Titel<br />
»Crosscurrents in L.A. - Painting and<br />
Sculpture 1950-1970« zu sehen war,<br />
präsentiert Malerei und Skulptur. Im<br />
zweiten Teil, in Los Angeles zu sehen<br />
unter dem Titel »Greetings from L.A. –<br />
Artists and Publics 1950-1980«, werden<br />
Poster, Künstlerkataloge, Postkarten,<br />
Einladungskarten und andere Memorabilia<br />
gezeigt, die einen tieferen Einblick<br />
in die Netzwerke der Kunstszene<br />
jener Zeit in Los Angeles erlauben. Für<br />
Berlin wird die Schau um Fotografien<br />
von Julius Shulman ergänzt. Seine Architekturaufnahmen<br />
prägten in den 1950er<br />
Jahren entscheidend das Bild des kalifornischen<br />
Lebensstils. Seine Sensibilität,<br />
sein intuitiver und unvergleichlicher<br />
Sinn für Komposition und den ‚entscheidenden<br />
Augenblick‘ brachten ihm<br />
den Ruf eines Meisters seines Fachs zu<br />
sein.<br />
Julius Shulman, Case Study House # 22, 1960, Silbergelatine-Abzug<br />
Getty Research Institute, Los Angeles, CA. © J. Paul Getty Trust<br />
Erster Teil: Gegenströmungen<br />
Der erste Teil der Berliner Schau vereint<br />
mehr als 70 Werke von über 40 Künstlern.<br />
Er zeichnet den Aufstieg der südkalifornischen<br />
Kunstszene zwischen 1950<br />
und 1980 nach. Die Namensliste liest<br />
sich wie das Who-is-who der heute international<br />
vielbeachteten Künstler. Künstler<br />
wie John Baldessari, David Hockney,<br />
Edward Kienholz, Bruce Nauman oder<br />
Ed Ruscha begannen dort ihre Karriere.<br />
Das Entree in die pazifische Zeitzone<br />
beginnt mit der Ikone »A Bigger Splash«<br />
des Briten David Hockney aus dem Jahr<br />
1967. Es ist eines der Schlüsselbilder der<br />
Ausstellung und steht für ein hedonistisches<br />
Leben unter Palmen bei ewigem<br />
Sonnenschein und Parties.<br />
<strong>brennpunkt</strong> 2/<strong>2012</strong><br />
Galerien<br />
Die Ausstellung ist sowohl chronologisch<br />
als auch thematisch aufgebaut<br />
und umfasst sechs Abteilungen, die das<br />
gesamte Spektrum der in Los Angeles<br />
simultan vorkommenden Kunstrichtungen<br />
widerspiegeln. Abstrakte Arbeiten –<br />
Keramik-Skulpturen und nüchtern-klare<br />
Gemälde – sind in der ersten Abteilung<br />
zu sehen. Überraschende Gegenwelten<br />
zeigt der anschließende Werkblock<br />
aus den 1960er und 1970er Jahren. Auf<br />
Abstraktion und keramische Urformen<br />
folgt nun eine Welt der Assemblagen<br />
und Collagen. In ihnen wird Los Angeles<br />
als Ort vieler Kulturen und explodierender<br />
sozialer Unterschiede anschaulich.<br />
Arbeiten von Künstlern wie George<br />
Herms, Wallace Berman und Ed Bereal<br />
haben diesem künstlerischen Ansatz in<br />
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