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Galerien<br />

Robert Polidori<br />

Die umfassende Ausstellung gibt Einblick<br />

in das imposante Gesamtwerk von<br />

Robert Polidori.<br />

Beeindruckende Photographien des<br />

Schlosses Versailles, aus dem Kreml<br />

und aus der kubanischen Hauptstadt<br />

Havanna werden ebenso präsentiert wie<br />

ausgewählte Arbeiten aus den Serien<br />

»Sperrzonen: Pripyat and Chernobyl«<br />

sowie »After the Flood« mit Photographien<br />

aus New Orleans nach dem Hurrikan<br />

»Katrina«. Ergänzend zu diesen<br />

Serien werden ausgewählte Architekturphotographien<br />

von Robert Polidori<br />

aus New York, Los Angeles und Berlin<br />

gezeigt.<br />

Feudaler Prunk und farbenfrohe<br />

Patina - Robert Polidoris Spurensuche<br />

im Schloss Versailles, im Kreml und in<br />

Havanna<br />

Der Fokus der Ausstellung liegt auf Polidoris<br />

umfangreicher Dokumentation<br />

der Umbau-und Restaurationsarbeiten<br />

im Schloss Versailles, die er seit nunmehr<br />

über 25 Jahren photographisch<br />

begleitet.<br />

Die prunkvollen Räume, die aufwendigen<br />

Restaurierungsarbeiten am Schloss<br />

in den 80er Jahren und die goldgerahmten<br />

Porträts von Adligen, die Polidori zu<br />

seinen Subjekten auserkoren hat, geben<br />

dem Betrachter einen Einblick in die<br />

Vergangenheit dieses geschichtsträchtigen<br />

Ortes, die so behutsam konserviert<br />

wird. Gleichzeitig verbindet sich<br />

die Historie mit der Gegenwart und lässt<br />

die glanzvolle Ästhetik dieser sorgsam<br />

geschmückten, verzierten und doch<br />

längst vergangenen feudalen Welt neu<br />

erleben.<br />

Eine für das Auge kaum fassbare Überfülle<br />

an Goldverzierungen, polierten<br />

Intarsien und glitzernden Kronleuchtern<br />

zeigen hingegen Polidoris Photographien<br />

aus dem Kreml in Moskau,<br />

dem ehemaligen Sitz der Zaren und<br />

Fürsten, der heute wieder Regierungssitz<br />

ist. In den komplexen, stillen Bildern<br />

schließt sich der Kreis zwischen<br />

gestern und heute.Die Spuren der Zeit<br />

sind auch in Polidoris Aufnahmen aus<br />

10 <strong>brennpunkt</strong> 2/<strong>2012</strong><br />

© ROBERT POLIDORI, GALLERY OF BATTLES, CHATEAU DE VERSAILLES, 1985<br />

Havanna zu finden. Sie zeigen bröckelnde,<br />

abblätternde, aufbrechende<br />

Strukturen, gleichzeitig ziehen sie den<br />

Betrachter durch die brillanten, vollen<br />

Farben und Kontraste in ihren Bann.<br />

Die Spuren der Zeit in Robert Polidoris<br />

Architekturphotographie<br />

Den Photographien Polidoris wohnen<br />

eine anmutige Stille, eine präzise komponierte<br />

Ästhetik, eine farbenfrohe<br />

Komplexität und Kraft inne. Die Detailgenauigkeit<br />

der großformatigen Bilder<br />

ermöglicht es dem Betrachter, die Oberflächenstrukturen<br />

und Formen mit dem<br />

Auge regelrecht abzutasten: eine komplexe<br />

Bildfläche, die uns die Räume auf<br />

ganz neue Weise erfahren lässt.<br />

Der Berührungspunkt zwischen Alt und<br />

Neu ist ein wiederkehrendes Motiv in<br />

Polidoris Arbeiten. Die von ihm photographierten<br />

Räume, obwohl vollkommen<br />

menschenleer, erzählen mit ihrer<br />

einzigartigen Patina oder ihrem höfischen<br />

Glanz mannigfache Geschichten.<br />

So photographierte er 2009 auch<br />

das Neue Museum in Berlin, das vom<br />

englischen Architekten David Chipperfield<br />

aufwendig wiederhergestellt<br />

wurde, wobei alte Strukturen von neuen<br />

ergänzt und die sichtbaren Spuren der<br />

Zeit bewusst erhalten wurden.<br />

© ROBERT POLIDORI, “LA GUARIDA”<br />

RESTAURANT ENTRANCE<br />

418 CONCORDIA, VEDADO, HAVANA, 1997<br />

Polidoris Zeugnisse der Zerstörung aus<br />

der atomaren Sperrzone und nach der<br />

Naturkatastrophe<br />

Robert Polidori dokumentiert in seinen<br />

Werken auch die oftmals verheerenden<br />

Auswirkungen des menschlichen<br />

Eingriffs in seine Umwelt, wie z.B. in<br />

seiner eindringlichen Serie zur Reaktorkatastrophe<br />

in Tschernobyl. Er hat<br />

zudem die Auswirkungen des verheerenden<br />

Hurrikans »Katrina« im Jahr<br />

2005 in New Orleans photographiert.<br />

Aus beiden Serien werden ausgewählte<br />

Werke in der Ausstellung präsentiert.<br />

Die Architekturphotographie nutzt Polidori<br />

so als Mittel, dem Betrachter nicht<br />

nur die Paläste der Welt, sondern auch<br />

Orte der Zerstörung und der Tragödie zu<br />

zeigen, so dass sich der Rezipient mit

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