Die Stimmen der Arbeiterinnen - Christliche Initiative Romero eV

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12 Entwicklung der regionalen Standortstruktur der EU-15-Bekleidungsimporte zwischen 1990 und 2001
3 Näherinnen eine Stimme verleihen: Das Projekt „Stärkung von lokalen Recherchekapazitäten und des Eintretens für die Arbeitsrechte von Frauen” Seit mehr als 10 Jahren üben die europäische Kampagne für ‚Saubere’ Kleidung (Clean Clothes Campaign – CCC), die nordamerikanische und australische Anti-Sweatshop-Bewegung Druck auf Einzelhändler, internationale Marken und Hersteller im „Norden” und „Westen” aus, um die Bedingungen, unter denen sie ihre Waren produzieren lassen, zu verbessern. Als Antwort darauf haben sich die Unternehmen Verhaltenskodizes gegeben und begonnen, eigene Implementierungsverfahren für diese Kodizes zu entwickeln und bei ihren Lieferanten die Einhaltung der Sozialstandards zu überprüfen. In der hier behandelten Region konzentrieren sich diese Aktivitäten vor allem auf die Türkei. Doch auch die anderen Länder rücken in Reaktion auf internationale Kampagnenarbeit zunehmend in den Fokus. Multinationale Unternehmen nutzen überwiegend kommerzielle Auditfirmen, um die Umsetzung der Standards ihrer Kodizes zu überwachen. Erfahrungen belegen jedoch zahlreiche Mängel bei kommerziellen Audits insbesondere hinsichtlich der Beschäftigteninterviews, der Zahlung von existenzsichernden Löhnen und der Vereinigungsfreiheit. Trotzdem liefern sie ihren Klienten – den Handelsketten und internationalen Markenfirmen – ein „sauberes” Image und wunderbare PR-Gelegenheiten. Im Unterschied dazu sind internationale Multistakeholder-Initiativen wie die Fair Wear Foundation in den Niederlanden und die Ethical Trading Initiative in Großbritannien dabei, neue Wege zu beschreiten, indem sie versuchen, glaubwürdige Kontroll- und Auditverfahren zu entwickeln, welche die Arbeits- und Lebensbedingungen in der Industrie wirklich verbessern sollen. Vor diesem Hintergrund und angesichts der Schwäche der Interessenvertretung von ArbeiterInnen in der Bekleidungsbranche hat die CCC ein Projekt initiiert, um in Osteuropa und der Türkei lokale Kompetenzen für das Monitoring von Arbeitsrechten und Arbeitsbedingungen mit dem Schwerpunkt Bekleidungsindustrie zu entwickeln. Aus dem Erfahrungsschatz der CCC-Partner im Süden schöpfend, stellten Bettina Musiolek und Verka Vasileva ein Handbuch zusammen, das in die sechs Sprachen der Teilnehmerländer übersetzt und den lokalen Bedingungen angepasst wurde. Das CCC-Glossar „Monitoring und Verifizierung in der Bekleidungs- und Sportbekleidungsindustrie” wurde ebenfalls übersetzt und steht nun Organisationen und ExpertInnen der jeweiligen Länder zur Verfügung. Im Juni 2003 starteten Arbeits- und Menschenrechts-NROs sowie engagierte ForscherInnen vor Ort Recherchen zur Situation von ArbeiterInnen in der Bekleidungsindustrie in Polen, Rumänien, Bulgarien, Serbien, Mazedonien und der Türkei. Dabei wurde eine einheitliche Methodik angewendet. Sechs kleine Gruppen von insgesamt 37 lokalen ForscherInnen führten Befragungen von 256 Näherinnen und anderen ArbeiterInnen durch, die in 55 Produktionsstätten beschäftigt waren.
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