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technische projekte<br />

die bleifreie zukunft der<br />

elektronik<br />

Neue Umweltrichtlinien der EU erfordern Umdenken – ab 2006 sind nur noch bleifreie<br />

Computer und Elektronikgeräte auf dem Markt erlaubt. Das hat Folgen für Hersteller und<br />

Zulieferer. Aber es entstehen auch neue Wettbewerbschancen.<br />

TEXT › Ralf Wierse, <strong>Brunel</strong> Communications in Hildesheim<br />

Konkret handelt es sich um zwei neue EU-Richtlinien, die in<br />

nationales Recht umgesetzt werden. Dabei dient die Richtlinie<br />

„Waste Electrical and Electronic Equipment“ (WEEE) der Vermeidung<br />

von „Elektronikschrott“ und die „Restriction of Hazardous<br />

Substances“ (RoHS) der Beschränkung bestimmter gefährlicher<br />

Substanzen in Elektro- und Elektronikgeräten.<br />

Die Verwendung dieser Substanzen wird zum Schutze von<br />

Umwelt und Gesundheit und zur Erleichterung der Entsorgung<br />

eingeschränkt. Bei den als gefährlich eingestuften Substanzen<br />

handelt es sich um Blei, Quecksilber, Cadmium, sechswertiges<br />

Chrom und die als Flammschutzmittel eingesetzten polybromierten<br />

Biphenyle (PBB) und polybromierten Diphenylether<br />

(PBDE). Die größte sich daraus ergebende Herausforderung für<br />

die Elektronikindustrie ist die Substitution von Blei im Lotmaterial.<br />

Typisch für bleifreie Lote ist ein höherer Zinnanteil als bei<br />

Zinn-Blei-Loten. Daraus ergibt sich jedoch ein 20 – 40 K höherer<br />

Schmelzpunkt. Prozesstemperaturen beim Löten liegen damit<br />

bei 240 – 260 ˚C anstatt der bisher üblichen 200 – 240 ˚C. In der<br />

Praxis kommen in Zukunft verschiedene Lote zum Einsatz.<br />

Dabei handelt es sich um die Kombinationen Zinn-Silber, Zinn-<br />

Wismuth oder Zinn-Kupfer. In der Konsequenz wird der Einsatz<br />

von einem Lot für verschiedene Einsatzbereiche, wie im Falle<br />

des universellen Zinn-Blei-Lotes, nicht mehr möglich sein.<br />

Die bleifreien Lote (RoHS) haben eine weit reichende Auswirkung<br />

auf die Herstellungskette. So werden neue Komponenten,<br />

neue Lötstraßen und andere Prozesse erforderlich sein.<br />

Auch die verwendeten elektronischen Bauteile müssen den<br />

höheren Löttemperaturen gewachsen sein, so dass viele der<br />

heute eingesetzten Gehäuseformen von Bauteilen nicht mehr<br />

ohne weiteres verwendbar sein werden.<br />

24<br />

der Spezialist<br />

Außerdem müssen elektronische<br />

Bauteile auch intern die gefährlichen<br />

Substanzen nach RoHS vermeiden.<br />

Dabei handelt es sich im<br />

Wesentlichen um Blei, aber auch<br />

um Halogene (PBB und PBDE). Auch<br />

Leiterplatten müssen auf Blei und<br />

Halogene verzichten. Als Möglichkeiten<br />

für Metallisierungen kommen<br />

hier beispielsweise chemisch<br />

Nickel/Gold, chemisch Zinn und che-<br />

›18<br />

Die Elektronikindustrie<br />

vor neuen Herausforderungen:<br />

In Zukunft müssen<br />

tradi tionelle Komponenten<br />

und Fertigungsprozesse<br />

neu überdacht werden,<br />

um den neuen Umweltrichtlinien<br />

der EU zu entsprechen.<br />

›18

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