EuroMold-Special 2010 - Fachverlag Möller
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AUSSTELLERINFORMATIONEN<br />
Automatisiertes Laserpolieren<br />
reduziert die Kosten im Werkzeug-<br />
und Formenbau<br />
Bild 1:<br />
Laserpolierte Kugelkalotte (links) und Ausgangszustand (rechts)<br />
Durch automatisierte Prozesse lässt sich die Bearbeitungszeit des<br />
manuellen Polierens auf ein Zehntel verkürzen. Ein internationales<br />
Konsortium aus Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen<br />
untersucht deshalb nun unter Federführung zweier Fraunhofer-Institute<br />
die Automatisierung von Polierprozessen im Forschungsprojekt<br />
»poliMATIC«. Das Projekt wird innerhalb der kommenden drei Jahre<br />
mit 3,9 Milionen Euro von der Europäischen Kommission gefördert.<br />
Ziel ist es, Herstellungskosten im Werkzeug- und Formenbau zu<br />
reduzieren und gleichzeitig das Problem des Fachkräftemangels für<br />
das manuelle Polieren zu lösen. Die Partner im Projekt erhoffen sich<br />
von den Ergebnissen auch neue Absatzchancen für die europäische<br />
Werkzeugindustrie.<br />
Die Werkzeugindustrie in Europa<br />
verzeichnet einen jährlichen Umsatz<br />
von 13 Milliarden Euro. Bei<br />
der Herstellung von Spritzgussformen<br />
entfallen 12 bis 15 Prozent<br />
der Produktionskosten und 30 bis<br />
50 Prozent der Produktionszeit<br />
auf das Polieren. Die überwiegend<br />
kleinen und mittleren europäischen<br />
Unternehmen, die sich auf<br />
die Produktion von Werkzeugen<br />
und Formen spezialisiert haben,<br />
stehen heute in einem Preiskampf<br />
mit Asien. Die Oberflächenbearbeitung<br />
der Werkzeuge außerhalb<br />
Europas ist hier oft nur der Anfang<br />
– häufig werden später noch<br />
weitere Schritte des Herstellungsprozesses<br />
entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette verlagert.<br />
Um dieser Herausforderung<br />
entgegenzutreten, hat ein europäisches<br />
Konsortium innovativer<br />
Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />
bereits im Juni <strong>2010</strong><br />
das Projekt »poliMATIC« ins Leben<br />
gerufen. Das Verbundprojekt ist<br />
gezielt auf KMU ausgerichtet und<br />
wird über einen Zeitraum von drei<br />
Jahren mit 3,9 Millionen Euro von<br />
der europäischen Kommission<br />
gefördert. Die beiden Fraunhofer-<br />
Institute für Lasertechnik ILT und<br />
für Produktionstechnologie IPT<br />
koordinieren das Projekt.<br />
Ziel von PoliMATIC ist es, zwei<br />
automatisierte Poliertechniken zu<br />
entwickeln, die bei vollständiger<br />
CAD/CAM-Kompabilität bis zu 30<br />
Mal schneller zum gewünschten<br />
Ergebnis führen als das manuelle<br />
Polieren. Auf diese Weise können<br />
sich die Polierfacharbeiter auf<br />
komplexere Teile der Werkzeuge<br />
konzentrieren.<br />
Die Oberflächenrauheit von Werkzeugen<br />
und Formen ist ausschlaggebend,<br />
um den Anforderungen<br />
unterschiedlicher Anwendungen<br />
gerecht zu werden. Daher nutzt<br />
die europäische Werkzeugindustrie<br />
unterschiedliche Poliertechniken<br />
dazu, die geeigneten Oberflächenrauheiten<br />
zu erzeugen.<br />
Die geläufigen automatisierten<br />
Polierverfahren basieren jedoch<br />
hauptsächlich auf großflächigem<br />
Materialabtrag, etwa beim Elektropolieren,<br />
elektro-chemischen<br />
Polieren oder beim Gleitschleifen.<br />
Die Folgen sind oft eine ungleichmäßige<br />
Qualität der polierten<br />
Formen und Werkzeuge sowie<br />
Kantenabrundungen und Formabweichungen.<br />
Darüber hinaus<br />
sind tiefere Aussparungen schwieriger<br />
zu bearbeiten. Die bisher<br />
bekannten Automationstechniken<br />
sind daher für die meisten Werkzeuge<br />
mit Freiformflächen und<br />
funktionsrelevanten Kanten nicht<br />
geeignet.<br />
Der Werkzeugbau setzt daher<br />
<strong>EuroMold</strong>-<strong>Special</strong> <strong>2010</strong>