EuroMold-Special 2010 - Fachverlag Möller
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AUSSTELLERINFORMATIONEN<br />
Teil optimiert. Dieses bedeutet<br />
genügend Kühlkapazität, eine gute<br />
Spritzgießmaschine und ein gutes<br />
Teilehandling.<br />
In dem CalcMaster Programm wird<br />
eine detaillierte Zykluszeit berechnet<br />
und es wird direkt sichtbar, wie<br />
die Zykluszeit sich ändert, wenn<br />
die Eingaben geändert werden.<br />
Optimierung anhand eines<br />
Beispiels<br />
Im nachfolgenden Beispiel eines<br />
automotive Gehäuseteiles wird<br />
gezeigt, wie man durch die verschiedenen<br />
oben besprochenen<br />
Änderungen den Spritzgießprozess<br />
simulieren kann und was der Werkzeugmacher<br />
dabei tun kann.<br />
Das Teil wird mit einer beheizten<br />
Düse auf eine Stelle angegossen<br />
mit einem ABS mit normalem<br />
Fließindex (MVI=14). Mit einer<br />
Wandstärke von 2 mm und einem<br />
max. Fließweg von 320 mm erreicht<br />
der Einspritzdruck 803 bar.<br />
Wenn man auch noch zwei andere<br />
Materialen simuliert, erkennt man<br />
mit einem ABS mit einem höheren<br />
Fließindex (MVI=20), dass der<br />
Druck 727 bar erreicht und mit<br />
einem PC/ABS blend (MVI=12)<br />
erreicht der Druck 1.104 bar und<br />
man benötigt resp. 275, 250 und<br />
375 Tonnen Schließkraft.<br />
Um die hohen Drücke zu vermeiden,<br />
werden jetzt zwei Angusspunkte<br />
gewählt und der max.<br />
Fließweg beträgt jetzt 170 mm.<br />
In allen drei Situationen sinkt der<br />
Einspritzdruck auf die Hälfte und<br />
damit auch die benötigte Schließkraft.<br />
Niedrige Einspritzdrücke<br />
verringern auch die internen<br />
Spannungen im Teil. Die Einspritzdrücke<br />
können noch weiter<br />
gesenkt werden, in dem man z.B.<br />
die Schmelztemperatur erhöht.<br />
Der Einspritzdruck sinkt nochmals<br />
um ca. 15 %. Um die Zykluszeit<br />
zu optimieren, ist direkt zu sehen,<br />
dass der PC/ABS blend ca. 42 Sekunden<br />
benötigt und das ABS<br />
52 Sekunden. Wenn ein Material<br />
mit besseren Kühleigenschaften<br />
verwendet wird, kann schon viel<br />
Zeit gewonnen werden.<br />
Zweitens kann angegeben werden<br />
ob, die Kühlung im Werkzeug normal<br />
oder sehr gut angelegt wird.<br />
Das heißt, dass der Werkzeugmacher<br />
sich Mühe machen soll, eine<br />
sehr gute Kühlung einzubauen. Mit<br />
einer sehr guten Kühlung geht die<br />
Kühlzeit bei dem ABS auch nach<br />
43 Sekunden und bei dem PC/<br />
ABS blend nach 35 Sekunden. Da<br />
die Kühlzeit weitgehend bestimmt<br />
wird von der größten Wandstärke<br />
des Teils, soll möglichst das Teil<br />
hierfür optimiert werden. Im Teil<br />
ist diese Wandstärke 3,5 mm.<br />
Wenn das Design geändert werden<br />
kann und die größte Wandstärke<br />
nach 3,0 mm geht und die max.<br />
Entformtemperatur auch noch<br />
mit 10 °C erhöht wird, dann geht<br />
bei dem ABS die Zykluszeit nach<br />
33 Sekunden und bei dem PC/ABS<br />
blend nach 27 Sekunden.<br />
In diesem Beispiel ist also zu<br />
sehen, dass durch Optimieren<br />
die Einspritzdrücke fast halbiert<br />
werden und auch die Zykluszeit<br />
um 40 % reduziert wird. Wenn also<br />
im Werkzeug investiert wird, kann<br />
nachher bei der Teileproduktion<br />
viel gewonnen werden: das Werkzeug<br />
benötigt weniger Schließkraft<br />
und die Zykluszeit ist schneller und<br />
damit werden auch die Kosten des<br />
Teils geringer. Der Werkzeugmacher<br />
vermittelt damit auch Kennt-<br />
<strong>EuroMold</strong>-<strong>Special</strong> <strong>2010</strong>