09.01.2013 Aufrufe

EuroMold-Special 2010 - Fachverlag Möller

EuroMold-Special 2010 - Fachverlag Möller

EuroMold-Special 2010 - Fachverlag Möller

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

82<br />

AUSSTELLERINFORMATIONEN<br />

Teil optimiert. Dieses bedeutet<br />

genügend Kühlkapazität, eine gute<br />

Spritzgießmaschine und ein gutes<br />

Teilehandling.<br />

In dem CalcMaster Programm wird<br />

eine detaillierte Zykluszeit berechnet<br />

und es wird direkt sichtbar, wie<br />

die Zykluszeit sich ändert, wenn<br />

die Eingaben geändert werden.<br />

Optimierung anhand eines<br />

Beispiels<br />

Im nachfolgenden Beispiel eines<br />

automotive Gehäuseteiles wird<br />

gezeigt, wie man durch die verschiedenen<br />

oben besprochenen<br />

Änderungen den Spritzgießprozess<br />

simulieren kann und was der Werkzeugmacher<br />

dabei tun kann.<br />

Das Teil wird mit einer beheizten<br />

Düse auf eine Stelle angegossen<br />

mit einem ABS mit normalem<br />

Fließindex (MVI=14). Mit einer<br />

Wandstärke von 2 mm und einem<br />

max. Fließweg von 320 mm erreicht<br />

der Einspritzdruck 803 bar.<br />

Wenn man auch noch zwei andere<br />

Materialen simuliert, erkennt man<br />

mit einem ABS mit einem höheren<br />

Fließindex (MVI=20), dass der<br />

Druck 727 bar erreicht und mit<br />

einem PC/ABS blend (MVI=12)<br />

erreicht der Druck 1.104 bar und<br />

man benötigt resp. 275, 250 und<br />

375 Tonnen Schließkraft.<br />

Um die hohen Drücke zu vermeiden,<br />

werden jetzt zwei Angusspunkte<br />

gewählt und der max.<br />

Fließweg beträgt jetzt 170 mm.<br />

In allen drei Situationen sinkt der<br />

Einspritzdruck auf die Hälfte und<br />

damit auch die benötigte Schließkraft.<br />

Niedrige Einspritzdrücke<br />

verringern auch die internen<br />

Spannungen im Teil. Die Einspritzdrücke<br />

können noch weiter<br />

gesenkt werden, in dem man z.B.<br />

die Schmelztemperatur erhöht.<br />

Der Einspritzdruck sinkt nochmals<br />

um ca. 15 %. Um die Zykluszeit<br />

zu optimieren, ist direkt zu sehen,<br />

dass der PC/ABS blend ca. 42 Sekunden<br />

benötigt und das ABS<br />

52 Sekunden. Wenn ein Material<br />

mit besseren Kühleigenschaften<br />

verwendet wird, kann schon viel<br />

Zeit gewonnen werden.<br />

Zweitens kann angegeben werden<br />

ob, die Kühlung im Werkzeug normal<br />

oder sehr gut angelegt wird.<br />

Das heißt, dass der Werkzeugmacher<br />

sich Mühe machen soll, eine<br />

sehr gute Kühlung einzubauen. Mit<br />

einer sehr guten Kühlung geht die<br />

Kühlzeit bei dem ABS auch nach<br />

43 Sekunden und bei dem PC/<br />

ABS blend nach 35 Sekunden. Da<br />

die Kühlzeit weitgehend bestimmt<br />

wird von der größten Wandstärke<br />

des Teils, soll möglichst das Teil<br />

hierfür optimiert werden. Im Teil<br />

ist diese Wandstärke 3,5 mm.<br />

Wenn das Design geändert werden<br />

kann und die größte Wandstärke<br />

nach 3,0 mm geht und die max.<br />

Entformtemperatur auch noch<br />

mit 10 °C erhöht wird, dann geht<br />

bei dem ABS die Zykluszeit nach<br />

33 Sekunden und bei dem PC/ABS<br />

blend nach 27 Sekunden.<br />

In diesem Beispiel ist also zu<br />

sehen, dass durch Optimieren<br />

die Einspritzdrücke fast halbiert<br />

werden und auch die Zykluszeit<br />

um 40 % reduziert wird. Wenn also<br />

im Werkzeug investiert wird, kann<br />

nachher bei der Teileproduktion<br />

viel gewonnen werden: das Werkzeug<br />

benötigt weniger Schließkraft<br />

und die Zykluszeit ist schneller und<br />

damit werden auch die Kosten des<br />

Teils geringer. Der Werkzeugmacher<br />

vermittelt damit auch Kennt-<br />

<strong>EuroMold</strong>-<strong>Special</strong> <strong>2010</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!