EuroMold-Special 2010 - Fachverlag Möller
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AUSSTELLERINFORMATIONEN<br />
Autor: Marcel Schouenberg und Harry Schouenberg<br />
Innovative Software für die<br />
sichere Werkzeugkonstruktion<br />
Wenn ein Werkzeugmacher ein neues Werkzeug fertigen soll, bekommt<br />
er von dem Kunden einen 3D-Datensatz, eine bemaßte Zeichnung<br />
und weitere Spezifikationen, u.a. den zu verwendenden Kunststoff.<br />
Mit dieser Information soll er dann ein Werkzeug konstruieren, das<br />
einwandfrei Teile produzieren soll, mit einer guten Zykluszeit, auf der<br />
richtigen Spritzgießmaschine und mit dem vorgeschriebenen Material.<br />
In diesem Bereich kann der Werkzeugmacher schon viele Kenntnisse<br />
bekommen, ohne dass schon eine 3D-Füllsimulation vorhanden ist. Die<br />
Software CalcMaster ® bietet ein einfaches und schnelles Modul, womit<br />
der Werkzeugmacher die Angussposition, die Wandstärke und das<br />
Material in Zusammenhang mit dem Fließweg/Wandstärke-Verhältnis<br />
kritisch ansehen kann und damit in der Konstruktionsphase notwendige<br />
Änderungen durchführen kann im Dialog mit dem Kunden.<br />
Schließkraft und Zykluszeit<br />
Anhand eines Beispiels eines<br />
Autolampengehäuses (402 x 150<br />
x 176 mm und 450 Gramm) wird<br />
gezeigt, welche Daten eingegeben<br />
werden sollen, welche Ergebnisse<br />
man bekommt und wie man das<br />
Spritzgießen optimieren kann. In<br />
dem CalcMaster Modul Schließkraft<br />
und Zykluszeit werden die<br />
Produktdaten und der Kunststofftyp<br />
eingegeben. Nachfolgend<br />
werden dann für verschiedene<br />
Einspritzzeiten der Einspritzdruck in<br />
der Kavität, die Schließkraft und die<br />
Zykluszeit berechnet.<br />
Einspritzdruck optimieren<br />
Wenn das Fließweg/Wandstärke-<br />
Verhältnis zu groß ist, z.B. 200<br />
(die Wandstärke ist z.B. 1,0 mm<br />
und der maximale Fließweg ist<br />
200 mm) ist viel Druck notwendig,<br />
um das Teil von dem Anguss bis<br />
Ende Fließweg zu füllen. Wenn<br />
Einspritzdrücke berechnet werden<br />
von 1.000 bar oder mehr, soll der<br />
Werkzeugmacher sich wenn möglich<br />
etwas ausdenken, um diese<br />
Drücke zu verringern. Er hat hierzu<br />
verschiedene Möglichkeiten: (1) das<br />
Fließweg/Wandstärke-Verhältnis<br />
zurückzufahren durch Vergröße-<br />
rung der Wandstärke (nicht zu<br />
bevorzugen) oder den Fließweg zu<br />
verringern durch die Wahl mehrerer<br />
Angusspunkte, (2) einen anderen<br />
Kunststoff zu wählen mit einem höheren<br />
MFI (Melt Fließ Index), dieses<br />
in Absprache mit dem Kunden, (3)<br />
beim Spritzgießen die Schmelztemperatur<br />
oder/und die Werkzeugtemperatur<br />
zu erhöhen (was aber zu<br />
einer längeren Zykluszeit führt).<br />
Wichtige Gründe, um den Einspritz-<br />
druck nicht zu hoch werden zu lassen,<br />
ist dass das Werkzeug anders<br />
konstruiert werden muss. Hohe<br />
Einspritzdrücke führen zu höheren<br />
Spannungen im Kunststoffteil, Teile<br />
sind schwerer zu entformen (da bei<br />
hohen Einspritzdrücken auch der<br />
Stahl deformiert wird und beim Entformen<br />
das Kunststoffteil auf dem<br />
Kern klemmen kann).<br />
Im CalcMaster Programm kann<br />
man einfach die Wandstärke, den<br />
maximalen Fließweg, den Kunststofftyp<br />
und die Spritzgießtemperaturen<br />
ändern. Man sieht sofort die<br />
Ergebnisse, was die Änderungen<br />
mit dem Einspritzdruck bewirken,<br />
ohne das Kosten verursacht werden.<br />
Man muss nicht bis zu den<br />
ersten Probespritzungen warten<br />
und dann die Probleme erkennen.<br />
Zykluszeit voraussagen<br />
Der Werkzeugmacher soll wissen,<br />
wieviele Teile produziert werden<br />
mit dem Werkzeug, das er fertigt.<br />
<strong>EuroMold</strong>-<strong>Special</strong> <strong>2010</strong>