EuroMold-Special 2010 - Fachverlag Möller
EuroMold-Special 2010 - Fachverlag Möller
EuroMold-Special 2010 - Fachverlag Möller
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
56<br />
AUSSTELLERINFORMATIONEN<br />
OxiMaTec GmbH, Hochdorf<br />
Der Graveurbetrieb Leonhardt<br />
stellt bereits seit den 70er-Jahren<br />
des vergangenen Jahrhunderts<br />
Spritzgusswerkzeuge für den Keramikspritzguss<br />
her. Damit hatte<br />
Leonhardt schon sehr früh Zugang<br />
zu den Hochleistungskeramiken.<br />
Die rasante Entwicklung von neuartigen<br />
keramischen Werkstoffen<br />
hat Leonhardt stets verfolgt. Mit<br />
der Gründung der OxiMaTec<br />
GmbH ist Leonhardt schließlich<br />
selbst in die Werkstofftechnologie<br />
eingestiegen. Das dortige Team<br />
hat mehr als 25 Jahre Erfahrung in<br />
der Entwicklung von Werkstoffen<br />
und deren verfahrenstechnische<br />
Umsetzung in die Produktion.<br />
Ähnlich den Stahlwerkstoffen<br />
werden in den OxiMaTec-Labors<br />
heute Werkstoffmischungen aus<br />
bis zu neun verschiedenen Einzelkomponenten<br />
hergestellt. Derartig<br />
komplexe Stoffsysteme sind in ihrer<br />
verfahrenstechnischen Aufbereitung<br />
zu beherrschen. Dank der<br />
tiefgehenden kolloidchemischen<br />
Kenntnisse und dem dazugehörigen<br />
analytischen Equipment<br />
werden diese Systeme beherrschbar<br />
und können in großen Mengen<br />
in Form eines Pressgranulates<br />
hergestellt werden.<br />
Die OxiMaTec-Kunden werden<br />
nicht mit Standardwerkstoffformulierungen<br />
versorgt, sondern<br />
mit maßgeschneiderten Werk-<br />
(Werkbilder:<br />
OxiMaTec GmbH, Hochdorf)<br />
stoffformulierungen, welche das<br />
geforderte Eigenschaftspotenzial<br />
aufweisen. Für die Formgebung<br />
stehen die Press- und die Spritzgusstechnologie<br />
zur Verfügung.<br />
Mechanische Bearbeitungen, wie<br />
z.B. das spanabhebende Bearbeiten<br />
von Presskörpern oder<br />
das Schleifen nach dem Sintern<br />
werden im Hause Leonhardt mittels<br />
innovativer Simultanfrästechnologie<br />
bzw. ultraschallgestütztes<br />
Schleifen auf 5 Achsen realisiert.<br />
In der Großserienproduktion von<br />
geometrisch komplexen Bauteilen<br />
setzt die OxiMaTec auf das<br />
Keramikspritzgussverfahren (CIM<br />
= ceramic injection moulding).<br />
Die dafür notwendigen Werkzeuge<br />
stammen aus dem Hause<br />
Leonhardt. Im Gegensatz zum<br />
Kunststoffspritzguss werden die<br />
Werkzeugformen im CIM-Verfahren<br />
einer sehr hohen Verschleißbelastung<br />
unterzogen. Damit hohe<br />
Standzeiten möglich werden,<br />
müssen die kritischen Stellen im<br />
Werkzeug mit hoch verschleißfesten<br />
Werkstoffen ausgekleidet<br />
werden. Dies gelingt bedingt<br />
durch konventionelle Fertigungsverfahren<br />
der Keramikbearbeitung.<br />
Wenn jedoch extrem filigrane<br />
Kavitäten in scharfkantiger Ausführung<br />
gefordert werden, sind<br />
andere Verfahren erforderlich. Im<br />
Werkzeug- und Formenbau haben<br />
sich die Senk- und Drahterodierverfahren<br />
für die Lösung derartiger<br />
Problemstellungen durchgesetzt.<br />
Voraussetzung für die Anwendung<br />
dieses Bearbeitungsverfahrens ist<br />
jedoch die elektrische Leitfähigkeit<br />
des Werkstücks. Hochleistungskeramiken<br />
sind normalerweise<br />
elektrische Isolatoren.<br />
Durch die Dotierung mit ausgewählten<br />
elektrisch leitfähigen<br />
Hartstoffen können Hochleistungskeramiken<br />
elektrisch leitfähig<br />
gemacht werden. Damit sich<br />
derartige Werkstoffe erodieren<br />
lassen, war bis dato eine sehr<br />
hohe Konzentration an leitfähiger<br />
Komponente erforderlich. Leonhardt<br />
und OxiMaTec ist es in<br />
enger Zusammenarbeit mit dem<br />
Institut für Keramik im Maschinenbau<br />
der Universität Stuttgart nun<br />
gelungen, Keramiken herzustellen,<br />
welche auch mit relativ niedriger<br />
Konzentration an Hartstoffen<br />
erodierbar sind. Damit können die<br />
keramischen Eigenschaften der<br />
Matrixwerkstoffe erhalten werden<br />
und gleichzeitig ist die Bearbeitung<br />
mittels Erodierverfahren<br />
möglich.<br />
Die Verfahrenstechnik für das Erodieren<br />
wurde im Hause Leonhardt<br />
erarbeitet und wird hier bereits<br />
für die Bearbeitung spezieller<br />
Nischenprodukte angewendet. In<br />
anwendungstechnischen Versuchen<br />
konnte mittlerweile die deutlich<br />
erhöhte Verschleißfestigkeit<br />
gegenüber konventionellen Werkstoffen<br />
nachgewiesen werden.<br />
<strong>EuroMold</strong>-<strong>Special</strong> <strong>2010</strong>