EuroMold-Special 2010 - Fachverlag Möller
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nell blau“ eingefärbten Polyamid<br />
(PA 6) gefertigt.<br />
Die speziellen ergonomisch<br />
geformten Soft-Touch-Griffteile<br />
werden aus thermoplastischem<br />
Elastomer (TPE) gespritzt.<br />
Das Bosch-Logo, das jede einzelne<br />
Gehäusehälfte ziert, besteht<br />
ebenfalls aus (PA 6), hier im<br />
typischen Bosch-Rot eingefärbt.<br />
Für den Fertigungsprozess wird<br />
eine Zweikomponenten-Spritzgießmaschine<br />
eingesetzt, die mit<br />
einer dritten Spritzgießeinheit<br />
kombiniert wird. In L-Version ist<br />
diese dritte Spritzgießeinheit mit<br />
dem Werkzeug seitlich verbunden.<br />
Für den kontinuierlichen Fertigungsprozess<br />
der Gehäuseteile<br />
wird ein Drehwerkzeug mit drei<br />
Heißkanalsystemen von Synventive<br />
eingesetzt, die entsprechend<br />
den jeweiligen Anforderungen mit<br />
verschiedenen Düsen- und Anschnittarten<br />
ausgestatten sind.<br />
Im ersten Spritzgießdurchgang<br />
werden zunächst die beiden Hälften<br />
(linke/rechte) des Grundgehäuses<br />
aus dem glasfaserverstärktem,<br />
„Bosch Power Tools-blau“<br />
eingefärbten PA 6 gespritzt. Dieser<br />
Spritzgießprozess beginnt in der<br />
„oberen“ Hälfte des Werkzeuges.<br />
Nach diesem Vorgang drehen<br />
sich Werkzeugplatten vertikal um<br />
180 Grad. Die „obere“ wird nun<br />
zur „unteren“ Hälfte, dabei werden<br />
die bisher gefertigten Gehäusebauteile<br />
mit in die untere Hälfte<br />
gedreht und treffen nun nach dem<br />
Formschließen auf modifizierte<br />
Kavitäten mit weiteren Füllräumen.<br />
Im zweiten Spritzgießdurchgang<br />
werden nun in der „unteren“<br />
Werkzeughälfte gleichzeitig die<br />
Soft-Touch-Griffe aus TPE an den<br />
dafür vorgesehenen Stellen des<br />
Grundgehäuses umspritzt und<br />
parallel dazu wird das rote Bosch-<br />
Logo aus PA 6 auf die vorgesehene<br />
Stelle des Grundgehäuses<br />
gespritzt.<br />
Zeitgleich werden zu diesen<br />
Vorgängen in der nun „oberen“<br />
Werkzeughälfte die nächsten<br />
<strong>EuroMold</strong>-<strong>Special</strong> <strong>2010</strong><br />
Bild 2 (Werkbilder: Bosch Power Tools, Gerlingen-Schillerhöhe)<br />
Grundgehäuseteile gefertigt. Von<br />
diesem Zeitpunkt an wird bei jeder<br />
Drehung der Werkzeugplatten<br />
ein kompletter Gehäusesatz für<br />
den Bohrhammer fertig gestellt.<br />
Um die insgesamt 540 Gramm<br />
schweren Grundgehäuseteile zu<br />
spritzgießen, wird ein Synventive<br />
Heißkanalverteiler in Y-Form mit<br />
drei GA-Düsen verwendet, von<br />
denen zwei mit einem Nadelverschluss<br />
und eine mit einem<br />
offenen Anschnitt versehen ist.<br />
Der Füllvorgang beginnt über<br />
den Heißkanal mit der Düse im<br />
offenen Anschnitt. Um die Bindenahtlagen<br />
zu kontrollieren, werden<br />
die Nadelverschlussdüsen<br />
definiert dazu geschaltet.<br />
Im zweiten Spritzgießdurchgang<br />
wird dann ein Synventive Heißkanalverteiler<br />
in H-Form mit Nadelverschlussdüsen<br />
eingesetzt,<br />
über die die 20 Gramm schweren<br />
TPE-Griffteile gespritzt werden.<br />
Simultan dazu wird über einem<br />
separaten Verteilerarm, der seitlich<br />
zum Werkzeug befüllt wird,<br />
der 4 Gramm schwere Bereich<br />
des Bosch-Logos gefertigt. Mit<br />
jeweils einer offenen CA-Düse<br />
wird direkt auf das Gehäusebauteil<br />
angebunden, dabei darf der<br />
FACHBEITRÄGE<br />
AUSSTELLERINFORMATIONEN<br />
entstehende Anbindungsrest<br />
eine definierte Höhe nicht<br />
überschreiten.<br />
Yasim Ipek, Vertriebsingenieur<br />
von Synventive, sagt<br />
zu diesem Projekt: „Die hier<br />
verwendeten Materialien sind<br />
sehr temperaturempfindlich,<br />
daher war es für ein bestmögliches<br />
Fertigungsergebnis<br />
erforderlich, Heißkanalsysteme<br />
mit einer äußerst präzisen<br />
Temperaturgleichmäßigkeit<br />
einzusetzen. Zu dieser überaus<br />
anspruchsvollen Aufgabe<br />
mussten wir ebenfalls dafür<br />
sorgen, dass wir über eine<br />
optimale Temperaturkontrolle<br />
im Anschnittbereich eine<br />
hochwertige Anbindungsqualität<br />
an der Bauteileoberfläche<br />
erzielen konnten. Durch unsere<br />
Gespräche und Zusammenarbeit<br />
mit dem Werkzeugbauer<br />
WGB Werkzeug- und Gerätebau<br />
Klingenthal GMbH und<br />
dem Spritzgießer Hans Arnold<br />
Kunststofftechnik GmbH haben<br />
wir ein stabiles System geschaffen,<br />
dass einen sicheren<br />
Fertigungsprozess mit perfekt<br />
aufeinander abgestimmten Verfahrensschritten<br />
ermöglicht.“<br />
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