EuroMold-Special 2010 - Fachverlag Möller
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Bild 3: In WorkNC-CAD konstruiert Knierim zunächst ein Untergestell,<br />
auf das später die Vakuumform aufgebaut wird<br />
wurden diese Formen zur Fräsbearbeitung<br />
außer Haus gegeben,<br />
was jedoch mit einem zeitlichen<br />
und finanziellen Mehraufwand<br />
verbunden war. Um dem immer<br />
größer werdenden Anspruch an<br />
Genauigkeit und Qualität der<br />
Werkstücke gerecht zu werden sowie<br />
die Produktionszeit zu verkürzen,<br />
entschloss sich Knierim 2004,<br />
eine große CNC-Portalfräsmaschine<br />
anzuschaffen.<br />
Die komplette Prozesskette im<br />
eigenen Haus<br />
Steffen Müller fügt noch ein<br />
weiteres Argument für die Investition<br />
hinzu: „Unsere Idee, die<br />
Erfahrungen im Formen- und<br />
Modellbau sowie mit CFK- und<br />
GFK-Materialien für andere Industriezweige<br />
anzubieten, trug bereits<br />
erste Früchte. Es gingen zum Beispiel<br />
Aufträge für Deckmöbel und<br />
Radarmasten für Luxusjachten<br />
ein. Auch erste Urmodelle für bis<br />
zu 70 Meter lange Rotorblätter<br />
von Windkraftanlagen wurden<br />
geordert. So war die Auslastung<br />
einer großen Fräsmaschine durchaus<br />
realistisch.“<br />
Doch ein Problem galt es erst<br />
zu lösen. Weder Steffen Müller,<br />
Gunnar Knierim, noch einer ihrer<br />
Mitarbeiter hatte Erfahrung in der<br />
Fräsbearbeitung. So war ihr Plan,<br />
in eine Fräsmaschine zu investieren<br />
und die erforderliche Hallenkapazität<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
<strong>EuroMold</strong>-<strong>Special</strong> <strong>2010</strong><br />
Das Programmieren und eigentliche<br />
Fräsen sollte ein externes<br />
Partnerunternehmen übernehmen.<br />
Die beiden Geschäftsführer<br />
entschieden sich für ein fünfachsiges<br />
Bearbeitungszentrum<br />
des italienischen Herstellers<br />
CMS, das einen Arbeitsraum von<br />
32,5 x 8,5 x 4 Metern bietet. Für<br />
Bild 5: Steffen Müller: „WorkNC ist für<br />
unsere Aufgaben ideal. Da wir fast ausschließlich<br />
Einzelteile produzieren, legen<br />
wir größten Wert darauf, dass sich die<br />
Programme einfach erstellen lassen und<br />
zuverlässig laufen“<br />
Fräskapazität war nun gesorgt,<br />
doch leider schlug der Plan mit<br />
dem externen Betreiber schon<br />
bald fehl.<br />
Also beschlossen Knierim und<br />
Müller, die Fräsbearbeitung selbst<br />
in die Hand zu nehmen. Als erstes<br />
FACHBEITRÄGE<br />
AUSSTELLERINFORMATIONEN<br />
Bild 4: Je nach Art der Flächen legt der Programmierer verschiedene<br />
Strategien fest. Das NC-Programm wird von WorkNC<br />
praktisch auf Knopfdruck generiert<br />
gründeten sie 2005 innerhalb der<br />
Knierim Yachtbau GmbH eine<br />
weitere Firma, die Knierim Tooling<br />
GmbH, die sich ganz aufs Fräsen<br />
und den Formenbau konzentriert<br />
und der Muttergesellschaft sowie<br />
anderen Kunden zuarbeitet. Für<br />
die Unterbaukonstruktion und<br />
Maschinenprogrammierung engagierten<br />
sie externe Ingenieurbüros.<br />
Das Bedienen der Maschine übernahmen<br />
eigene Mitarbeiter.<br />
Modernste CAD- und<br />
CNC-Technik<br />
Doch bald war klar, dass die Prozesse<br />
noch immer nicht optimal<br />
liefen. „Über kurz oder lang mussten<br />
wir mit eigenen Mitarbeiter<br />
das komplette Procedere übernehmen.<br />
Die wichtigste Investition<br />
war dafür ein geeignetes CAD/<br />
CAM-Programm“, erklärt Steffen<br />
Müller. „Denn in der Regel erhalten<br />
wir CAD-Daten des gewünschten<br />
Endprodukts, aus denen wir einen<br />
geeigneten Unterbau konstruieren<br />
und die Formen ableiten. Die<br />
Fräsprogramme sollten in der gleichen<br />
Software generiert werden<br />
können.“<br />
Es begann die Suche nach einer<br />
geeigneten Lösung. Verschiedene<br />
Softwareanbieter kamen ins Haus,<br />
um ihre Produkte vorzuführen.<br />
Zudem hörten sich Gunnar Knierim<br />
und Steffen Müller bei anderen<br />
Unternehmen um, die schon längere<br />
Erfahrung mit dem Fräsen<br />
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