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Stellungnahme der Firma Novo Nordisk Pharma GmbH zu ... - Aktuell

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Sicherheitshinweis in <strong>der</strong> Fachinformation von Actrapid ® nach <strong>der</strong> Injektion auch mit dem<br />

Essen <strong>zu</strong> beginnen zielt auf die Vermeidung von Unter<strong>zu</strong>ckerungen bei Auslassen eine<br />

Mahlzeit. Diese Passage ist natürlich nicht da<strong>zu</strong> geeignet, auf den SEA <strong>zu</strong>r adäquaten<br />

postprandialen Blut<strong>zu</strong>ckerkontrolle <strong>zu</strong> schließen wie auf Seite 125 des IQWiG-<br />

Abschlußberichts geschehen.<br />

Ein expliziter allgemeingültiger Therapiehinweis ist nicht <strong>zu</strong> verankern: Der SEA ist nicht<br />

statisch son<strong>der</strong>n muss, wenn er sinnvoll eingesetzt werden soll, je nach Insulinwirkung,<br />

Mahlzeiten<strong>zu</strong>sammenset<strong>zu</strong>ng, Ausgangsblut<strong>zu</strong>ckerwert etc. neu und für jeden Patienten<br />

individuell gewählt werden, um eine optimale Blut<strong>zu</strong>ckerregulation <strong>zu</strong> erzielen. In <strong>der</strong><br />

Praxis hat sich im Normalfall ein SEA von etwa 30 Minuten bei Humaninsulin bewährt.<br />

Natürlich können Patienten im Alltag nicht unter allen Umständen einen SEA einhalten.<br />

Dies kann aber nicht als Argument dafür herhalten, dass <strong>der</strong> SEA bei Humaninsulin nicht<br />

regelhaft <strong>zu</strong> einer leitliniengerechten, zielorientierten Diabetestherapie unter<br />

Einbeziehung <strong>der</strong> postprandialen Blut<strong>zu</strong>ckerwerte ein<strong>zu</strong>setzen ist. 18,19,20 Im Gegenteil:<br />

kann unter Humaninsulin ein Spritz-Ess-Abstand im Alltag absehbar regelhaft nicht<br />

eingehalten werden, so wäre es angesichts einer verfügbaren Alternative unethisch, <strong>zu</strong><br />

erwartende übermäßige postprandiale Blut<strong>zu</strong>ckeranstiege gemäß den Vorstellungen des<br />

IQWiG therapeutisch <strong>zu</strong> ignorieren anstatt ein schnell und kurz wirksames Analogon <strong>zu</strong><br />

verwenden.<br />

Irritierend wirkt die Darstellung des IQWiG z.B. in Abschnitt 6.5 des Abschlußberichts,<br />

dass die verbesserte Lebensqualität nicht auf das Insulin son<strong>der</strong>n auf die Vorgabe eines<br />

SEAs <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen sei, als ob dies willkürlich geschehen würde. Die einseitige Vorgabe<br />

eines SEA bei Humaninsulin <strong>zu</strong>r Erreichung <strong>der</strong> postprandialen Blut<strong>zu</strong>ckerzielwerte ist wie<br />

oben ausgeführt leitliniengerecht, gemäß <strong>der</strong> Anwendung laut Fachinformation,<br />

international akzeptiert und leitet sich direkt aus den unterschiedlichen Wirkkinetiken von<br />

Humaninsulin und schnell und kurz wirksamen Analoga ab.<br />

FAZIT<br />

In <strong>der</strong> Diskussion des IQWiG-Abschlußberichts kommt an mehreren Stellen eine<br />

sehr theoretische und statische Konzeption von Insulintherapie <strong>zu</strong> Tage. Dies<br />

wird einer individuellen Therapie des Typ 1 Diabetes nicht gerecht. Die<br />

praxisfernen Betrachtungen von Spritz-Ess-Abstand und den normalen<br />

Wechselbeziehungen von Mahlzeiten- und Basisinsulin waren bereits<br />

Gegenstand kritischer Kommentare <strong>der</strong> Fachgesellschaften und <strong>der</strong><br />

Insulinhersteller <strong>zu</strong>m IQWiG-Vorbericht. Überraschen<strong>der</strong>weise wurde diese<br />

Expertise im IQWiG-Abschlußbericht ignoriert. Das IQWiG disqualifiziert sich<br />

damit als diabetologisch ausreichend fachkundiger Gutachter. Eine<br />

Überarbeitung <strong>der</strong> entsprechenden Abschnitte unter Einbeziehung <strong>der</strong><br />

Fachverbände bzw. vorwiegend klinisch tätiger Diabetologen ist dringend <strong>zu</strong><br />

for<strong>der</strong>n.<br />

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