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Stellungnahme der Firma Novo Nordisk Pharma GmbH zu ... - Aktuell

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Der dem Än<strong>der</strong>ungsentwurf <strong>zu</strong>r AMR des GBA maßgeblich <strong>zu</strong>grunde liegende<br />

Abschlußbericht des IQWiG weist erhebliche fachliche Mängel auf.<br />

Verblindung von Studien<br />

In Abschnitt 5.2.2 des IQWiG-Abschlußberichts wird die fehlende Verblindung bei den in<br />

die Beurteilung eingeschlossenen Studien als „schwerwiegen<strong>der</strong> Qualitätsmangel“<br />

kritisiert. Grundsätzlich kann eine Verblindung <strong>zu</strong>r Reduktion von unerwünschten<br />

Einflussfaktoren in einer Studie beitragen.<br />

Die For<strong>der</strong>ung nach regelhaft verblindeten Insulintherapiestudien offenbart jedoch ein<br />

fehlendes Bewusstsein des IQWiG für das, was Kin<strong>der</strong>n, Jugendlichen und Erwachsenen<br />

unter ethischen Gesichtspunkten im Rahmen von kontrollierten Studien <strong>zu</strong>gemutet<br />

werden kann.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> deutlich unterschiedlichen Kinetiken von Humaninsulin und schnell und kurz<br />

wirksamen Insulinanaloga würde eine Vergleichsstudie theoretisch erfor<strong>der</strong>n, dass sich<br />

die teilnehmenden Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Erwachsenen mit Typ 1 Diabetes sowohl ca. 30 Minuten<br />

vor dem Essen als auch direkt vor <strong>der</strong> Mahlzeit Placebo bzw. das jeweilige Insulin<br />

injizieren müssten.<br />

Gerade bei vom IQWiG gefor<strong>der</strong>ten Langzeitstudien würde die über Monate<br />

durch<strong>zu</strong>führende doppelte Anzahl von Injektion vor je<strong>der</strong> Mahlzeit eine un<strong>zu</strong>mutbare<br />

Belastung für die Studienteilnehmer darstellen. Jede Injektion birgt eine<br />

Gewebsverlet<strong>zu</strong>ng, die Schmerzen, Fettgewebsreaktionen o<strong>der</strong> Blutungen hervorrufen<br />

kann. Auch die Injektion eines Placebos birgt Risiken wie lokale<br />

Unverträglichkeitsreaktionen und Allergien.<br />

Zum an<strong>der</strong>en stellt sich gerade bei Menschen mit Typ 1 Diabetes die Notwendigkeit bei<br />

Über- und Unter<strong>zu</strong>ckerungen sofort adäquat <strong>zu</strong> reagieren, um erneute <strong>der</strong>artige<br />

Ereignisse möglichst <strong>zu</strong> verhin<strong>der</strong>n. Geeignete Reaktionsmöglichkeiten sind je nach<br />

Ursache für die Entgleisung u.a. eine Dosisanpassung des kurz wirksamen Insulins, eine<br />

Dosisanpassung des Verzögerungsinsulins, eine Verän<strong>der</strong>ung des Spritz-Ess-Abstandes<br />

und Zwischenmahlzeiten. Ist aber das Insulin sowie <strong>der</strong> Spritzzeitpunkt und damit die<br />

mögliche Ursache <strong>der</strong> Entgleisung nicht bekannt, kann nicht gezielt reagiert werden:<br />

damit besteht die Gefahr weiterer Blut<strong>zu</strong>ckerentgleisungen.<br />

Die IQWiG-For<strong>der</strong>ung nach einer generellen Verblindung von Langzeitstudien mit Insulin<br />

ist daher unpraktikabel bzw. aufgrund des Ausmaßes <strong>der</strong> Mehrbelastung sowie möglicher<br />

Risiken kaum mit den Anfor<strong>der</strong>ungen von Ethikkommissionen an Studien bei Kin<strong>der</strong>n und<br />

Erwachsenen mit Typ 1 Diabetes überein <strong>zu</strong> bringen. Auch die EMEA sieht den Einsatz<br />

von Placeboinjektionen in <strong>der</strong> Monotherapie als ethisch nicht gerechtfertigt. 32<br />

Die IQWiG-Einschät<strong>zu</strong>ng eines „schwerwiegenden Qualitätsmangels“ ist daher nicht<br />

sachgerecht, die For<strong>der</strong>ung von Verblindung ist patientenfern und mangels praktischer<br />

Durchführbarkeit als unsinnig an<strong>zu</strong>sehen.<br />

Anpassung des Basisinsulins<br />

Im Abschlußbericht des IQWiG wird an mehreren Stellen <strong>der</strong> Eindruck hervorgerufen,<br />

dass eine Anpassung des Basisinsulins nach Umstellung des Mahlzeiteninsulins von<br />

Humaninsulin auf ein schnell und kurz wirksames Insulinanalogon einen Qualitätsmangel<br />

für die Beurteilung <strong>der</strong> Studienergebnisse darstellen würde.<br />

Dabei zeigt gerade diese notwendige Anpassung des Basisinsulins, dass es sich bei<br />

Humaninsulin und schnell und kurz wirksamen Analoga um zwei verschiedene<br />

Substanzgruppen mit deutlich unterschiedlichen Wirkeigenschaften handelt. Die<br />

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