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Evaluation Projekt P Ergebnisse quantitativer und qualitativer ...

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für Außendarstellung <strong>und</strong> Erlebnis <strong>und</strong> damit für persönlichen Gewinn eröffnet,<br />

wie sich sowohl bei den Mädchen von Mixed Pickles als auch bei den Behördencheckern<br />

deutlich zeigt.<br />

Die eigene Wirksamkeit ist auch deshalb so relevant, weil sie nach einem<br />

hohen Einsatz von Zeit <strong>und</strong> Energie – eventuell auch gegen Widerstände –<br />

nicht als selbstverständlich gilt: „Es macht schweineviel Arbeit <strong>und</strong> eine Menge<br />

Ehrgeiz muss dahinter stecken <strong>und</strong> viel Zeit“. (<strong>Projekt</strong> „Wut im Bauch“) Bewältigt<br />

werden muss auch die Unsicherheit im Umgang mit unbekannten Verwaltungsprozessen<br />

oder Zuständigkeiten: „Dann ist keiner da, der sich zuständig<br />

fühlt, <strong>und</strong> du wirst zur nächsten Stelle geschickt. Beim nächsten Mal würde<br />

ich mich sicherer fühlen <strong>und</strong> besser wissen, wie man damit umgeht.“ (<strong>Projekt</strong><br />

„Wut im Bauch“)<br />

Die erzielte Wirkung beruht auf Handeln <strong>und</strong> Anstrengung, das macht sie<br />

wertvoll. Genau dieser hohe Einsatz macht aber auch nicht erlebte Wirksamkeit<br />

so frustrierend, wie es zum Teil von den Behördencheckern wahrgenommen<br />

wird. Dennoch scheint für den Großteil der Gruppe der persönliche Zugewinn<br />

immer noch größer zu sein als die Frustration: „Das <strong>Projekt</strong> hat uns<br />

die Augen geöffnet, dass wir doch was machen können <strong>und</strong> dass von uns aus<br />

auch was kommen muss. Damit die sehen, dass wir auch was wollen.“<br />

Zugewinn speist sich häufig auch aus emotionalen Gruppenerfahrungen wie<br />

Nähe, Zugehörigkeit, Verlässlichkeit <strong>und</strong> Solidarität – beispielsweise bei gemeinsamen<br />

Reisen oder Veranstaltungen. Zu den Highlights einiger Teilnehmer/innen<br />

bei „Wut im Bauch“ gehört der Open Air Kinoabend, nicht zuletzt<br />

weil hier „alle Johanniter zusammengekuschelt“ unter den gespendeten Fleecedecken<br />

saßen. Was sie aus den gemeinsamen Erfahrungen u.a. mitgenommen<br />

haben, ist „der Mut zu sagen: Wir sind Johanniter <strong>und</strong> wir machen diese Aktion<br />

hier.“, obwohl sie sich vorher als kleiner Ortsverband eines in Görlitz eher<br />

unbekannten Hilfsdienstes wahrgenommen hatten.<br />

Die Erfahrung von Zugehörigkeit ist oft verknüpft mit der Herausstellung<br />

der Besonderheit der Gruppe durch Außenstehende, z.B. durch öffentliche<br />

Anerkennung, Preise oder Einladungen.<br />

Die Aneignung von öffentlicher Präsenz <strong>und</strong> Außendarstellung wird intensiv erlebt.<br />

Neue Aktionsfelder <strong>und</strong> Rollen werden besetzt <strong>und</strong> können zu weiterer<br />

Anerkennung <strong>und</strong> gestärktem Selbstbewusstsein führen. Sie stellen aber auch<br />

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