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Evaluation Projekt P Ergebnisse quantitativer und qualitativer ...

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den drei Tagen weiter gemacht hätten <strong>und</strong> sich auch noch mal ein solches oder<br />

ähnliches Training wünschen.<br />

Die Mädchen von Mixed Pickles e.V. sprachen nicht explizit von Erfolg,<br />

waren jedoch sehr stolz auf die Reden, die sie im Kieler Landtag vor der Presse<br />

gehalten haben.<br />

Der größte Erfolg für die Lambda-Jugendlichen war die Verabschiedung ihrer<br />

Forderungen <strong>und</strong> Vorschläge als B<strong>und</strong>estagsbeschluss. Erfreulich leicht war<br />

auch der Einstieg in die Zusammenarbeit mit den B<strong>und</strong>estagsabgeordneten.<br />

Nicht als Misserfolg, aber doch als Schwierigkeit empfinden sie die bisher noch<br />

fehlende Umsetzung ihrer Forderungen z.B. nach einer b<strong>und</strong>esweiten Studie<br />

zur Lebenssituation der lesbischen <strong>und</strong> schwulen Jugendlichen oder nach einem<br />

toleranzfördernden Umgang mit dem Thema in den Schulen. Denn vor<br />

dem Hintergr<strong>und</strong> der offen schwul lebenden Politiker wie z.B. Klaus Wowereit<br />

in Berlin „wird vergessen, dass es für junge Menschen, 14- oder 15-Jährige<br />

gerade in der Schule nicht selbstverständlich ist zu sagen: Ich als Junge liebe<br />

Jungs - <strong>und</strong> das ist auch gut so!“ Schwierig wird auch die Anbindung der Jugendlichen<br />

an den langwierigen Verlauf solcher politischen Prozesse bewertet, weshalb solche<br />

Erfolge von einigen Teilnehmer/innen der Jugendkonferenz gar nicht mehr als<br />

Ergebnis der eigenen Arbeit wahrgenommen wurden, was weiteres Engagement<br />

eher hemmt als befördert.<br />

Angesichts der großen Ziele der Behördenchecker, den Blick der Deutschen<br />

auf die schwierige Situation der Migrant/innen zu lenken <strong>und</strong> darüber auch<br />

eine politische Veränderung zu bewirken, schwanken sie bei ihrer Bilanz zwischen<br />

großer Frustration <strong>und</strong> Stolz auf die geleistete Aufklärungsarbeit. „Es ist<br />

auch schon ein Erfolg, wenn man in Essen oder in Berlin war <strong>und</strong> eine einzige<br />

Person trifft, die keine Ahnung hatte <strong>und</strong> der man das dann erzählt <strong>und</strong> die<br />

sich w<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> schockiert ist, dass es in Deutschland so ist“. Doch für<br />

manche reicht das nicht: „Es zeigen auch viele Menschen Interesse an uns, so<br />

ist das nicht. Aber es kommt einfach nicht genug an die Öffentlichkeit.“ Sie<br />

erleben die Jugend gespalten, weil Deutsche <strong>und</strong> geduldete Migrant/innen sich<br />

mit ganz anderen Themen beschäftigen müssen oder können. Während sich<br />

die einen überlegen, welches Auto sie kaufen möchten, suchen die anderen<br />

nach einem Weg, nicht in Armut <strong>und</strong> Isolation abzurutschen <strong>und</strong> kämpfen<br />

gegen ein veraltetes Bild von ausländischen Jugendlichen: „Seit 20 Jahren lebe<br />

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